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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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Pi<br />

Ai<br />

Kanal<br />

Netz<br />

Kanal<br />

Aj<br />

Pj<br />

beobachtung<br />

Bus-<br />

Bus-<br />

beobachtung<br />

a)<br />

b)<br />

Leseanforderung<br />

+ Adresse<br />

Speicherinhalt<br />

als Antwort<br />

Schreibanforderung<br />

+ Adresse+Datum<br />

Bestätigung<br />

als Antwort<br />

Bild 2.7: Lesen (a) <strong>und</strong> Schreiben (b) über das Verbindungsnetzwerk.<br />

Der Nachteil, der dem Konzept des <strong>verteilte</strong>n gemeinsamen Speichers anhaftet,<br />

ist, daß im Vergleich zum räumlich konzentrierten Speicher mehr Daten über<br />

das Verbindungsnetzwerk transportiert werden, weil Speicheradressen <strong>und</strong> -inhalte<br />

in Pakete verpackt werden müssen, was einen Mehraufwand (Overhead)<br />

bedeutet. Zusätzlich sind die Netzwerkanschlüsse aufwendiger auszulegen als<br />

bei Architekturen ohne <strong>verteilte</strong>m gemeinsamen Speicher, da sie DMA-Transfers<br />

durchführen müssen.<br />

In einigen Forschungsprojekten wurde das Konzept des <strong>verteilte</strong>n gemeinsamen<br />

Speichers weiterentwickelt. Eine Verbesserung erhält man dadurch, daß<br />

man den gemeinsamen Adreßraum nicht über physikalische, sondern über virtuelle<br />

(logische) Adressen bildet. Voraussetzung da<strong>für</strong> ist, daß die Prozessoren<br />

der Rechenknoten Speicherverwaltungen (MMUs) besitzen, die logische CPU-<br />

Adressen in physikalische Adressen umwandeln. Werden zusätzlich die Netzwerkanschlüsse<br />

durch Kommunikationsprozessoren ersetzt (in Bild 2.8 mit Ki<br />

bezeichnet), spricht man von einem <strong>verteilte</strong>n gemeinsamen Speicher mit virtuellen<br />

Adressen (Distributed Virtual Shared Memory).<br />

Die Verwendung virtueller Adressen zur Etablierung eines gemeinsamen<br />

Adreßraums geht auf Kai Li [Li86] <strong>und</strong> einigen anderen zurück <strong>und</strong> wurde im<br />

Jahre 1986 erstmalig formuliert. In der Originalarbeit von Li wird das Konzept<br />

der virtuellen Adressen mit dem Seitenkonzept verknüpft, das man von der Seitenmigration<br />

(Paging) bei Großrechnern oder Arbeitsplatzrechnern gewohnt<br />

ist.<br />

Li ging von der Vorstellung aus, daß die entfernten Speichermodule analog<br />

zu einem Festplatten-Hintergr<strong>und</strong>speicher anzusehen sind. Entsprechend wird<br />

der virtuelle Adreßraum in Seiten (Pages) eingeteilt <strong>und</strong> bei einem Seitenfehlen<br />

(Page Fault) der benötigte Adreßbereich von einem entfernten Speicher in den<br />

eigenen Lokalspeicher transportiert (Seitenmigration). Nach der Migration<br />

kann die Seite vom entfernten Prozessor nicht mehr modifiziert werden, da sie<br />

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