Deutsch (9.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 92-03<br />
Boh rlochgeophysik<br />
- 66-<br />
Im strukturellen Aufbau des Erdsondenfeldes sind einzelne Störungen festzustellen.<br />
Einerseits wurden in den Kernfotografien der Bohrungen M 1400 und M 2200 tatsächlich<br />
Kleinstörungen (aufgrund der Einfallwinkel vermutlich Abschiebungen) festgestellt,<br />
so durch deutlichen Schichtversatz (M 1400: 63.2 m, M 2200: 129.05 m) oder durch<br />
Rutschharnische (M 1400: 114.9 m, M 2200: 133.7 m).<br />
Auch beim Vergleich der Logs "natürliche Gamma-Strahlung" lassen sich Störungen<br />
erkennen. Es lässt sich beobachten, dass zwischen den Bohrungen ganze Peakabfolgen<br />
gegeneinander versetzt sind, d. h. einzelne kurze Log-Abschnitte der einen Bohrung<br />
auf der anderen fehlen. Dieser Befund kann auch zwischen den beiden ca. 8 m<br />
auseinanderliegenden, gekernten Bohrungen M 1400 und M 2200 anhand der Kernfotos<br />
beobachtet werden, die eine analoge Versetzung der Peakabfolgen zeigen. Dabei<br />
passt die Architektur-Element-Abfolge der nicht gemessenen Bohrung M 2200 gut zu<br />
den Gamma-Logs der näheren Bohrungen M 2100, E 2100 und E 2200. Die Versetzung<br />
der Peakabfolgen ist ein deutliches Anzeichen für tektonische Schichtausfälle<br />
(beim Durchfahren von Abschiebungen) oder tektonische Schichtrepetitionen (beim<br />
Durchfahren von Aufschiebungen). So sind in M 1400 bei ca. 62 m und zwischen<br />
110m bis 117 m (vgl. Fig. 23) deutliche Schichtausfälle im Log um je ca. 1 m erkennbar<br />
gegenüber den westlichen Bohrungen. Diese Schichtausfälle werden als Abschiebungen<br />
in M 1400 gedeutet. In praktisch identischer Tiefenlage können in M 1400 auch<br />
Abschiebungen in den Kernfotos beobachtet werden. Andererseits weisen die westlichen<br />
Bohrungen gegenüber der Bohrung M 1400 im Tiefenbereich von 130 bis 140 m<br />
eine Lücke von ca. 1 m auf. Auch in der gekernten, aber nicht geloggten Bohrung<br />
M 2200 konnten bei 129 und 133.7 m Tiefe Kleinstörungen festgestellt werden.<br />
Es konnten keine zusätzlichen Störungen aufgefunden werden, für die nicht schon Hinweise<br />
auch in den Bohrkernen aufzufinden waren.<br />
Für eine drei-dimensionale Aufschlüsselung der geologischen Verhältnisse sind diese<br />
Daten aber ungenügend. Einerseits fehlen die Fallazimute der Störungen, andererseits<br />
sind die Versatzbeträge zu gering, um klare Erkenntnisse gewinnen zu können. Es gibt<br />
deshalb eine Vielzahl von möglichen 3-D-Geometrien.