Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur
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Aufgrund <strong>der</strong> endlichen Energieauflösung 1 und 2 <strong>der</strong> beiden Spektrometer sind die koinzidenten<br />
Ereignisse quer <strong>zur</strong> Diagonalen verschmiert, so daß man das untergrundbereinigte<br />
<strong>Doppler</strong>-Spektrum durch die Projektion eines diagonalen Streifens <strong>der</strong> Breite E auf eine Dimension<br />
erhält. Mit CDBS gewonnene Spektren enthalten bei ausreichen<strong>der</strong> Statistik und geringem<br />
Laboruntergrund Informationen über die Verteilung <strong>der</strong> Elektronenimpulse bis zu<br />
60×10 -3 m 0 c, eine Region, in <strong>der</strong> die Spektren <strong>der</strong> Einzeldetektoren von einen um drei Größenordungen<br />
höheren Untergrund überlagert sind [181].<br />
Praktisch werden CDB-Spektren <strong>mit</strong> einer analogen Koinzidenz-Elektronik aufgenommen.<br />
Die koinzidenten Ereignisse werden digitalisiert und in einer zweidimensionalen Matrix einsortiert,<br />
<strong>der</strong>en Bins einem Energieintervall entsprechen, dessen Breite durch die Energiekalibrierungen<br />
dE 1,2 <strong>der</strong> beiden Detektoren gegeben ist. Der für die Auswertung interessante Bereich<br />
liegt symmetrisch um die Zentren des Annihilationspeaks und wird durch eine quadratische<br />
Matrix M <strong>der</strong> Größe n×n repräsentiert. Jedes Element dieser Matrix enthält die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Ereignisse im Energieintervall [E i-1 ,E i ]×[E j-1 ,E j ], wobei E i = E i-1 + dE 1 und E j = E j-1 + dE 2<br />
ist. Die Projektion auf eine Dimension erfolgt in einem rechteckigen Bereich <strong>der</strong> Breite E<br />
um die durch E 1 +E 2 = 2m 0 c definierten Gerade. Dieser Bereich ist in Abbildung 2.17 als weißes<br />
Rechteck eingezeichnet.<br />
Elektronenimpuls p L<br />
[10 -3 m 0<br />
c]<br />
10 -2 -40 -20 0 20 40<br />
Normierte Koinzidenzrate<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
10 -5<br />
10 -6<br />
10 -7<br />
501 506 511 516 521<br />
Energie [keV]<br />
Abbildung 2.18: Projektion <strong>der</strong> Al-Daten aus Abbildung 2.17 () und ausgeheiltem Kupfer () auf eine<br />
Dimension nach dem unten beschriebenen Algorithmus (siehe (2.25), Breite des Projektionsfensters E =<br />
2.8 keV). Zum Vergleich sind beide Spektren auf Fläche 1 normiert.<br />
Der kreuzförmige Untergrund in Abbildung 2.17 wird durch zufällige Koinzidenzen <strong>mit</strong> dem<br />
von <strong>der</strong> Annihilationsstrahlung erzeugten Untergrund (siehe Kap. 2.6.2) und dem Gamma-<br />
Untergrund des Labors verursacht. Die höhere Zählrate auf den nie<strong>der</strong>energetischen Seiten<br />
wird durch Kleinwinkel-Compton-Streuung verursacht [182] (siehe Kap. 2.5.2). Der linke<br />
bzw. untere Arm des Kreuzes zeigt dabei höhere Zählraten als <strong>der</strong> rechte bzw. obere.<br />
Abbildung 2.18 zeigt die eindimensionalen Spektren von Al und Cu, die <strong>mit</strong>tels Projektion<br />
aus den in Abbildung 2.17 gezeigten Daten berechnet wurden. Zum Vergleich sind beide<br />
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