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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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leichter an diesem überschaubaren Beispiel beobachten <strong>und</strong> verifizieren lassen.<br />

Die exemplarischen Eigenschaften sind:<br />

• In diesem "Netz" wird eine Informationseinheit, wie z.B. ein Bit oder ein Datenpaket,<br />

in mehreren Schritten, d.h. iterativ, von einem Sender zu einem<br />

Empfänger transportiert. Die Art des Informationstransports <strong>und</strong> die Wegeauswahl<br />

wird als Routing bezeichnet.<br />

• Es lassen sich häufig nicht alle an den Sendern (Eingängen A i ) anliegenden<br />

Informationseinheiten gleichzeitig zu ihren Empfängern (Ausgängen Bj)<br />

transportieren, sondern es können Wartezeiten auftreten. Man spricht in einem<br />

solchen Fall von transienter Blockierung.<br />

• In diesem "Netz" existiert mindestens ein Weg von Ai zu Bj. Im Schieberegisterring<br />

ist es möglich, einen eventuell längeren Weg in entgegengesetzter<br />

Ringrichtung zu wählen. Die Entscheidung über den "richtigen Weg"<br />

wird als adaptive Wegewahl bezeichnet.<br />

• Netzwerke lassen sich formal als Graph <strong>und</strong> als Relation darstellen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong>e spielt bei <strong>Verbindungsnetzwerke</strong>n die Graphen- <strong>und</strong> Gruppentheorie<br />

eine gewisse Rolle.<br />

Diese vier Eigenschaften haben, ausgehend vom Beispiel des Schieberegisterrings,<br />

allgemeine Bedeutung <strong>und</strong> bedürfen weiterer Erläuterung:<br />

• Routing: Die iterative Annäherung einer Informationseinheit vom Sender<br />

zum Empfänger unterliegt gewissen Regeln <strong>und</strong> ist i.a. von der Netztopologie<br />

vorgegeben. Für die Geschwindigkeit des Routings während des Informationstransports<br />

ist neben der Routingmethode die Zahl der Schritte zwischen<br />

Sender <strong>und</strong> Empfänger maßgebend.<br />

• Blockierung: Im Schieberegisterfall gibt es stets Paare (Ai, Ak) mit<br />

entgegengesetzten Transportwünschen (beispielsweise nach oben <strong>und</strong> nach<br />

unten), die nicht gleichzeitig erfüllt werden können. Bei nicht-blockierungsfreien<br />

Netzen wird eine auftretende Konkurrenzsituation zweier Informationseinheiten<br />

(Datenpakete) durch kurzzeitiges Sperren eines oder<br />

mehrerer Netzeingänge oder Netzzwischenstufen gelöst, d.h. es wird eine<br />

Steuerung des Informationsflusses (Flow Control) vorgenommen. Die gestoppte<br />

Informationseinheit verbringt eine gewisse Zeit wartend, bis sie an<br />

die Reihe zum Weitertransport kommt. Das bedeutet, daß es bei den <strong>Verbindungsnetzwerke</strong>n<br />

Warteschlangen geben muß <strong>und</strong> damit auch Verfahren,<br />

diese zu bedienen (Scheduling).<br />

• Adaptive Wegewahl: Das Vorhandensein alternativer Pfade durch das Netz<br />

erlaubt, eine adaptive Wegewahl vorzunehmen. Die Red<strong>und</strong>anz im Netz<br />

kann entweder zur Fehlertoleranz genutzt werden oder einen höheren Netzdurchsatz<br />

ermöglichen, sofern ein geeignetes Routing-Schema verwendet<br />

wird, das den Netzstatus bzw. die Verkehrssituation an den Knoten berücksichtigt.<br />

• Graphentheorie: Die Graphentheorie hat sich zusammen mit der Gruppentheorie<br />

als ein nützliches Instrument zur Beschreibung von Netzen erwiesen.<br />

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