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Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur

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2.1 <strong>Positronen</strong>quellen<br />

In <strong>der</strong> Natur wurden <strong>Positronen</strong> erstmals in <strong>der</strong> Höhenstrahlung experimentell nachgewiesen<br />

[24], wo sie durch Paarbildung in elektromagnetischen Schauern sowie durch den Zerfall solarer<br />

Myonen entstehen. Künstlich können <strong>Positronen</strong> über die Konversion hochenergetischer<br />

Gammastrahlung durch Paarbildung o<strong>der</strong> den Zerfall protonenreicher Kerne erzeugt werden,<br />

die bei <strong>der</strong> Bestrahlung geeigneter Targets <strong>mit</strong> beschleunigten geladenen Teilchen (p, d,<br />

) entstehen.<br />

Die maximale Stärke langlebiger <strong>Positronen</strong>e<strong>mit</strong>ter im Labormaßstab ist grundsätzlich auf<br />

einige 10 mCi sowohl durch den Aufwand an Abschirmung als auch durch den Preis <strong>der</strong> Isotope<br />

beschränkt. Sehr starke Quellen verlieren darüber hinaus einen beträchtlichen Anteil an<br />

<strong>Positronen</strong> durch Selbstabsorption im größtenteils inaktiven Quellmaterial. Mit in-situ erzeugten<br />

kurzlebigen Quellen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erzeugung von <strong>Positronen</strong> über die Paarbildung kann<br />

dieser Nachteil überwunden werden. Jedoch ist dies nur im Rahmen von Großforschungseinrichtungen<br />

(Forschungsreaktoren, Beschleuniger) möglich.<br />

2.1.1 Langlebige + -Strahler<br />

Im Labormaßstab werden üblicherweise radioaktive Isotope als <strong>Positronen</strong>e<strong>mit</strong>ter eingesetzt.<br />

In Tabelle I sind einige <strong>der</strong> gängigeren Präparate aufgeführt (nach [25, 26]). Das bei weitem<br />

am häufigsten verwendete Isotop ist 22 Na, da es kommerziell als Lösung ( 22 NaCl, 22 Na 2 CO 3 )<br />

erhältlich ist und seine Eigenschaften nahezu ideal für <strong>Positronen</strong>-Lebensdauermessungen<br />

sind: Der -Zerfall des 22 Na führt <strong>zur</strong> einem angeregten Zustand von 22 Ne (Jp = 2+), <strong>der</strong> sich<br />

über die Abgabe eines prompten Gammas von 1275 keV in den Grundzustand abregt. Dieses<br />

kann – auch bei geringer Energieauflösung <strong>der</strong> Detektoren – gut von <strong>der</strong> Vernichtungsstrahlung<br />

separiert werden und wird in <strong>der</strong> Lebensdauerspektroskopie als Start-Signal verwendet.<br />

Weitere Vorteile von 22 Na liegen in <strong>der</strong> Endpunktsenergie des -Spektrums bei 540 keV, was<br />

zu einer Eindringtiefe <strong>der</strong> <strong>Positronen</strong> zwischen 10 – 100 µm führt, und in <strong>der</strong> Halbwertszeit<br />

von 2.6 Jahren, die den Aufwand für Quellpräparation und -wechsel in mo<strong>der</strong>aten Grenzen<br />

hält.<br />

Tabelle I: Eigenschaften einiger <strong>Positronen</strong>e<strong>mit</strong>ter für den Laboreinsatz. (LT) Für Lebensdauermessungen<br />

geeignet; (DS) Für <strong>Doppler</strong>-Messungen geeignet [27].<br />

Isotop t ½ Endpunkts- e + /Zerfall g (E>511keV) /e +<br />

Energie [MeV]<br />

(E g [keV])<br />

22<br />

Na (LT) 2.6y 0.545 0.9 1 (1275 )<br />

68<br />

Ge/ 68 Ga (DS) 271d 1.89 0.88 0.03 (1077 )<br />

58<br />

Co (LT) 71d 0.474 0.15 0.99 (811)<br />

48<br />

V (LT) 16d 0.696 0.5 2 (1312, 983)<br />

64<br />

Cu (DS) 12.7d 0.653 0.18 0.005 (1346)<br />

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