22.11.2013 Aufrufe

Deutsch (9.3 MB) - Nagra

Deutsch (9.3 MB) - Nagra

Deutsch (9.3 MB) - Nagra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NAGRA NTB 92-03<br />

Hydrogeologie<br />

- 36-<br />

ist zu berücksichtigen, dass auch für gute Testabschnitte die Lugeon-Durchlässigkeiten<br />

mit grossen Fehlern behaftet sind. Diese grossen Unsicherheiten beruhen darauf,<br />

dass das transiente Fliess- und Druckverhalten während eines Lugeon-Versuchs<br />

unberücksichtigt bleibt, und dass darum die hydraulische Interpretation dieser (geotechnischen)<br />

Versuche auf stark vereinfachenden hydrogeologischen Annahmen beruhen<br />

muss.<br />

Eine Lugeon-Einheit entspricht der während 10 Minuten unter einem Differentialdruck<br />

von 10 bar injizierten Wassermenge pro Bohrmeter in Ilmin. Für die Auswertung der<br />

Lugeon-Versuche wurde von der Annahme ausgegangen, dass eine solche Einheit bei<br />

kleinen Lugeon-Werten (1 - 50) ungefähr einem K-Wert von 1.0 - 2.0 E-07 mls entspricht<br />

(OE MARSIL Y 1986).<br />

Die Lugeon-Versuche des Bereiches 55 - 81 m der Bohrung (M 2200) sind nicht auswertbar,<br />

da in diesem Intervall die Bohrung stark lIausgeschlagenll wurde und keine<br />

dichten Packersitze gefunden werden konnten. Der Bereich 81 - 105 m wurde nicht<br />

getestet, da dieser aus Stabilitätsgründen während der Bohrphase zementiert werden<br />

musste,<br />

In einer Distanz von je etwa 10m zur Bohrung M 1400 befinden sich die 200 m tiefen<br />

Energiesonden-Bohrungen E21 00 und E 2200. Diese Bohrungen sind nahezu über die<br />

gesamte Strecke mit grobem Kies verfüllt (Ausnahme: E 2200 nicht mit Kies verfüllt<br />

von 39.5 - 45.5 m u. T.) und schliessen demzufolge alle Aquifere kurz. Obwohl diese<br />

Bohrungen vor dem Bohren von M 1400 abgeteuft und verfiltert wurden, konnten vom<br />

Bohrmeister während des Abteufens der Testbohrung M 1400 stark unterschiedliche<br />

Wasserspiegel gemessen werden. Diese Messungen wurden allmorgendlich mittels<br />

Lichtlot im Bohrgestänge durchgeführt. Da das Bohrgestänge über Nacht jeweils<br />

aus Sicherheitsgründen zurückgezogen wurde (i. a. auf 12 m über Bohrsohle) und<br />

gegenüber der Formation schnell abdichtete, entsprechen die Niveaus dieser LichtIotmessungen<br />

in etwa Piezometer-ähnlichen Standrohrspiegelhöhen unterschiedlicher<br />

Bohrabschnitte. Dies gilt so lange, als die Durchlässigkeiten der Testintervalle nicht<br />

allzu klein sind (s. Kap. 3.4) und sich über Nacht wirkliche Gleichgewichte einstellen.<br />

Die entsprechenden Messdaten sind in Tabelle 12 zusammengestellt.<br />

Aus Tabelle 12 geht klar ein sinkender Wasserspiegel mit zunehmender Bohrlochtiefe<br />

hervor. Bei einer Bohrteufe von 150 - 250 m konnte im offenen Bohrloch (inklusive<br />

Verrohrung bis 41.5 munter OKT) unter statischen Bedingungen ein relativ konstanter<br />

Wasserspiegel im Bereich von 36 - 37 m ab OKT gemessen werden, welcher auch in<br />

etwa demjenigen in den Bohrungen E 2100 und E 2200 entspricht.<br />

Diese Beobachtungen implizieren, dass (i) die Strecke bis 150 m ab OKT aufgrund<br />

einer relativ hohen Transmissivität den Gesamtwasserspiegel in der offenen Bohrung<br />

kontrolliert, und dass (ii) die lateralen Durchlässigkeiten unterhalb 150 m ab OKT relativ<br />

schlecht sind (kein 'starker Einfluss des Wasserspiegels der Bohrungen E 2100 und<br />

E 2200).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!