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Spielzeit 2011/2012 - Theater Im Pfalzbau

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<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 25.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 1]<br />

sa, 26.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 2, wa, ja]<br />

so, 27.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 3, tg 5]<br />

Cinderella<br />

choreographie: Meryl Tankard<br />

musik: Sergej Prokofieff<br />

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

preise: 52 euro 44 euro 36 euro 28 euro<br />

Seit 1813 entstanden Ballette zu den Motiven aus dem Aschenputtel-<br />

Märchen. Zum Klassiker entwickelte sich der Ballettstoff allerdings<br />

erst nach der erfolgreichen Uraufführung der Choreographie zur<br />

Musik von Sergej Prokofjew 1945 am Bolschoi <strong>Theater</strong> Moskau. Prokofjews<br />

Ballett wurde seitdem immer wieder von Choreographen als Vorlage für<br />

ihre Adaptionen und getanzten Märchenphantasien genutzt. Meryl Tankard<br />

wird nun nach längerer kreativer Pause an der<br />

Leipziger Oper mit dem Ballettensemble in<br />

die musikalische Märchen-und Fantasiewelt<br />

Prokofjews eintauchen. Manchmal entsteht<br />

schon ein Bild bei der Wahl des Titels. Das<br />

deutsche Aschenbrödel heißt im Französischen<br />

Cendrillon, im Russischen Soljuschka und im<br />

Englischen Cinderella. Die englische Bezeich -<br />

nung hat Meryl Tankard am besten gefallen,<br />

weil Cinderella so märchenhaft und verträumt<br />

klingt. Der eigentlich unglaubwürdige<br />

Satz »Und wenn sie nicht gestorben sind …« erscheint gleich weniger<br />

abwegig. <strong>Im</strong> Märchen ist eben alles möglich, denn Märchen spielen mit<br />

der Wirklichkeit so, dass Träume daraus werden. <strong>Im</strong> Falle von Cinderella<br />

beginnt der Traum mit einem Schuh und dem Prinzen.<br />

Meryl Tankard ist für ihre poetischen und kraftvollen Bildschöpfungen<br />

und Choreographien bekannt und man darf gespannt sein, wohin sie ihre<br />

Phantasie bei der Neubearbeitung des Ballettklassikers treiben wird.<br />

Die Aufführung großer Handlungsballette haben in der Entwicklungs -<br />

geschichte des Leipziger Balletts, dessen Ursprünge bis ins späte 17. Jahr -<br />

hun dert reichen, Tradition. Das neoklassisch geprägte Ensemble zählt heute<br />

zu den großen internationalen Compagnien und steht seit der Spiel zeit<br />

<strong>2011</strong>/12 unter der künstlerischen Leitung von Mario Schröder, der zuvor<br />

in gleichen Positionen in Würzburg und Kiel wirkte und weit über 60<br />

Choreographien u. a. in Japan, usa, Russland, der Mongolei und Frank -<br />

reich sowie für große deutsche Bühnen wie die Deutsche Oper und Ko -<br />

mische Oper Berlin und für das aalto-ballett-theater Essen schuf.<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 30.5.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr [ja]<br />

do, 31.5.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

Clockwork Orange<br />

Nach dem Roman von Anthony Burgess<br />

regie: Peer Damminger<br />

montage: Peer Damminger und Uwe Heene<br />

Eine Koproduktion der KIT’Z <strong>Theater</strong>kumpanei<br />

und des <strong>Theater</strong>s im <strong>Pfalzbau</strong><br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro<br />

Aus Spaß brechen ein 15-jähriger Jugendlicher und seine Gang in<br />

Häuser ein, schlagen wahllos Menschen zu Krüppeln, vergewaltigen<br />

Mädchen und töten schließlich eine Frau. Eine Horror mel dung aus<br />

der Boulevard-Zeitung? Es ist Anthony Burgess’ Entwurf einer gelangweilten<br />

Jugend in seinem Meisterwerk Clockwork Orange – Uhrwerk Orange.<br />

Hier kommt Alex, der zusammen mit seinen Droogs in der Korova-<br />

Milch bar herumhängt und sich vom Klang der 9. Sinfonie Beethovens be -<br />

rauschen lässt. Als er schließlich im Gefängnis landet, bietet ihm der Staat<br />

an, sich einer experimentellen Behandlung zu unterziehen, um seine Ge -<br />

walt bereitschaft zu unterdrücken. Der Versuch gelingt, jede Gewalt und<br />

Sexualität bereitet dem »Geheilten« tiefste Übelkeit. Der so entlassene Alex<br />

wird bald selbst zu einem wehrlosen Opfer einer brutalen Gesellschaft.<br />

Burgess stellt in seinem Roman die Frage, ob es dem Staat erlaubt ist,<br />

einem Menschen den freien Willen zu nehmen und ihn zu manipulieren,<br />

oder ob die Freiheit, »gut« oder »böse« zu sein, nicht der existenzielle Aus -<br />

druck des Menschseins ist.<br />

Clockwork Orange wurde<br />

durch Stanley Kubricks Ver -<br />

film ung berühmt. Dieses überästhetisierte<br />

Vorbild verstellt<br />

den Blick auf die Romanfigur<br />

und die Realität: Alex könnte<br />

ein Jugendlicher unserer Zeit<br />

und unserer Gesellschaft sein!<br />

Clockwork Orange ist ein ra -<br />

santer Monolog eines Ge trieb<br />

enen. Alex ist intelligent, er<br />

hat keine moralische Instanz,<br />

er ist unfähig zu Empathie, er<br />

liebt klassische Musik und er ist<br />

ge langweilt. Er sucht den »Kick«, das Leben in Gewaltexzessen. Er erzählt,<br />

lacht und schreit seine Geschichte heraus. Die Brutalität seines Lebens lässt<br />

sich nicht darstellen, sie entsteht im Rausch auf der Bühne durch Ge -<br />

schwin digkeit, Musik, Projektion und Schnitt.<br />

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