Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Hydrogeologie<br />
- 44-<br />
Wasserstand (4 munter OKT) begonnen. Dieser erhöhte sich im Laufe der Messungen<br />
bis auf OKT (Fig. 16). Für diese Daten ergibt sich nach der Methode von Cooper-Jacob<br />
(COOPER & JACOB 1946) und einer Speicherkapazität von 1 E-6 eine Gesamttransmissivität<br />
des Intervalls 41.5 (?) bis 150 m von 2E-5 m 2 /s. Die obere Intervalltiefe ist<br />
mit einer Unsicherheit behaftet, da auch das äussere Casing während den Versuchen<br />
möglicherweise undicht war und somit auch Bohrstrecken oberhalb 41.5 m in diese<br />
Gesamttransmissivität miteingehen.<br />
Während der Injektion in M 1400 wurden gleichzeitig die Wasserspiegel in den Bohrungen<br />
E 2100 und E 2200 beobachtet. Diese reagierten nach ca. 4 Minuten und<br />
erreichten einen maximalen Anstieg von 0.21 (E 2100), resp. 0.74 m (E 2200). Mögliche<br />
Erklärungen für diese markanten Unterschiede im Reaktionsverhalten sind (i) laterale<br />
Heterogenitäten in den Durchlässigkeiten der einzelnen wasserleitenden Schichtglieder,<br />
(ii) vertikale Kurzschlüsse (Verbindungen) mit tieferen Wasserleitern innerhalb<br />
der Filterkiese in E 2100 und E 2200 und (iii) starke positive Skin-Effekte (durch den<br />
Bohrvorgang erniedrigte Durchlässigkeit in der näheren Bohrlochumgebung) der Bohrung<br />
M 1400 (unwahrscheinlich).<br />
Die einzelnen Flowmeter-Messwerte in M 1400 (Tab. 13 u. Fig. 17) zeigen:<br />
- Undichtigkeiten des inneren Casings oberhalb und unterhalb von 33.5 m OKT (bei<br />
den Casing-Stationen 33.5 mund 40 m müsste ein Fluss gemessen werden, der<br />
der I njektionsrate von 32 Ilmin entspricht)<br />
- unter Berücksichtigung der Messgenauigkeit von 0.1 - 0.3 Ilmin klar abnehmende<br />
und reproduzierbare Bohrloch-Flüsse mit zunehmender Tiefe zwischen 45.2 und<br />
142.5 m ab OKT.<br />
3.2.3.3 Auswertung der Packer-Flowmeter-Daten<br />
Die Daten der Tabelle 13 wurden mittels des Programms KPFLOW (HUFSCHMIED<br />
1983, THOMPSON 1990) bezüglich Transmissivität und hydraulischem Potential der<br />
einzelnen Messintervalle (Tiefenabschnitte) zwischen zwei Messstationen und der statistischen<br />
Signifikanz und Fehlerbreiten dieser Parameter ausgewertet. Tiefenabschnitte<br />
stellen hierbei nicht geologische Schichten, sondern die Abschnitte zwischen<br />
den einzelnen Messstationen dar.<br />
Die Datenauswertung in KPFLOW beruht grundsätzlich wiederum auf der transienten<br />
Gleichung von Cooper-Jacob. Die Transmissivitäten der Tiefenabschnitte werden aufgrund<br />
der differentiellen Fliessraten zwischen Run 1 und 2 und der entsprechenden<br />
Änderung im Bohrloch-Wasserspiegel pro Abschnitt bestimmt. Da alle Messstationen<br />
während des Runs 1 keine Flüsse zeigten, ergibt sich, dass alle Abschnitte innerhalb<br />
der Messgenauigkeit dasselbe hydraulische Potential von 36.5 m ab OKT (526.8 m<br />
ü. M.) aufweisen. Eine Messgenauigkeit von 0.1 Ilmin (0.3I/min) führt bei der oben<br />
bestimmten Gesamt-Transmissivität von 2E-5 m 2 /s und den vorliegenden Testbedingungen<br />
zu einem Potentialfehler von 0.12 m (0.36 m).