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Handbuch für Investoren. Unternehmensansiedlung in der Schweiz.

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werden, dass <strong>in</strong>folge kurzfristiger und unvermeidbarer Arbeitsausfälle<br />

Kündigungen ausgesprochen werden.<br />

Kündigungen s<strong>in</strong>d das letzte Mittel, mit dem e<strong>in</strong> Unternehmer auf<br />

Schwankungen des Beschäftigungsgrades reagieren kann. Das<br />

Obligationenrecht (OR, Art. 335d – 335g) sieht bei beabsichtigten<br />

Massenentlassungen vor, dass <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

• die Arbeitnehmerschaft konsultiert und<br />

• das kantonale Arbeitsamt schriftlich orientiert<br />

Verglichen mit dem Ausland s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> die arbeitsmarktrechtlichen<br />

Bestimmungen sehr <strong>in</strong>vestorenfreundlich. Unternehmen<br />

können relativ e<strong>in</strong>fach Mitarbeitende e<strong>in</strong>stellen und wie<strong>der</strong><br />

entlassen.<br />

Abb. 40: E<strong>in</strong>stellungen und Entlassungen, 2008<br />

1= beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t durch Regulationen, 7 = flexibel durch die<br />

Arbeitgebenden entschieden<br />

1 S<strong>in</strong>gapur 5,9<br />

2 Dänemark 5,9<br />

3 Hongkong SAR 5,8<br />

4 <strong>Schweiz</strong> 5,6<br />

5 Bosnien-Herzegow<strong>in</strong>a 5,5<br />

8 USA 5,4<br />

43 Russland 4,2<br />

50 Vere<strong>in</strong>igtes Königreich (UK) 4,1<br />

74 Irland 3,8<br />

77 VR Ch<strong>in</strong>a 3,8<br />

103 Indien 3,2<br />

111 Luxemburg 3,1<br />

114 Nie<strong>der</strong>lande 3,0<br />

115 Belgien 3,0<br />

116 Japan 3,0<br />

118 Brasilien 2,9<br />

119 Frankreich 2,8<br />

126 Deutschland 2,5<br />

128 Italien 2,5<br />

8.6 Sozialversicherungen.<br />

Das schweizerische Vorsorge- und Sozialsystem komb<strong>in</strong>iert die<br />

staatliche, die betriebliche und die <strong>in</strong>dividuelle Vorsorge und<br />

stimmt sie aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ab. Es misst <strong>der</strong> Eigenverantwortung<br />

e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert bei. Dadurch bleibt die Gesamtbelastung<br />

durch Steuern und Sozialabgaben im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

sehr mo<strong>der</strong>at.<br />

Das schweizerische Vorsorgesystem baut auf drei Pfeilern auf:<br />

1. Säule: Die Sicherung des Existenzbedarfs <strong>der</strong> Versicherten erfolgt<br />

durch die staatliche Alters- und H<strong>in</strong>terlassenenversicherung<br />

(AHV) sowie die Invalidenversicherung (IV). Beide s<strong>in</strong>d obligatorisch<br />

und werden durch Beiträge (Lohnprozente) von Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer f<strong>in</strong>anziert.<br />

2. Säule: Die berufliche Vorsorge (BVG) dient zusätzlich zur<br />

1. Säule <strong>der</strong> Fortführung des gewohnten Lebensstandards nach<br />

dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Zu versichern s<strong>in</strong>d<br />

alle <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> beschäftigten Arbeitnehmer. Die F<strong>in</strong>anzierung<br />

erfolgt durch Beiträge (Lohnprozente) des Arbeitgebers und des<br />

Arbeitnehmers.<br />

3. Säule: Die <strong>in</strong>dividuelle, freiwillige Selbstvorsorge <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

soll den weiteren persönlichen Bedarf decken, vor allem<br />

durch Bank- und Versicherungssparen. Vorsorgemassnahmen <strong>der</strong><br />

3. Säule werden teilweise steuerbegünstigt.<br />

Die drei Grundpfeiler <strong>der</strong> sozialen Sicherung werden ergänzt<br />

durch die Arbeitslosenversicherung (ALV), die Erwerbsersatzordnung<br />

<strong>für</strong> E<strong>in</strong>kommensausfälle wegen Militär- o<strong>der</strong> Zivilschutzdienst<br />

(EO), die Lohnfortzahlung bei Mutterschaft sowie Familienzulagen,<br />

die sich nach kantonalem Recht richten.<br />

Quelle: World Economic Forum, The Global Competitiveness Report<br />

2009 – 2010<br />

Kurzarbeit<br />

Kurzarbeit: www.treffpunkt-arbeit.ch<br />

Sprachen: dt., engl., franz., it.<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> 2010<br />

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