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Herwig Wolfram - Die Germanen.pdf - DIR

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ömische Volk nicht wie andere Könige und Heerführer in<br />

seinen schwachen Ursprüngen herausgefordert, sondern als<br />

dessen Reich den Höhepunkt seiner Macht erreicht hatte. In<br />

Schlachten war er nicht immer erfolgreich, im Kriege blieb er<br />

unbesiegt.“ (Tac. Ann. II 88). Typisch für Tacitus, der nicht<br />

müde wird, die Gefährlichkeit eines Arminius oder Marbod<br />

hervorzuheben und das Vergessen ihrer Taten, das heißt alle<br />

in der „Freiheit der <strong>Germanen</strong>“ (Tac. Germ. 37, 3) angelegten<br />

Bedrohungen, geradezu für selbstmörderisch hält.<br />

<strong>Die</strong> römisch-germanischen Beziehungen vom Ende<br />

des Arminius bis zu den Markomannenkriegen<br />

<strong>Die</strong> Beibehaltung der epischen Breite, mit der die <strong>Germanen</strong>kriege<br />

Roms bisher beschrieben wurden, ist im vorgegebenen<br />

Rahmen weder möglich noch nötig: Vieles von dem, was unser<br />

Thema ausmacht, ist in den behandelten Abschnitten beispielhaft<br />

für die Zukunft festgelegt worden. <strong>Die</strong> nassen Grenzen<br />

Rhein und Donau waren die Grenzen geworden, bis zu<br />

denen das Römerreich seine Provinzen ausdehnen und dauerhaft<br />

einrichten konnte. Daran änderten weder Raubzüge aus<br />

der noch Strafexpeditionen in die Germania libera etwas.<br />

Daran änderte nichts der, wenn auch höchst gefährliche Bataver-Aufstand<br />

der Jahre 69 und 70, als nach dem Ende der julisch-claudischen<br />

Dynastie der Nachfolgestreit alle Befehlsstrukturen<br />

so gründlich durcheinanderwirbelte, daß der aus<br />

königlicher Familie stammende Iulius Civilis die batavischen<br />

und anderen germanischen Hilfstruppen gegen die Legionen<br />

führen konnte. Obwohl rechtsrheinische <strong>Germanen</strong> die Chance<br />

nützten und sogar einige ostgallische Völkerschaften, darunter<br />

die Treverer (Trierer), sich dem Aufstand anschlössen,<br />

obwohl auf beiden Seiten mit äußerster Erbitterung gefochten<br />

und in großer Zahl gestorben wurde, obwohl Legionen aus<br />

Britannien und Spanien herbeigeholt werden mußten, erfolgte<br />

das Ende der Erhebung ebenso erstaunlich rasch wie ohne<br />

schwerere Konsequenzen für die für alle Schwierigkeiten<br />

hauptverantwortlichen Bataver.<br />

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