Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur
Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur
Materialforschung mit Positronen: Von der Doppler-Spektroskopie zur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die oben beschriebenen Komponenten können analytisch repräsentiert werden. Man erhält eine<br />
Beschreibung des Peaks durch die Funktion P(E), die stetig und differenzierbar ist. Die<br />
Terme (2.28), (2.29) und (2.32) <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Definition (2.33) entsprechen dabei <strong>der</strong> Darstellung<br />
von P(E) nach (2.17). Die Repräsentation <strong>der</strong> Ausläufer am Fuß des Peaks (2.30) und (2.31)<br />
werden durch das Faltungsintegral einer Exponentialfunktion <strong>mit</strong> einer Normalverteilung erhalten:<br />
P (E) <br />
2<br />
A G<br />
exp( u(<br />
E)<br />
) <br />
(2.28)<br />
A S (1 erf ( u(<br />
E)))<br />
<br />
2<br />
(2.29)<br />
AL exp( <br />
Lu(<br />
E))(1<br />
erf ( u(<br />
E)))<br />
<br />
2<br />
(2.30)<br />
AH exp( <br />
H<br />
u(<br />
E))(1<br />
erf ( u(<br />
E)))<br />
<br />
2<br />
(2.31)<br />
A<br />
C<br />
(2.32)<br />
Für eine bessere Übersichtlichkeit wird <strong>der</strong> Term u(E) eingeführt:<br />
u<br />
E<br />
<br />
<br />
2 ln(2) E E0<br />
, (2.33)<br />
<br />
wobei E 0 das Zentrum des Peaks und die Breite des normalverteilten Rauschens bezeichnet.<br />
Die an<strong>der</strong>en Koeffizienten besitzen die folgende Bedeutung:<br />
A G Amplitude des Gauß-Peaks<br />
A S Amplitude <strong>der</strong> Stufenfunktion<br />
A L Amplitude des nie<strong>der</strong>energetischen Ausläufers<br />
µ L Exponent des nie<strong>der</strong>energetischen Ausläufers<br />
A H Amplitude des hochenergetischen Ausläufers<br />
µ H Exponent des hochenergetischen Ausläufers<br />
A C konstanter Untergrund<br />
Insgesamt enthält diese Darstellung neun Koeffizienten, <strong>der</strong>en Werte durch eine Least-Square<br />
Anpassung (Levenberg-Marquardt [163]) an den Annihilationspeak bestimmt werden. Praktisch<br />
geschieht dies in mehreren Schritten: Zuerst werden die Koeffizienten , E 0 , A G , A S und<br />
A C <strong>mit</strong> dem reduzierten Ansatz (2.17) bestimmt und <strong>der</strong> Untergrund (2.16) abgezogen. In einem<br />
Zwischenschritt werden am resultierenden Spektrum die Koeffizienten µ L , A H , µ H und A C<br />
angepaßt um Startwerte für die Anpassung aller neun Komponenten zu erhalten, die in einem<br />
dritten Schritt durchgeführt wird [29].<br />
Ebenso wie bei <strong>der</strong> CDBS ergibt die HMA erst ab einer Gesamtzahl von Ereignissen 5×10 7<br />
sinnvolle physikalische Ergebnisse, was an <strong>der</strong> statistischen Seltenheit von Annihilationsereignissen<br />
<strong>mit</strong> hohen Elektronenimpulsen liegt. Abbildung 2.27 zeigt die verschiedenen Beiträge<br />
zum Untergrund sowie die Originaldaten und die untergrundkorrigierten Spektren am<br />
Beispiel von reinem ausgeheiltem Aluminium. Weitere Beispiele finden sich in [29].<br />
47