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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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3 Statische <strong>Verbindungsnetzwerke</strong><br />

3.1 Einleitung<br />

<strong>Verbindungsnetzwerke</strong> werden in die zwei großen Kategorien der statischen<br />

<strong>und</strong> der dynamischen Netze eingeteilt. Bei statischen Netzen handelt es sich um<br />

Verbindungsstrukturen, die aus beliebigen mathematischen Graphen abgeleitet<br />

werden können <strong>und</strong> bei denen die Knoten Prozessoren oder Rechner darstellen<br />

<strong>und</strong> die Kanten die Verbindungen zwischen den Prozessoren bzw. Rechenknoten<br />

symbolisieren. Statische Netze werden auch als einstufig oder direkt<br />

bezeichnet, weil die Prozessoren ohne dazwischenliegende Schalter direkt miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Aufgr<strong>und</strong> ihrer Herkunft von mathematischen Graphen<br />

gibt es, im Gegensatz zu den dynamischen Netzen, eine praktisch unbegrenzte<br />

Zahl möglicher statischer Verbindungsstrukturen.<br />

3.2 Übersicht<br />

Ein wichtiges Kennzeichen fast aller Graphen, die als statische Verbindungsstrukturen<br />

in Multiprozessoren oder Multirechnern verwendet werden,<br />

ist, daß sie auf wenigen, sehr einfachen Konstruktionsregeln basieren <strong>und</strong> bestimmte<br />

Symmetrieeigenschaften aufweisen. Die Gründe, warum regelmäßige<br />

<strong>und</strong> insbesondere symmetrische Topologien gegenüber irregulären <strong>und</strong> amorphen<br />

Strukturen bevorzugt werden, liegen darin, daß sich aus der Symmetrie<br />

eine Reihe von Vorteilen wie einfacheres Routing im Netz <strong>und</strong> leichtere Programmierbarkeit<br />

der Parallelrechner ergeben.<br />

Trotz der Vorteile symmetrischer Netze gibt es eine große Zahl von Topologien<br />

wie z.B. Gitter oder Bäume, die nicht im (graphentheoretischen Sinne)<br />

symmetrisch sind, aber dennoch Bedeutung erlangt haben, weil sie andere Vorzüge,<br />

wie z.B. eine leichte Überschaubarkeit oder einfache Erweiterbarkeit aufweisen.<br />

Diese mehr praktischen Aspekte haben in jüngster Zeit zunehmend an<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Generell werden bei statischen Netzen modulare Strukturen bevorzugt, weil<br />

durch Modularität auch große Netze durch Replikation vieler einfacher Gr<strong>und</strong>-<br />

Elemente aufgebaut werden können. Bekannte Beispiele da<strong>für</strong> sind das Gitter<br />

<strong>und</strong> der binäre Hypercubus, die aus Zeilen <strong>und</strong> Spalten bzw. aus kleineren Hypercube-Moduln<br />

aufgebaut werden können.<br />

Bei Gitter <strong>und</strong> Hypercube kommt zur Modularität noch die Rekursion als<br />

zweite Konstruktionsregel hinzu, die erst bei mehr als 3 Dimensionen wichtig<br />

wird. Ein (n+1)-dimensionaler Hypercubus beispielsweise entsteht durch Verdoppeln<br />

eines vorhandenen n-dimensionalen Moduls, wobei die korrespondierenden<br />

Knoten beider Module miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Analog entsteht<br />

ein (n+1)-dimensionales Gitter durch Vervielfachen eines n-dimensionalen Gittermoduls,<br />

wobei die korrespondierenden Knoten der Replikate auf Geraden<br />

liegend verb<strong>und</strong>en werden.<br />

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