Deutsch (9.3 MB) - Nagra
Deutsch (9.3 MB) - Nagra
Deutsch (9.3 MB) - Nagra
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
NAGRA NTB 92-03 - 11 -<br />
Kernuntersuchungen<br />
2.1.3.5 Fazies rot-schwarz gefärbter Sedimente RS<br />
Auf Grund der Korngrössen lässt sich diese Fazies in zwei Subfazien unterteilen, nämlich<br />
in eine grobkörnige (RS1) und eine siltig-tonige (RS2).<br />
a) Fazies RS1<br />
Beschreibung<br />
Die ungefähr 50 cm mächtigen Sedimente folgen in kontinuierlichem Kontakt auf Sandund<br />
Siltsteinen und führen in einer tonig-siltigen Matrix grobe Sandkörner, deren Konzentration<br />
gegen das Liegende zu oft abnimmt. Die obersten Lagen einer Sequenz<br />
sind grauschwarz bis schwarz gefärbt. Darunter folgt ein grauer Horizont, der zu einer<br />
rot gefärbten Zone mit pedogenen Rutschspiegeln (slick and slides), die wie tektonische<br />
Rutschharnische aussehen, jedoch durch wiederholtes Austrocknen und Wiederbefeuchten<br />
der Tone entstehen, überleitet. Gegen unten verliert die Rotfärbung an<br />
Intensität und wird von einer reduzierten, beigen Zone, die oft cm-grosse Kalkknollen<br />
füh rt, abgelöst.<br />
Interpretation<br />
Die beschriebene Sequenz entspricht dem typischen Bodenprofil in der weiträumigen<br />
Alluvialebene, entstanden durch komplexe pedogenetische Prozesse bei oxidierenden<br />
und reduzierenden Bedingungen im Zusammenhang mit einem fluktuierenden<br />
Grundwasserspiegel.<br />
b) Fazies RS2<br />
Der Unterschied der Sedimente dieser Fazies zu RS1 besteht lediglich in der Körnigkeit.<br />
Dabei wurden im Unterschied zu RS1 die siltig-tonigen Sedimente (RS2) in einen<br />
vollständigen pedogenetischen Prozess einbezogen.<br />
2.1.4 Sedimentäre Architektur<br />
Die vorgestellten Lithofaziestypen lassen sich in dem von KELLER et al. (1990)<br />
beschriebenen Faziesmodell für die distale Untere Süsswassermolasse wiederfinden.<br />
Damit können die verschiedenen Fazien in Kenntnis der fluviatilen Ablagerungsmodelle<br />
aufgrund der Sedimentstrukturen und -texturen den Architektur-Elementen zugeordnet<br />
werden. Beispielsweise werden die Sandstein-Folgen hauptsächlich aufgrund ihrer<br />
jeweiligen Mächtigkeit, der Korngrösse und des Ablagerungsgefüges, wobei die einzelnen<br />
Faktoren miteinander verknüpft sind, entweder als Rinnengürtel-, oder als<br />
Durchbruchsrinnen- oder als Durchbruchsfächersedimente interpretiert. Somit ergibt<br />
sich die folgende Gliederung in Architektur-Elemente: