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PFLANZENBAU<br />
Nach der Ernte Bodenproben<br />
stechen<br />
MIT EINER BODENANALYSE erhält der Landwirt wichtige Kenntnisse über<br />
seinen Boden. Er kann die Düngung besser planen und mit gezielten Massnahmen die<br />
nachhaltige Fruchtbarkeit seines Bodens fördern.<br />
Markus<br />
Zulliger<br />
Nach der Ernte Böden aufkalken<br />
Mit einer Bodenanalyse erfüllt der<br />
Landwirt nicht nur einen Punkt des<br />
ökologischen Leistungsnachweises<br />
(ÖLN), er erhält auch wichtige Informationen<br />
für seinen Betrieb. Eine Bodenanalyse<br />
beschränkt sich normalerweise<br />
auf die Nährstoffe Phosphor,<br />
Kalium, Magnesium und Kalzium. Die<br />
Bewertung des Nährstoffgehaltes bezogen<br />
auf den Düngebedarf wird durch die<br />
Einteilung in die Versorgungsstufen A<br />
bis E erreicht. Angestrebt wird der Nährstoffgehalt<br />
im Bereich C. Liegt die Bodenversorgung<br />
in der Stufe C wird eine<br />
Erhaltungsdüngung empfohlen.<br />
Gezielte Düngung mit Dünger-<br />
Plan Eine Software, wie zum Beispiel<br />
der Landor Düngeplan, berücksichtigt<br />
anschliessend die Werte einer Bodenanalyse<br />
und berechnet aufgrund dieser<br />
Ein optimaler pH-Wert bewirkt:<br />
• Bessere Nährstoffverfügbarkeit.<br />
• Weniger Düngerkosten bei höherem Ertrag und besserer Qualität.<br />
• Gute Bedingungen für Bodenlebewesen wie Regenwürmer und<br />
Mikroorganismen.<br />
• Bessere Verrottung der Ernterückstände und Bildung von Humus.<br />
• Das Verhindern von Säureschäden.<br />
Mehr Kalzium (Ca) im Boden bewirkt:<br />
• Die Tonteilchen im Boden verkitten besser, dadurch werden<br />
Bodenstruktur verbessert und Verschlämmung und Erosion verringert.<br />
• Durch mehr Luft im Boden werden Vegetationszeit verlängert und die<br />
Nährstoffe für die Wurzeln besser erreichbar.<br />
• Ca bindet Ton und Humusteilchen, dadurch entstehen grosse Ton-<br />
Humuskomplexe.<br />
• Durch die bessere Bodenstruktur werden Tragfähigkeit der Böden<br />
erhöht und der Kraftbedarf für die Bodenbearbeitung reduziert.<br />
• Ca ist ein Nährstoff der Pflanzen.<br />
den Düngebedarf. Der Landwirt erhält<br />
so eine zuverlässige Grundlage für seine<br />
Düngeplanung, spart Geld und legt<br />
eine wichtige Grundlage für eine umweltverträgliche<br />
und nachhaltige Düngung.<br />
PK-Dünger: Jetzt profitieren<br />
Die Versorgung der Böden mit den<br />
Grundnährstoffen Phosphor, Kalium<br />
und Magnesium ist von grosser Bedeutung,<br />
sind doch diese Nährstoffe entscheidend<br />
für die Wurzelentwicklung<br />
sowie die Photosyntheseleistung der<br />
Pflanzen. Wann immer möglich sollte<br />
die PK-Düngung vor der Saat erfolgen.<br />
In den Monaten Mai und Juni sind<br />
Phosphor- und Phosphor-Kalidünger<br />
am günstigsten. Betriebe, die genügend<br />
Lagerkapazität haben und Phosphoroder<br />
Zweinährstoffdünger (PK) einsetzen,<br />
können in dieser Periode von Vorzugspreisen<br />
profitieren.<br />
pH-Wert mit Kalk regulieren<br />
Die Bodenanalyse liefert auch Angaben<br />
zur Höhe des pH-Wertes. Der pH-Wert<br />
gibt den Säurezustand (sauer, neutral,<br />
alkalisch) des Bodens an und kann<br />
mittels einer Kalkdüngung reguliert<br />
werden. Der optimale pH-Wert liegt<br />
zwischen 6 und 7. Nur so sind die Voraussetzungen<br />
gegeben, damit genügend<br />
Nährstoffe mineralisiert werden<br />
und möglichst viele Bodenlebewesen im<br />
gesunden Boden überleben können.<br />
Durch verschiedene Faktoren sinkt der<br />
pH-Wert stetig, der Verlust an Kalk kann<br />
im Jahr über 400kg/ha betragen.<br />
Stoppel-Kalkung verbessert<br />
Wasserführung Für hohe Erträge<br />
muss der Boden auch über die Fähigkeit<br />
verfügen, über längere Trockenperioden<br />
Wasser speichern zu können.<br />
Um diese Fähigkeit im Boden auch<br />
nach der Ernte zu erhalten, sollten die<br />
geernteten Flächen aufgekalkt werden.<br />
Denn Kalk hat im Boden wichtige Wirkungen<br />
(siehe Kasten). Eine Kalkung<br />
hilft, die durch die Ernte entstandenen<br />
Schäden, wie beispielsweise Verdichtungsspuren<br />
im Boden zu beseitigen<br />
und somit die Wasserführung im Boden<br />
und die Bodenfruchtbarkeit allgemein<br />
zu verbessern. Der Einsatz von Kalk<br />
nach der Ernte legt somit den Grundstein<br />
für die positive Entwicklung der<br />
Folgekultur.<br />
Welchen Kalkdünger einsetzen?<br />
Bei der Durchführung einer Kalkdüngung<br />
stellt sich die Frage, welchen Kalkdünger<br />
man einsetzten soll. Es gibt in<br />
Herkunft (Naturkalke, Industriekalke,<br />
Meeresalgenkalke), Inhaltsstoffen (Ma -<br />
gnesium, Spurenelemente) und Qualitätseigenschaften<br />
(Gehalte, Mahlfeinheit)<br />
deutlich unterschiedliche<br />
Düngkalke. Zunächst muss entschieden<br />
werden, ob man den Kalk nur zum «Kalken»<br />
braucht oder ob auch Nebenbestandteile<br />
wie zum Beispiel Magnesium<br />
oder Mikronährstoffe zum Einsatz kommen<br />
sollen. Danach gilt es zu klären, ob<br />
ein schnell wirkender Kalk benötigt wird<br />
oder ob ein langsam wirkender Kalk<br />
reicht. Zu beachten gibt es auch die<br />
Qualitätseigenschaften der Kalke. Bei<br />
kohlensauren Kalken zum Beispiel gilt<br />
der Grundsatz: Je feiner der Kalk vermahlen<br />
ist, desto grösser ist seine umsetzungsaktive<br />
Oberfläche und damit<br />
seine Wirkung im Boden. Weiter stellt<br />
sich die Frage der Homogenität des Produktes<br />
(exakte Ausbringung möglich?)<br />
52 6 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE