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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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nem verkehrsreichen Knoten warten würden. Diese Annahme ist jedoch nicht<br />

immer gerechtfertigt. Ebenso wird die potentielle Zeitersparnis, die bei einem<br />

adaptiven Routing-Verfahren zu gewinnen ist, durch die Ausführungszeit des<br />

Verfahrens teilweise wieder aufgezehrt, da es komplexer als deterministisches<br />

Routing ist <strong>und</strong> deshalb mehr Zeit benötigt.<br />

Adaptives Routing bedeutet immer ein Abwägen zwischen dem damit verb<strong>und</strong>enen<br />

höheren Aufwand <strong>und</strong> dem erzielbaren Gewinn. Glass <strong>und</strong> Ni<br />

[Glass92] beispielsweise haben gezeigt, daß in einem 16x16 Gitter ein einfaches<br />

x-y-Routing-Schema gegenüber adaptiven Verfahren überlegen ist. Deshalb<br />

kann man nicht sagen, daß Adaptivität in jedem Fall besser geeignet ist,<br />

vielmehr muß im Einzelfall abgewogen werden. In den meisten praktischen<br />

Fällen wird nicht analytisch sondern durch Simulation die Tauglichkeit eines<br />

Verfahrens geprüft. Dazu werden die wichtigsten Netzparameter von Bandbreite<br />

<strong>und</strong> Latenz <strong>für</strong> verschiedene Verkehrsanforderungen simulativ ermittelt.<br />

Ein einfaches Beispiel <strong>für</strong> eine verkehrsabhängige Routing-Methode ist das<br />

adaptive x-y-z- bzw. e-Cube Routing.<br />

Adaptives x-y-z- <strong>und</strong> e-Cube Routing<br />

Sowohl beim x-y-z- als auch beim e-Cube Routing gibt es die Möglichkeit, die<br />

Reihenfolge der Dimensionen, entlang denen ein Paket transportiert wird, flexibel<br />

zu handhaben <strong>und</strong> zwar dergestalt, daß eine Dimension nur dann beschritten<br />

werden darf, wenn der dazugehörende Kanal frei ist. Dadurch werden<br />

die Wartezeiten verkürzt, die beim Durchgang durch das Netz an belegten Netzressourcen<br />

entstehen. Dies wird als adaptives x-y-z- bzw. e-Cube Routing bezeichnet.<br />

Ist beim adaptiven x-y-z- bzw. e-Cube Routing der Kanal einer benötigten<br />

Dimension zu einem bestimmten Zeitpunkt belegt, wird das Paket auf<br />

einem anderen Kanal einer anderen Dimension eingespeist, der zu diesem Zeitpunkt<br />

frei ist <strong>und</strong> der ebenfalls <strong>für</strong> den Pfad des Pakets benötigt wird. Dadurch<br />

kann die Latenzeit verkürzt <strong>und</strong> der Datendurchsatz gesteigert werden, weil die<br />

zu übertragenden Pakete in den Puffern der Knoten nur solange gespeichert<br />

werden müssen, bis ein beliebiger Kanal aus der Menge der zulässigen Kanäle<br />

frei ist. Darüberhinaus können mit adaptivem x-y-z- <strong>und</strong> e-Cube Routing defekte<br />

Kanäle <strong>und</strong> Zwischenknoten umgangen werden.<br />

3.10.3 Allgemeine, adaptive Routing-Verfahren<br />

Zur Durchführung von adaptivem Routing gibt es mehrere Möglichkeiten, die<br />

man hinsichtlich der Parameter Weglänge, Wegewahl <strong>und</strong> Rückverfolgung<br />

(Backtracking) unterscheidet. Dementsprechend kann man <strong>für</strong> adaptive Routing-Verfahren<br />

eine Gliederung, wie sie in Bild 3.13 gezeigt ist, angeben.<br />

Jeder der drei Parameter kann zwei Zustände annehmen, so daß insgesamt 8<br />

verschiedene Routing-Varianten existieren. Dabei ist die Weglänge l ein Maß<br />

<strong>für</strong> die Zahl der Zwischenknoten K, die bis zum Empfänger durchlaufen werden<br />

müssen, gemäß l = K +1. Die Wegewahl kennzeichnet die Zahl der alternativen<br />

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