Herwig Wolfram - Die Germanen.pdf - DIR
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entdeckt wurde. Den deutschen Humanisten - Melanchthon<br />
gab Huttens Werk zusammen mit der Germania des Tacitus<br />
im Jahre 1538 neu heraus - ging es um den Nachweis der<br />
Gleichrangigkeit der germanischen, das heißt der deutschen<br />
Vorgeschichte mit der des Alten Roms, wozu sich der Römersieger<br />
Arminius bestens zu eignen schien. <strong>Die</strong>ser brachte<br />
es - als Hermann eingedeutscht - zum Symbol des Freiheitshelden,<br />
ja Retters Europas im Kampf gegen den welschen Imperialismus<br />
Napoleons: „<strong>Die</strong> Hermannsschlacht“ Kleists ist<br />
das bekannteste und zugleich literarisch beste Werk seiner<br />
Art, womit man es sogar in unseren Tagen unter einem sozialdemokratischen<br />
Minister zum Burgtheaterdirektor bringen<br />
kann. Allerdings gab es stets auch kritische Stimmen; Heinrich<br />
Heine dichtete in seinem 1844 verfaßten „Deutschland,<br />
ein Wintermärchen“ (c. 11):<br />
Das ist der Teutoburger Wald,<br />
Den Tacitus beschrieben,<br />
Das ist der klassische Morast,<br />
Wo Varus steckengeblieben.<br />
Hier schlug ihn der Cheruskerfürst,<br />
Der Hermann, der edle Recke;<br />
<strong>Die</strong> deutsche Nationalität,<br />
<strong>Die</strong> siegte in diesem Drecke.<br />
Wenn Hermann nicht die Schlacht gewann<br />
Mit seinen blonden Horden,<br />
So gäb' es die deutsche Freiheit nicht mehr,<br />
Wir wären römisch geworden!<br />
usw. usw.<br />
O Hermann, dir verdanken wir das!<br />
Drum wird dir, wie sich gebühret,<br />
Zu Detmold ein Monument gesetzt;<br />
Hab' selber subskribieret.<br />
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