Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Bohrlochgeophysik<br />
- 64-<br />
Werte (Gamma-Gamma-Dichte) ist auch deshalb nicht sinnvoll, da die Messung eine<br />
Dichte ergibt, die sich aus den Dichten des PVC's, der Kiesschüttung (einschliesslich<br />
des Wassers in den Poren) und der Gesteins-Formation zusammensetzt. Im Falle der<br />
Neutron-Porosität wirken sich PVC und das Wasser in der Kieshinterfüllung als<br />
zusätzliche Neutronen-Moderatoren zwischen Sonde und Formation aus. PVC ist<br />
durch die Anwesenheit von Wasserstoffatomen und die Kiesschüttung hauptsächlich<br />
durch die Anwesenheit von Wasser in seinen Poren ein effektiver Moderator. Eine<br />
Kompensation dieses nicht konstanten Effekts ist aus den gleichen Gründen wie bei<br />
der Dichte-Messung nicht möglich.<br />
Die gemessenen Daten in den verrohrten Bohrungen sind also nur von qualitativer<br />
Natur.<br />
4.4.2 Aussagen zum strukturellen Aufbau des Erdsondenfeldes Burgdorf<br />
Im Erdsondenfeld Burgdorf sind für 5 Bohrlöcher detaillierte Daten verfügbar (vgl.<br />
Tabelle in Figur 4), so dass zwischen diesen Bohrungen Schichtkorrelationen möglich<br />
sind. Das Kaliber-Log hat nur in den unverrohrten Bohrungen M 1400 und M 2100 eine<br />
geologisch relevante Aussagekraft. Ebenso konnten die Gamma-Gamma-Dichte und<br />
die Neutron-Porosität nur für diese 2 Bohrungen quantitativ korrigiert werden. Von den<br />
petrophysikalischen Logs eignet sich vor allem das Log IInatürliche Gamma-Strahlung ll ,<br />
das in vier Bohrungen gefahren wurde, für qualitative Quervergleiche zwischen den<br />
Bohrungen. Der Vorteil, dass dieses Log auch in den verrohrten Bohrungen verwendbare<br />
Resultate erbringt, macht es zu einem kostengünstigen Korrelationsinstrument.<br />
Die in der Bohrung M 1400 ausgeschiedenen sandigen Einheiten lassen sich in allen<br />
vier gemessenen Bohrungen wiedererkennen. Insbesondere zeigen die drei im Westen<br />
des Erdsondenfeldes liegenden Bohrungen M 2100, E 2100 und E 2200 eine sehr ähnliche<br />
Verteilung der natürlichen Gamma-Strahlung. Die Peaklagen in M 1400 sind<br />
gegenüber diesen drei Bohrungen mehrmals leicht versetzt (vgl. Diskussion unter IIStörungen<br />
ll ).<br />
Unter Berücksichtigung aller relevanten Daten lassen sich Hinweise für das lokale<br />
Schichteinfallen gewinnen. Aus den Fotosätzen der Bohrungen M 1400 und M 2200<br />
lässt sich bei Vergleich der Tops von sandigen Einheiten ableiten, dass in M 1400 die<br />
Schichten um ca. 1.5 m tiefer liegen. Analog liegen die Peaks der natürlichen Gamma<br />
Strahlung in den westlichen drei geloggten Bohrungen ebenfalls um mindestens diesen<br />
Betrag höher als in der östlich gelegenen Bohrung M 1400. Dies lässt sich auch in<br />
Figur 23 erkennen, wo entsprechende Peaks in der Bohrung M 1400 tiefer liegen. Die<br />
Peaks der Bohrungen E 2100 und M 2100 liegen praktisch gleich tief, in der Bohrung<br />
E 2200 liegen sie aber um 1 m tiefer. Aus diesen Eckdaten lässt sich ein lokales Einfallen<br />
der Schichten von ca. 10° gegen ESE ableiten.