Lehrstuhl Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe ...
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Wir unterscheiden zwei wichtige Diskretisierungstechniken der Zeitabhängigkeit, die<br />
explizite Methode <strong>und</strong> die implizite Methode.<br />
2.6.1.1 Explizite Methode<br />
Ersetzen wir die zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Ableitungen der Erhaltungsgleichungen in<br />
konservativer Differentialform Gl. 2.31 durch die zentralen Differenzen, so erhalten wir für<br />
r<br />
q<br />
t+<br />
∆t<br />
i<br />
r<br />
− q<br />
∆t<br />
t<br />
i<br />
=<br />
den Lösungsvektor Q r ( ) 2 t<br />
r<br />
q<br />
t<br />
i+<br />
1<br />
r<br />
+ 2 ⋅ q<br />
∆x<br />
t<br />
i<br />
r<br />
+ q<br />
i−1<br />
Gl. 2.31<br />
Der Index i beschreibt die Position des betrachteten Knotenpunktes im eindimensionalen<br />
rt<br />
t<br />
Diskretisierungsraum mit der Netzweite ∆ x . Wir erkennen, daß der Lösungsvektor qi<br />
+ ∆<br />
t<br />
zum Zeitpunkt t + ∆t<br />
ausschließlich von der Lösung Q r<br />
zum Zeitpunkt t abhängig ist.<br />
Die Gl. 2.31 kann einfach in den numerischen Diskretisierungsansatz implementiert <strong>und</strong><br />
berechnet werden. Von Nachteil ist die Beschränkung der numerischen Schrittweite ∆ t über<br />
die Dimension der Netzweite ∆ x .<br />
Für eine stabile Rechnung darf ein numerischer Zeitschritt expliziter Verfahren ∆ t nur so<br />
groß sein, daß eine sich mit lokaler Schallgeschwindigkeit a ausbreitende Störung nicht das<br />
lokale Einflußgebiet von ∆ x verläßt, Hirsch [21]. Die Courant-Friedrichs-Lewy –CFL-<br />
Bedingung wird mit der CFL-Zahl beschrieben, wobei für die explizite Methode 0 < CFL ≤ 1<br />
gilt, Gl. 2.32.<br />
∆t<br />
CFL = a ⋅<br />
Gl. 2.32<br />
∆x<br />
Aus der Courant-Friedrichs-Lewy Bedingung <strong>und</strong> dem begrenzten Verhältnis von Zeitschritt<br />
<strong>und</strong> Netzauflösung ∆ t ∆x<br />
folgt eine große Anzahl von Zeitschritten <strong>und</strong> ein<br />
dementsprechend hoher Rechenaufwand, der für feine Netze bei gleichbleibendem Verhältnis<br />
von Zeitschritt <strong>und</strong> Netzauflösung ∆ t ∆x<br />
noch zunimmt.<br />
Moderne explizite Lösungsalgorithmen verwenden stabilere Diskretisierungsansätze mit<br />
teilweise impliziten Formulierungen, die höhere CFL-Zahlen zulassen. Desweiteren werden<br />
Konvergenzbeschleunigungstechniken verwendet, die lokale anstatt globale Zeitschritte<br />
verwenden. Diese Techniken finden nur für stationäre Strömungsprobleme aufgr<strong>und</strong> deren<br />
Unempfindlichkeit gegenüber zeitlichen Verzerrungen Anwendung, Hildebrandt [19].<br />
19