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Handbuch für Investoren. Unternehmensansiedlung in der Schweiz.

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1.5 Neutralität.<br />

Aussenpolitisch verfolgt die <strong>Schweiz</strong> den Grundsatz <strong>der</strong> Neutralität.<br />

Damit spielt sie <strong>in</strong>dessen ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>e weltpolitische<br />

Aussenseiterrolle: Seit 2002 ist die <strong>Schweiz</strong> Mitglied <strong>der</strong> UNO,<br />

und sie arbeitet auch <strong>in</strong> den UNO-Son<strong>der</strong>organisationen aktiv mit.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus engagiert sich die <strong>Schweiz</strong> seit langem <strong>in</strong> wichtigen<br />

wirtschaftspolitischen Organisationen wie <strong>der</strong> Europäischen<br />

Freihandels-Assoziation EFTA.<br />

21 % <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner besitzen e<strong>in</strong>e ausländische<br />

Staatsangehörig keit. Während <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit vor<br />

allem sozial schwächere Personen <strong>in</strong> die <strong>Schweiz</strong> e<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ten,<br />

zieht das Land seit E<strong>in</strong> führung <strong>der</strong> Personenfreizügigkeit mit <strong>der</strong><br />

EU/EFTA vermehrt Auslän<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und Auslän<strong>der</strong> aus gesellschaftlich<br />

höheren Schichten an, wobei vor allem die Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

von hoch qualifizierten Arbeitskräften aus Deutschland zu<br />

erwähnen ist.<br />

Während mehr als 500 Jahren dom<strong>in</strong>ierte <strong>der</strong> Leitspruch «Mischt<br />

Euch nicht <strong>in</strong> fremde Händel» des bekannten Heiligen Niklaus von<br />

<strong>der</strong> Flüe (1417 – 1487) die <strong>Schweiz</strong>er Politik. Die <strong>Schweiz</strong> ist seit<br />

1515 neutral, was nach den Napoleonischen Kriegen 1815 von<br />

den europäischen Grossmächten auch anerkannt wurde. Ke<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Land <strong>in</strong> Europa kann auf e<strong>in</strong>e so lange Tradition <strong>der</strong> Neutralität<br />

zurückblicken. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat die<br />

<strong>Schweiz</strong> ihr Neutralitätsverständnis gelockert. Da sich die Rolle<br />

<strong>der</strong> NATO gewandelt hat – sie leistet vermehrt friedenserhaltende<br />

E<strong>in</strong>sätze – ist die <strong>Schweiz</strong> 1996 <strong>der</strong> NATO-Partnerschaft <strong>für</strong> den<br />

Frieden beigetreten. Dank ihrer Neutralität tritt die <strong>Schweiz</strong> öfter<br />

als Vermittler<strong>in</strong> auf. Ausserdem vertreten <strong>Schweiz</strong>er Diplomaten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen die Interessen von Län<strong>der</strong>n, die untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

ke<strong>in</strong>en offiziellen Kontakt pflegen. Die <strong>Schweiz</strong> bietet ihr neutrales<br />

Territorium zudem <strong>für</strong> politisch delikate Treffen und Konferenzen<br />

an.<br />

1.6 Bevölkerung.<br />

Die ständige Wohnbevölkerung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> beträgt rund 7,5 Mio.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> 20- bis 39-Jährigen liegt bei 26,8 %, während 16,4 %<br />

65-jährig und älter sowie 21,5 % jünger als 20 Jahre s<strong>in</strong>d. Die<br />

Lebenserwartung ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> höchsten <strong>der</strong> Welt: 79,4 Jahre <strong>für</strong><br />

Männer und 84,2 Jahre <strong>für</strong> Frauen. Die Siedlungsstruktur ist vergleichsweise<br />

dezentral und dadurch überschaubar: Mehr als zwei<br />

Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung leben <strong>in</strong> den fünf grössten Städten (Zürich,<br />

Genf, Basel, Bern, Lausanne) und <strong>der</strong>en Agglomerationen.<br />

Es gibt vier anerkannte Landessprachen: Deutsch (64 %), Franzö<br />

sisch (20 %), Italienisch (7 %) und Rätoromanisch (1 %). In<br />

<strong>der</strong> Nord-, Ost- und Zentralschweiz wird Deutsch gesprochen,<br />

alltagssprachlich <strong>in</strong> schon kle<strong>in</strong>räumig recht unterschiedlichen<br />

Mundartfärbungen, Französisch im Westen des Landes, <strong>der</strong><br />

Romandie, im Mittelland zum Teil Deutsch und Französisch, Italienisch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Südschweiz (Tess<strong>in</strong>) und Rätoro manisch <strong>in</strong> Teilen des<br />

Kantons Graubünden.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik (BFS)<br />

www.statistik.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Sprachen: dt., engl., franz., it.<br />

1.7 Weltoffenheit und<br />

Internationalität.<br />

1.7.1 Sprachen und Herkunft<br />

Die meisten <strong>Schweiz</strong>er sprechen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Fremdsprache.<br />

Sie erlernen diese bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule, wo nun vermehrt<br />

schon früh auch Englisch <strong>in</strong>s Lehrprogramm aufgenommen wird.<br />

Dank <strong>der</strong> Offenheit des Landes – auch <strong>für</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung – ist die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> Sprachen, die tatsächlich gesprochen werden und<br />

<strong>in</strong> denen kommuniziert werden kann, gross. Im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Geschäftsleben ist neben <strong>der</strong> jeweiligen Landessprache Englisch<br />

sehr präsent und wird von den Führungskräften benutzt.<br />

Mehr als e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wohnhaften Personen<br />

war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Geburt ausländischer Nationalität. Aus<br />

dem Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen und Religionen<br />

und dem grossen Anteil ausländischer E<strong>in</strong>wohner ergibt<br />

sich e<strong>in</strong> hohes Mass an Offenheit und Toleranz. Das erleichtert es<br />

ausländischen Unternehmen, von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus tätig zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn auch Europa <strong>der</strong> wichtigste Wirtschaftspartner ist, s<strong>in</strong>d die<br />

Beziehungen zu an<strong>der</strong>en Märkten, speziell zu Amerika und Asien,<br />

ebenfalls sehr <strong>in</strong>tensiv. Insbeson<strong>der</strong>e die F<strong>in</strong>anzplätze Zürich<br />

und Genf s<strong>in</strong>d Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Auch im<br />

kulturellen Bereich hat die <strong>Schweiz</strong> e<strong>in</strong>e weltoffene Tradition. Ihre<br />

Neutralität gestattet ihr den Zugang zu allen Län<strong>der</strong>n, und sie öffnet<br />

sich selber auch gegenüber diesen. Das hat nicht nur weltweit<br />

operierenden Firmen, son<strong>der</strong>n auch zahlreichen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen erleichtert, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> anzusiedeln.<br />

14 <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> 2010

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