Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Hydrogeologie<br />
- 38-<br />
Da es bei den Versuchen von Burgdorf primär um methodische Fragestellungen ging,<br />
wurde die quantitative Auswertung der Fluid-Logging-Daten nur mit beschränktem Aufwand<br />
durchgeführt. Die hier vorgestellten hydrogeologischen Parameter entsprechen<br />
einer Grobauswertung (IlQuick-Look-Auswertung ll ), wie sie standardmässig in den<br />
Feldberichten der <strong>Nagra</strong> zur Anwendung kommt und nicht einer verfeinerten Detail<br />
Auswertung. Der Fehlerbereich in den Transmissivitätswerten bei Fluid-Logging-Grobauswertungen<br />
liegt für Formationen wie der USM bei etwa einer halben Grössenordnung.<br />
Bei einer Detail-Auswertung können (quantifizierbare) Fehler von kleiner als<br />
einem Faktor 2 erreicht werden. Diese Fehler entsprechen denjenigen aus Packer<br />
Versuchen.<br />
Nahezu alle bisherigen Untersuchungen mittels Fluid-Logging-Methoden (vgl. Abschn.<br />
3.3.2) beziehen sich auf Kluft-Grundwasserleiter. Da bisher kaum Erfahrungen mit<br />
Leitfähigkeits-Logging in porösen Grundwasserleitern bestanden, sollte die Anwendbarkeit<br />
dieses Testverfahrens in der USM von Burgdorf exemplarisch ausgetestet<br />
werden.<br />
Die beiden in der Bohrung M 1400 eingesetzten Fluid-Logging-Methoden wurden aus<br />
sicherheitstechnischen Überlegungen (Bohrlochstabilität) während unterschiedlicher<br />
Bohrstände durchgeführt. Während das Packer-Flowmeter am 13.6.1991 bei einer<br />
Bohrteufe von 150 m eingesetzt wurde, kam das dynamische Leitfähigkeits-Logging<br />
am 27. und 28.6.1991 bei der Schlussteufe von 251 m zum Einsatz. Eine detaillierte<br />
Beschreibung der Testbedingungen des Packer-Flowmeter- und Leitfähigkeits-Logging<br />
findet sich in Feldberichten (LAVANCHY 1991, LÖW 1991).<br />
3.2.2 Übersicht der Fluid-LoQQing-Methoden (Packer-Flowmeter-Logging,<br />
Leitfäh i gkeits-Logg i ng)<br />
Der Begriff "Fluid-Logging" umfasst in seinem klassischen Sinn alle Logging<br />
Methoden, die durch Messung physikalischer oder dynamischer Parameter der<br />
Bohrloch-Flüssigkeit Rückschlüsse auf die Lage von Wasserfliesswegen erlauben. Die<br />
gemessenen Fluid-Parameter umfassen entweder direkte Messungen der Fliessraten<br />
im Bohrloch mit Flowmeter-Sonden oder die Messung der elektrischen Leitfähigkeit<br />
und Temperatur der Bohrlochflüssigkeit mit Leitfähigkeits- und Temperatur-Sonden.<br />
Solche Logs werden seit langem in hydrogeologischen und erdölgeologischen (hier<br />
unter dem Begriff IIproduction loggingII) Untersuchungen gefahren und stellen in dieser<br />
Art nichts Neues dar.<br />
Das Prinzip des Packer-Flowmeter-Logging besteht darin, die im Bohrloch herrschenden<br />
vertikalen Fliessraten in verschiedenen Teufen möglichst präzise zu bestimmen<br />
und aus der Differenz dieser Fliessraten durchlässige Zonen zu lokalisieren und<br />
zu quantifizieren. Bei der Entwicklung des Packer-Flowmeters stand im Vordergrund,<br />
die Ansprechschwelle des Gerätes weiter herabzusetzen und die Abhängigkeit der<br />
Flussmessung vom Bohrlochdurchmesser zu eliminieren. Prinzipiell besteht das Gerät