Spielzeit 2011/2012 - Theater Im Pfalzbau
Spielzeit 2011/2012 - Theater Im Pfalzbau
Spielzeit 2011/2012 - Theater Im Pfalzbau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
vii. festspiele ludwigshafen<br />
APOSTELKIRCHE HEMSHOF<br />
mi, 26.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />
Der Augen leuchtendes Paar…!<br />
Wälsungenblut und Abschiedsschmerz<br />
in Wagners Walküre<br />
Wagner und die Religion<br />
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Steinacker, Kirchenpräsident i.R.<br />
orgel: Torsten Will, Bezirkskantor Prot. Kirche Ludwigshafen<br />
Orgelbearbeitungen zu Werken von Richard Wagner, mit Ausschnitten<br />
aus der Walküre von bekannten cd-Aufnahmen<br />
veranstalter: <strong>Theater</strong> im <strong>Pfalzbau</strong> /<br />
Protestantische Kirche Ludwigshafen / Turm33 – eintritt frei<br />
Wagners Walküre ist Teil seiner Interpretation der Welt, die er im<br />
Ring des Nibelungen als Gesamtkunstwerk vorgelegt hat. Durch<br />
den Raub des Rheingoldes und den Fluch auf die Liebe hatte<br />
Alberich einen tiefen Frevel in den zuvor un -<br />
schuldigen Naturzusammenhang gebracht: die<br />
Gier nach maßloser Macht, vermittelt durch den<br />
Ring, aus dem Rheingold geschmiedet.<br />
Wotan hatte mit dem Reich der Götter eine<br />
andere gute Welt etabliert, eine Welt der Liebe<br />
RING Halle Ludwigshafen und des Rechtes, auf Verträge gegründet. Weil<br />
ihm aber die ursprüngliche Liebe verblichen<br />
war, verlangte er auch nach Macht und träumte<br />
von der Weltherrschaft. Damit beginnt sein<br />
Ver hängnis. Er raubt Alberichs Ring, muss ihn aber wieder an die Riesen<br />
herausgeben. Seitdem fürchtet er Alberichs Rückkehr zur Macht. Gleich -<br />
wohl hat er einen großen Gedanken, wie er sich doch noch den Traum<br />
erfüllen könnte: Jemand müsste ohne seine Hilfe den Ring zurückgewinnen.<br />
Mit einer Menschenfrau zeugt er ein Geschwisterpaar, die Wälsungen.<br />
Von dem Knaben erhofft er die Verwirklichung seines Traumes.<br />
Die Walküre erzählt das Scheitern dieses Traumes, mit ekstatischer Mu -<br />
sik von der inzestuösen Liebe der Geschwister, der Utopie der Aufhebung<br />
aller Entfremdung durch die Liebe und ihrem Untergang, von der Ver -<br />
zweiflung des göttlichen Vaters und der Hoffnung auf Rettung durch seine<br />
Tochter, der Walküre Brünnhilde und ihrer emanzipatorischen Mensch -<br />
werdung.<br />
Ist Wagners Kritik an der kapitalistischen Machtgier sein letztes Wort?<br />
Oder ist die Liebe aus Freiheit die einzig machtlose Macht, an der selbst<br />
der unbesiegbare Tod die Grenze seiner Herrschaft findet, seine Botschaft?<br />
Diesen Fragen, verbunden mit musikalischen Beispielen, will der Vortrag<br />
nachgehen.<br />
vii. vi. festspiele ludwigshafen<br />
GLÄSERNES FOYER<br />
fr, 28.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />
NO BALLET:<br />
Kampfansage oder Plädoyer<br />
Podiumsdiskussion<br />
Mit Susanne Linke, Reinhild Hoffmann und Juliane Rößler<br />
zum 6. Internationalen Choreographie-Wettbewerb no ballet<br />
moderation: Kajo Nelles (Leiter der Internationalen Tanzmesse nrw)<br />
einheitspreis: 5 euro<br />
Susanne Linke und Reinhild Hoffmann, die »grandes dames« des zeitgenössischen<br />
Tanzes, gehören – gemeinsam mit Pina Bausch und<br />
Johann Kresnik – zu den Pionieren des deutschen Tanztheaters und<br />
haben die choreographische Landschaft Deutsch -<br />
lands bis heute entscheidend geprägt. In ihren<br />
Choreographien vereinen sie sowohl das Erbe<br />
des deutschen Ausdruckstanzes der Vorkriegszeit<br />
als auch das zeitgenössische deutsche Tanztheater<br />
und haben damit wesentlich zur inter nationalen<br />
Anerkennung des (deutschen) zeitgenössischen<br />
Tanzes beigetragen. Gemeinsam mit Juliane<br />
Rößler diskutieren die beiden Ikonen über das<br />
provokante Motto des seit Jahren erfolgreich in<br />
Ludwigshafen ausgetragenen Choreographie-Wettbewerbes. Das Pub li kum<br />
ist herzlich eingeladen, sich mit Fragen und Anregungen in die Gesprächs -<br />
runde einzubringen.<br />
Susanne Linke, ausgebildet bei Mary Wigman und an der Folkwang<br />
Hochschule, leitete nach Jahren als Tänzerin im »Folkwang Tanz Studio«<br />
unter der Leitung von Pina Bausch später selbst fast zehn Jahre lang diese<br />
international renommierte Company. Ihre Werke wurden mit zahlreichen<br />
internationalen Preisen ausgezeichnet und weltweit aufgeführt. Sie schuf<br />
Werke für die Limón Company in New York, die Pariser Oper und das<br />
Nederlands Dans <strong>Theater</strong>. 2007 wurde Susanne Linke der deutsche tanzpreis<br />
verliehen.<br />
Reinhild Hoffmann, ebenfalls an der Folkwang Hochschule bei Kurt<br />
Joos ausgebildet, gründete 1978 am Bremer <strong>Theater</strong> ein eigenes Tanz the a -<br />
ter-Ensemble, später wirkte sie am Schauspielhaus Bochum. Ihre Stücke<br />
erhielten zahlreiche Auszeichnungen. 1983 wurde Reinhild Hoffmann der<br />
renommierte Kritikerpreis verliehen: »Die Auszeichnung gilt einer Cho -<br />
reo graphin und Tänzerin, die seit Ende der siebziger Jahre dem modernen<br />
Tanz in der Bundesrepublik wesentliche <strong>Im</strong>pulse gegeben hat. Es ist ihr<br />
gelungen, den freien Tanz in den Betrieb eines städtischen <strong>Theater</strong>s zu integrieren<br />
und zur internationalen Ausstrahlung des zeitgenössischen Tanzes<br />
beizutragen.« Seit 1995 arbeitet Reinhild Hoffmann freischaffend mit dem<br />
Schwerpunkt Regie im Musiktheater.<br />
Juliane Rößler, vielfach ausgezeichnete Choreographin der nachfolgenden<br />
Generation, ist seit 2006 Initiatorin und Künstlerische Leiterin von<br />
no ballet am <strong>Theater</strong> im <strong>Pfalzbau</strong> in Ludwigshafen.<br />
18 19