Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur
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Abbildung 2.24 (a) zeigt die CDB-Spektren von Zink und Kupfer, <strong>zur</strong> Hervorhebung <strong>der</strong> Unterschiede<br />
als Differenz zu einem symmetrischen Al-Spektrum dargestellt. Bei <strong>der</strong> Aufnahme<br />
des Zn-Spektrum unterschieden sich die beiden Detektoren sowohl in <strong>der</strong> Energieauflösung<br />
( 2 / 1 = 1.07), <strong>der</strong> Energiekalibrierung (dE 2 /dE 1 = 1.01) als auch in <strong>der</strong> absoluten Nachweiswahrscheinlichkeit<br />
(N 2 /N 1 = 1.14). Die Auswertung des Zn-Spektrums erfolgte ohne Berücksichtigung<br />
dieser Unterschiede. Die Spektren von Cu und Al wurden hingegen <strong>mit</strong> einem gut<br />
aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten Detektorpaar gemessen. Abbildung 2.24 (b) zeigt eine Darstellung<br />
<strong>der</strong> Matrix D des Zn-Spektrums in logarithmischer Falschfarbendarstellung. Die Zentren <strong>der</strong><br />
weißen Linien stellen die Positionen <strong>der</strong> Zeilenmaxima in D dar, die durch Gaußanpassungen<br />
an die Zeilen von D gewonnen wurden. Ihre Breite entspricht dabei <strong>der</strong> statistischen Unsicherheit<br />
<strong>der</strong> Gaußanpassung. Die Asymmetrie <strong>der</strong> zweidimensionalen Zn-Daten ist in <strong>der</strong><br />
Mitte von D beson<strong>der</strong>s ausgeprägt. Im Differenzspektrum von Zn spiegelt sich dies in einer<br />
Asymmetrie bei 8×10 -3 m 0 c wie<strong>der</strong>, die im Kupferspektrum nicht auftritt.<br />
Im Allgemeinen weichen die beiden Detektoren in einem Koinzidenzaufbau hinsichtlich ihrer<br />
Parameter Energiekalibrierung, Energieauflösung und absolute Nachweiswahrscheinlichkeit<br />
bei 511 keV voneinan<strong>der</strong> ab. Um reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse zu erhalten,<br />
müssen diese Parameter bei <strong>der</strong> Auswertung berücksichtigt werden. Bleiben sie unberücksichtigt<br />
und wird, wie allgemein üblich, einfach die 45°-Diagonale <strong>zur</strong> Projektion verwendet,<br />
kann es zu unphysikalischen Asymmetrien im resultierenden eindimensionalen Spektrum<br />
kommen. Des weiteren sollte die Breite des Projektionsfensters an die Energieauflösung <strong>der</strong><br />
Detektoren angepaßt werden, um ein Minimum an Untergrund bei einem Maximum an Statistik<br />
im projizierten Spektrum zu erhalten [186].<br />
2.6.2 Hochimpulsanalyse<br />
Mit einer genauen Analyse des Untergrunds läßt sich <strong>der</strong> Hochimpulsteil <strong>der</strong> Elektronenimpulsverteilung<br />
auch aus dem Spektrum eines einzelnen Detektors ohne Koinzidenz gewinnen<br />
(High Momentum Analysis HMA) [29,178,179]. Eine notwendige Voraussetzung dafür ist<br />
ein geringer -Untergrund, insbeson<strong>der</strong>e bei Energien oberhalb von 511 keV, weshalb die<br />
Verwendung von 22 Na als direkte <strong>Positronen</strong>quelle bei <strong>der</strong> HMA nicht möglich ist.<br />
Diese Voraussetzung kann entwe<strong>der</strong> durch einen untergrundarmen <strong>Positronen</strong>e<strong>mit</strong>ter wie z.B.<br />
68 Ge o<strong>der</strong> durch einen <strong>Positronen</strong>strahl erfüllt werden, bei dem Quelle und Spektrometer<br />
räumlich voneinan<strong>der</strong> getrennt sind, und so eine einfache Abschirmung <strong>der</strong> hochenergetischen<br />
Begleitgammas möglich ist. Zusätzlich ist darauf zu achten, daß kein -Untergrund von<br />
an<strong>der</strong>en Experimenten im Labor in den Detektor gelangt.<br />
Wo es bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Linienformparameter ausreichend war, den Kleinwinkel-<br />
Compton-Untergrund [182] zu betrachten, sind <strong>zur</strong> Auswertung höherer Impulse zusätzlich<br />
<strong>der</strong> unvollständige Ladungsnachweis sowie <strong>der</strong> Pile-Up zu berücksichtigen. Vor <strong>der</strong> Bestimmung<br />
des Untergrunds muß das Spektrum auf die differentielle Energieeffizienz des Detektors<br />
korrigiert werden, um Artefakte durch ein unphysikalisch schiefes Spektrum zu vermeiden.<br />
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