Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Bohrlochgeophysik<br />
- 70-<br />
Als Grundformen von Logfaziesbildern gelten die Glocken-Form, die Zylinder-Form<br />
und die Trichter-Form, die u. a. vom Log der natürlichen Gamma-Strahlung wiedergegeben<br />
werden können. Die Glocken-Form zeichnet sich auf dem Log der natürlichen<br />
Gamma-Strahlung durch nach oben im allgemeinen zunehmende Messwerte aus,<br />
während die Zylinder-Form mehr oder weniger gleichbleibende Werte zeigt. Demgegenüber<br />
zeichnet sich die Trichter-Form durch nach oben im allgemeinen abnehmende<br />
Messwerte aus.<br />
Diese Logformen können übereinander zyklisch angeordnet sein, und eine bestimmte<br />
Anordnung oder Abfolge von Logfazieseinheiten kann gegebenenfalls zu einer übergeordneten<br />
Logsequenz gruppiert werden, die ein bestimmtes Ablagerungsmilieu widerspiegelt.<br />
Die einzelnen Logformen wie auch die übergeordneten Logsequenzen können<br />
gegebenenfalls grossmassstäblich wie auch kleinmassstäblich erkannt werden.<br />
Architektur-Elemente<br />
Als Ausgangspunkt zur Bestimmung der Architektur-Elemente bieten sich die meist<br />
mächtigeren (ca. 3 - 17 m) Sedimentkörper der Rinnengürtel (RG) an, die mit Hilfe der<br />
zur Verfügung stehenden Logs meist klar erkennbar sind. Als schwieriger erweist sich<br />
dagegen die Abtrennung von Architektur-Elementen in den zwischengelagerten, tonund<br />
siltreicheren Abschnitten, die Sedimente von Durchbruchsrinnen und -fächern (DR<br />
und DF), Uferwällen (UW) und Überschwemmungsebenen (UPS) enthalten können.<br />
Allerdings lassen sich mit Hilfe v. a. der Logs der natürlichen Gamma-Strahlung und<br />
der Gamma-Gamma-Dichte auch in diesen Abschnitten ca. 2 - 3 m mächtige Sandstein<br />
lagen erkennen, die den Architektur-Elementen DR und DF zugeordnet werden<br />
können. Im Gegensatz zu der geologischen Aufnahme, wo Sedimentstrukturen wie<br />
Kreuzschichtung oder Schrägschichtung eine Unterscheidung erlauben, können aufgrund<br />
der verfügbaren Logs Durchbruchsfächer und -rinnen nicht unterschieden<br />
werden. Aus diesem Grunde werden sie als Element DFR zusammengefasst.<br />
Für eine weitergehende und verfeinerte Unterscheidung von Architektur-Elementen in<br />
den ton- und siltreicheren Abschnitten zwischen den Rinnengürtel-Sedimenten wurden<br />
die Fazies- und Elementabfolgen benutzt, wie sie in KELLER et al. (1990) erarbeitet<br />
wurden (Uferwälle UW; Überschwemmungsebenen, Paläoböden und Sümpfe<br />
UPS). Zur Erkennung dieser Abfolgen und deren Grenzen auf den Logs - v. a. der<br />
natürlichen Gamma-Strahlung - kann die Logfazies allenfalls weiterhelfen.<br />
Nach KELLER et al. (1990) besteht das Architektur-Element DFR grundsätzlich entweder<br />
aus geringmächtigen, isolierten Sandsteinbänken oder aus mächtigeren, gestapelten<br />
Einheiten. Die mächtigeren Einheiten besitzen jeweils eine erosive Basis. Die Hangendgrenze<br />
zu Sedimenten der Überschwemmungsebene (UPS) wird meist als scharf<br />
beschrieben. Demgegenüber ist die Basis der geringmächtigeren Sandsteinbänke<br />
unterschiedlich ausgebildet, je nachdem ob sie auf Sedimenten der Überschwemmungsebene<br />
(UPS) oder Uferwallsedimenten (UW) liegen. Im ersten Fall ist der Kontakt<br />
ein scharfer, im zweiten dagegen findet ein allmählicher Übergang statt. Wo iso-