Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Hydrogeologie<br />
- 39-<br />
aus einem Propeller-Flowmeter und einem Packer mit zylindrischem Innenrohr. Setzt<br />
man den Packer, so isoliert man nicht wie im klassischen Packer-Versuch ein Testintervall,<br />
sondern zwingt den gesamten Fluss durch dieses Innenrohr mit kleinem Durchmesser.<br />
Auf diese Art reduziert man die Ansprechschwelle des Gerätes auf etwa 0.2 -<br />
0.31/min.<br />
Das Prinzip des (dynamischen) Leitfähigkeits-Logging besteht darin, die Bohrung<br />
mit einer Flüssigkeit zu spülen, die eine andere Leitfähigkeit hat als das Formationswasser<br />
und anschliessend unter dynamischen Bedingungen (d. h. unter Pumpbetrieb)<br />
zu verschiedenen Zeiten Leitfähigkeits-Profile der Bohrlochflüssigkeit über die gesamte<br />
Bohrstrecke zu messen. Die sich an Zuflussstellen ausbildenden Leitfähigkeits-Peaks<br />
werden anschliessend bezüglich der volumetrischen Zuflussraten und der Formationswasser-Leitfähigkeit<br />
quantitativ ausgewertet (s. u.).<br />
Da Packer-Flowmeter- und Leitfähigkeits-Sonden verschiedene Empfindlichkeiten<br />
bezüglich der messbaren Fliessraten im Bohrloch haben, ergänzen sich die bei den<br />
Fluid-Logging-Methoden gegenseitig und ermöglichen so, einzelne Zuflussstellen im<br />
Bereich einer Transmissivität von 10- 3 bis 10- 10 m 2 /s zu testen. In Burgdorf wurden<br />
sowohl die Packer-Flowmeter-Methode, wie die dynamische Leitfähigkeits-Methode<br />
eingesetzt.<br />
Seit längerer Zeit arbeiten verschiedene Institutionen an der qualitativen und quantitativen<br />
Weiterentwicklung der Fluid-Logging Methoden. So wurden verschiedene<br />
hochauflösende Flowmeter-Sonden (HESS 1986, YOUNG & WALDROP 1989) und<br />
neue Auswertverfahren (HUFSCHMIED 1983, PAILLET et al. 1987, REHFELDT et al.<br />
1989, SCHELLSCHMIDT & HAENEL 1987) entwickelt, die nicht nur eine exakte Lokalisierung<br />
von Fliesswegen in gering durchlässigen Formationen, sondern auch eine<br />
Quantifizi,erung der hydraulischen Parameter (Transmissivität, hydraulisches Potential)<br />
dieser Fliesswege erlauben (unvollständige Review in TAYLOR et al. 1990).<br />
Seit mehreren Jahren arbeitet auch die <strong>Nagra</strong> mit ihren Kontraktoren und Partnern<br />
erfolgreich an einer Weiterentwicklung der Fluid-Logging-Methoden, da diese eine<br />
effektive und kostengünstige Alternative zu in Serie durchgeführten Packertests darstellen.<br />
Neben der Weiterentwicklung von hochauflösenden Packer-Flowmetern<br />
(BLÜMLING & HUFSCHMIED 1989) wurden im Rahmen von NAGRA-Arbeiten insbesondere<br />
auch grosse Fortschritte in der Durchführung und quantitativen Auswertung<br />
von elektrischen Leitfähigkeits-Logs erzielt (TSANG & HUFSCHMIED 1988, LÖW et al.<br />
1991 ).<br />
Packer-Flowmeter- und Leitfähigkeits-Logging wurde in verschiedenen Seichtund<br />
Tiefbohrungen der <strong>Nagra</strong> während der letzten 5 Jahre sowohl testmässig wie<br />
operationeIl eingesetzt. Aus systematischen Vergleichen mit unabhängigen<br />
Packertest-Resultaten konnte gezeigt werden, dass die mit beiden Methoden bestimmten<br />
Kluft-Transmissivitäten im Bereich bis 1 E- 9 m 2 /s sehr gut übereinstimmen (TSANG<br />
et al. 1990, KELLEY et al. 1991). In einem 100 m langen IIsynthetischen Bohrloch"<br />
(Stahlrohr mit Zuflussstellen) im Felslabor Grimsel wurde das Leitfähigkeits-Logging<br />
unter kontrollierten Bedingungen und unterschiedlichen Spülungsflüssigkeiten (Salz-