Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Hydrogeologie<br />
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ist zu berücksichtigen, dass auch für gute Testabschnitte die Lugeon-Durchlässigkeiten<br />
mit grossen Fehlern behaftet sind. Diese grossen Unsicherheiten beruhen darauf,<br />
dass das transiente Fliess- und Druckverhalten während eines Lugeon-Versuchs<br />
unberücksichtigt bleibt, und dass darum die hydraulische Interpretation dieser (geotechnischen)<br />
Versuche auf stark vereinfachenden hydrogeologischen Annahmen beruhen<br />
muss.<br />
Eine Lugeon-Einheit entspricht der während 10 Minuten unter einem Differentialdruck<br />
von 10 bar injizierten Wassermenge pro Bohrmeter in Ilmin. Für die Auswertung der<br />
Lugeon-Versuche wurde von der Annahme ausgegangen, dass eine solche Einheit bei<br />
kleinen Lugeon-Werten (1 - 50) ungefähr einem K-Wert von 1.0 - 2.0 E-07 mls entspricht<br />
(OE MARSIL Y 1986).<br />
Die Lugeon-Versuche des Bereiches 55 - 81 m der Bohrung (M 2200) sind nicht auswertbar,<br />
da in diesem Intervall die Bohrung stark lIausgeschlagenll wurde und keine<br />
dichten Packersitze gefunden werden konnten. Der Bereich 81 - 105 m wurde nicht<br />
getestet, da dieser aus Stabilitätsgründen während der Bohrphase zementiert werden<br />
musste,<br />
In einer Distanz von je etwa 10m zur Bohrung M 1400 befinden sich die 200 m tiefen<br />
Energiesonden-Bohrungen E21 00 und E 2200. Diese Bohrungen sind nahezu über die<br />
gesamte Strecke mit grobem Kies verfüllt (Ausnahme: E 2200 nicht mit Kies verfüllt<br />
von 39.5 - 45.5 m u. T.) und schliessen demzufolge alle Aquifere kurz. Obwohl diese<br />
Bohrungen vor dem Bohren von M 1400 abgeteuft und verfiltert wurden, konnten vom<br />
Bohrmeister während des Abteufens der Testbohrung M 1400 stark unterschiedliche<br />
Wasserspiegel gemessen werden. Diese Messungen wurden allmorgendlich mittels<br />
Lichtlot im Bohrgestänge durchgeführt. Da das Bohrgestänge über Nacht jeweils<br />
aus Sicherheitsgründen zurückgezogen wurde (i. a. auf 12 m über Bohrsohle) und<br />
gegenüber der Formation schnell abdichtete, entsprechen die Niveaus dieser LichtIotmessungen<br />
in etwa Piezometer-ähnlichen Standrohrspiegelhöhen unterschiedlicher<br />
Bohrabschnitte. Dies gilt so lange, als die Durchlässigkeiten der Testintervalle nicht<br />
allzu klein sind (s. Kap. 3.4) und sich über Nacht wirkliche Gleichgewichte einstellen.<br />
Die entsprechenden Messdaten sind in Tabelle 12 zusammengestellt.<br />
Aus Tabelle 12 geht klar ein sinkender Wasserspiegel mit zunehmender Bohrlochtiefe<br />
hervor. Bei einer Bohrteufe von 150 - 250 m konnte im offenen Bohrloch (inklusive<br />
Verrohrung bis 41.5 munter OKT) unter statischen Bedingungen ein relativ konstanter<br />
Wasserspiegel im Bereich von 36 - 37 m ab OKT gemessen werden, welcher auch in<br />
etwa demjenigen in den Bohrungen E 2100 und E 2200 entspricht.<br />
Diese Beobachtungen implizieren, dass (i) die Strecke bis 150 m ab OKT aufgrund<br />
einer relativ hohen Transmissivität den Gesamtwasserspiegel in der offenen Bohrung<br />
kontrolliert, und dass (ii) die lateralen Durchlässigkeiten unterhalb 150 m ab OKT relativ<br />
schlecht sind (kein 'starker Einfluss des Wasserspiegels der Bohrungen E 2100 und<br />
E 2200).