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VI. Kapitalertragsteuer (Zinsabschlag)
➪ Kapitalerträge eines nicht steuerbegünstigten Vereins
Bezieht ein unbeschränkt steuerpflichtiger und nicht steuerbegünstigter Verein
Einkünfte aus Kapitalvermögen, steht ihm der Werbungskostenpauschbetrag von
51 € (§ 9 a Nr. 2 EStG) und der Sparerfreibetrag von 1 370 € (ab 1. 1. 2007: 750 €; § 20
Abs. 4 EStG) zu. Der Verein kann in diesem Fall auf demselben Vordruck wie natürliche
Personen einen Freistellungsauftrag erteilen, wenn das Konto auf den Namen
des Vereins lautet.
Freistellungsaufträge, die vor dem 1. 1. 2007 erteilt worden sind, werden ab dem
1. 1. 2007 nur noch zu 56,37 % berücksichtigt (§ 52 Abs. 55 f EStG). Die prozentuale
Kürzung auf 56,37 % entspricht der Absenkung des Sparerfreibetrags ab dem
1. 1. 2007. Vereine, die ihr Freistellungsvolumen bislang nicht ausgeschöpft haben,
sollten daher in 2007 ihre Freistellungsaufträge überprüfen und ggf. anpassen.
Übersteigen die anfallenden Kapitalerträge 1 421 € (ab 1. 1. 2007: 801 €), wird der
Verein gleichwohl nicht zur Körperschaftsteuer veranlagt, wenn sein Einkommen
den Freibetrag in Höhe von 3 835 € (gemäß § 24 KStG) nicht übersteigt. In diesen
Fällen kann dem Verein auf Antrag vom Finanzamt eine NV-Bescheinigung .
(NV 3 B-Bescheinigung) erteilt werden. Mit dieser NV-Bescheinigung kann auch bei
Kapitalerträgen über 1 421 € (ab 1. 1. 2007: 801 €) vom Steuerabzug Abstand genommen
werden, wenn der Verein insgesamt kein höheres Einkommen als 3 835 € hat.
➪ Ausstellung von Bescheinigungen
und Verwendung von Kopien
Der Verein hat als Gläubiger der Kapitalerträge einen Anspruch auf Ausstellung der
von ihm benötigten Anzahl von NV‐Bescheinigungen sowie auf die Beglaubigung von
Kopien des zuletzt erteilten Freistellungsbescheides, der vorläufigen Bescheinigung
über die Gemeinnützigkeit oder der Bescheinigung über die Steuerbefreiung für
den steuerbefreiten Bereich.
Es bestehen keine Bedenken, neben dem Original der Bescheinigungen oder
Bescheide auch eine amtlich beglaubigte Kopie für steuerliche Zwecke anzuerkennen.
Gleiches gilt, wenn durch einen Mitarbeiter des zum Steuerabzug
Verpflichteten auf einer Kopie vermerkt wird, dass das Original der Bescheinigung
oder des Freistellungsbescheides vorgelegen hat.
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