Spielzeit 2011/2012 - Theater Im Pfalzbau
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vii. festspiele ludwigshafen <strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />
STUDIO<br />
fr, 2.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />
Frauen um Richard Wagner<br />
Film von William Dieterle, 1954<br />
In deutscher Sprache<br />
Buch von Bertita Harding, E. A. Dupont und David Chantier<br />
Nach den Roman von Bertita Harding<br />
musik: Richard Wagner<br />
arrangement: Erich Wolfgang Korngold<br />
einheitspreis: 5 euro<br />
William Dieterles 1954/55 entstandener Film gliedert sich in drei<br />
Teile, die die Schaffensperioden Richard Wagners mit den drei<br />
Lieben des Komponisten vor dem politischen Zeithintergrund<br />
verknüpfen. So stellt er die dramatisch-biographische Schilderung eines<br />
Lebens im Dienste der Kunst dar.<br />
Dieterle bedient sich dabei des Kunstgriffs, Wagner von Zeit zu Zeit,<br />
quasi neben seiner Rolle, die eigenen Erinnerungen ins Publikum sprechen<br />
zu lassen. Daneben klingen in der Hand lung<br />
Elemente aus Dieterles Leben, so zum Bei spiel<br />
die Zwänge der Ab hän gigkeit, aber auch seine<br />
Faszination durch die 1848-Revolution, an.<br />
Unter großem Medien- und Publikums in -<br />
ter esse fanden die Dreharbeiten in Bayreuth<br />
RING Halle Ludwigshafen und an anderen Orten statt, in deren Verlauf<br />
der Re gisseur, der aus Hollywood ein anderes<br />
Ar beiten gewöhnt war, manche Schwierigkeit<br />
zu meis tern hatte. Der Film wurde auf Englisch<br />
gedreht und sollte anschließend synchronisiert werden. Da der Regisseur<br />
überstürzt in die usa zurückkehren musste, konnte er Schnitt und Syn -<br />
chronisation des Films nicht selbst überwachen. So konnte er nicht verhindern,<br />
dass im Juli 1955 eine stark gekürzte und mangelhaft synchronisierte<br />
Fassung von Magic Fire, wie das Original hieß, in die Kinos kam, die<br />
dann auch nur wenig Zuschauer interesse fand. Proteste Dieterles bewirkten<br />
nur wenig, und auch die von ihm autorisierte korrigierte Fassung<br />
wurde wenig wahrgenommen, ob wohl sie auf positive Resonanz stieß.<br />
In Ludwigshafen besteht nun die Gelegenheit, sich diesen Richard-<br />
Wagner-Film im Holly wood-Stil anzusehen. Wir zeigen William Dieterles<br />
Film als Hommage an den Sohn der Stadt Ludwigshafen, auch aus Trauer<br />
darüber, dass in diesem Jahr der Dieterle-Preis nicht vergeben wird. Zu -<br />
gleich ist die Aufführung ein Beitrag zu unserem Walküre-Begleit pro -<br />
gramm.<br />
FRIEDENSKIRCHE, LEUSCHNERSTRASSE<br />
sa, 3.12.<strong>2011</strong>, 20.00 uhr<br />
Konzert Beethovenchor<br />
John Rutter:<br />
Magnificat (1990)<br />
Carl Philipp Emanuel Bach:<br />
Klopstocks Morgengesang am Schöpfungsfeste<br />
musikalische leitung: Klaus Arp<br />
orgel: Torsten Wille<br />
sopran: Kathrin Göring<br />
Kurpfälzisches Kammerorchster<br />
sonderpreise<br />
John Rutter, geboren 1945 in London, studierte am Clare College in<br />
Cambridge. 1981 gründete er die »Cambridge Singers«, die mittlerweile<br />
vor allem die Kompositionen ihres Leiters aufführen. Der Kompo si -<br />
tions stil Rutters ist tonal und mit Jazz- und Pop-Elementen verquickt,<br />
ohne auf Kontrapunktik und suggestive Klangwirkungen zu verzichten. In<br />
Großbritannien ist seine Musik sehr beliebt, weil sie von der Chorpraxis<br />
her komponiert ist, nicht unbedingt immer leicht, aber gut singbar ist und<br />
daher auch von kleineren Kirchenchören aufgeführt werden kann. In den<br />
Museumsläden der großen Kathedralen Englands füllen seine Aufnahmen<br />
die Regale.<br />
Sein Magnificat wurde 1990 mit großem Orchester in der Carnegie Hall<br />
in New York uraufgeführt. Später arbeitete er die Instrumentation für<br />
Kam mer orchester und Or gel um, in der er sie auch selber später aufgenommen<br />
hat. Wegen des durchsichtigeren Klan -<br />
ges und des Konzertortes in der Friedens kirche<br />
hat sich der Beethoven chor für diese Fassung<br />
entschieden. Der Bezirks kantor Torsten Wille, be -<br />
kanntermaßen ein brillanter Organist, wird den<br />
Orgelpart bei dieser Aufführung übernehmen.<br />
Zu Carl Philipp Emanuel Bachs Komposition<br />
Klopstocks Morgengesang am Schöpfungsfeste gibt<br />
es von Rutter her keine direkte Verbindung. Und<br />
John Rutter<br />
doch wurde auch dieses Werk schon zur Zeit der<br />
ersten Aufführung wegen seiner »kunstfertigen Einfachheit« gerühmt. Ab -<br />
gesehen davon ist der große Sohn Johann Sebastians, der zu seiner Zeit der<br />
berühmteste Komponist und Musiker war, heute immer noch nicht in<br />
dem Maße in unserem Konzertleben präsent, wie es ihm eigentlich von seiner<br />
Qualität her gebührte. Auch deshalb führt der Beethovenchor dieses<br />
kurze Kleinod vor Rutters Magnificat auf. Den Sopranpart wird Kathrin<br />
Göring singen.<br />
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