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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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Gitter <strong>und</strong> Bäume einbetten, <strong>für</strong> die eine Vielzahl <strong>parallel</strong>er Anwendungen existieren.<br />

Die drei genannten Topologien sind in der <strong>parallel</strong>en Programmierung besonders<br />

gebräuchlich. Auf Gittern beispielsweise können sehr gut partielle Differentialgleichungen,<br />

Matrixoperationen <strong>und</strong> Mehrgitterverfahren berechnet<br />

werden können. Auf Bäumen sind alle Teile-<strong>und</strong>-Herrsche-Algorithmen (Divide<br />

and Conquer) leicht implementierbar. Der Ring schließlich wird wegen seiner<br />

Einfachheit <strong>und</strong> seinen geringen Kosten besonders bei kleinen Parallelrechnern<br />

bzw. <strong>verteilte</strong>n <strong>Systeme</strong>n verwendet. Ein guter Überblick zur Emulationsfähigkeit<br />

des Hypercubes ist z.B. in [Leighton92] zu finden.<br />

3.8 Das Grad-Durchmesser-Problem<br />

<strong>Verbindungsnetzwerke</strong> gelten vom topologischen Standpunkt aus als gut, wenn<br />

sie bei gegebener Knotenzahl N einen möglichst geringen Durchmesser k <strong>und</strong><br />

einen kleinen Knotengrad d haben, weil dann Latenzzeit <strong>und</strong> die Zahl der Netzanschlüsse,<br />

die den Hauptkostenfaktor in einem statischen Netz darstellen, minimal<br />

sind. Die Frage dabei ist, wie klein d <strong>und</strong> k bei gegebener Knotenzahl<br />

überhaupt werden können. Mit dieser Fragestellung verwandt ist die Frage, wie<br />

viele Knoten N man bei gegebenem Durchmesser k <strong>und</strong> Knotengrad d maximal<br />

miteinander verbinden kann. Das letztere wird als das (d, k)-Problem bezeichnet.<br />

In der Mathematik wird das Grad-Durchmesser-Problem bei Graphen seit<br />

langem untersucht [Elspas64, Imase85, Opatrny85]. Eine umfassende, endgültige<br />

Lösung des Problems ist zur Zeit nicht in Sicht. Die besten bekannten Verfahren<br />

zur Erzeugung guter Graphen sind heuristischer Natur [Bermond84].<br />

Eine obere Grenze <strong>für</strong> N(d, k) ist nach [Delorme84] gegeben durch:<br />

Gl. 3.5:<br />

dd ( – 1) k – 2<br />

Ndk ( , ) ≤ ------------------------------ , <strong>für</strong> d > 2<br />

d – 2<br />

Gl. 3.5 wird als Moore-Grenze bezeichnet. Interessant ist, daß die heute gebräuchlichen<br />

Graphen weit von der Moore-Grenze entfernt sind. Ein Hyperkubus<br />

mit d = k = 4 beispielsweise hat 16 Knoten, während nach Moore 161 Knoten<br />

möglich sein müßten!<br />

Das Problem ist allerdings, daß man nicht weiß, wie man Graphen mit der<br />

Moore-Knotenzahl konstruiert <strong>und</strong> daß nur sehr wenige Graphen überhaupt bekannt<br />

sind, wie z.B. der Petersen Graph, die diese Obergrenze tatsächlich erreichen.<br />

Mittlerweile wurde sogar gezeigt, daß es aus prinzipiellen Gründen nur<br />

wenige Moore-Graphen geben kann [Sied92]. Trotzdem ist die Moore-Grenze<br />

eine gute Orientierungshilfe, die motiviert, "bessere" Graphen zu finden.<br />

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