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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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SW-Banyan überführt werden kann. Anders sind die Verhältnisse beim CC-Banyan:<br />

Hier verhalten sich Bild <strong>und</strong> Spiegelbild wie die linke <strong>und</strong> rechte Hand<br />

zueinander, stellen also zwei verschiedene Topologien dar.<br />

Sowohl SW- als auch CC-Banyan bestehen aus Eingangs-, Ausgangs- <strong>und</strong><br />

Zwischenknoten sowie den Verdrahtungsebenen <strong>und</strong> können mit regelmäßigem<br />

oder unregelmäßigem spread <strong>und</strong> fan in konstruiert werden. Im regelmäßigem<br />

Fall lassen sie sich eindeutig durch die Angabe von "(f, s, n)-SW" bzw.<br />

"(f, s, n)-CC" charakterisieren.<br />

Während <strong>für</strong> n=f=s=2 genau drei verschiedene Banyans existieren, die<br />

topologisch verschieden sind, gibt es <strong>für</strong> n=3 <strong>und</strong> f=s=2 einen großen Sprung in<br />

der Zahl möglicher Banyans: Laut E. Hotzel [Hotzel95] existieren 325 dreistufige,<br />

binäre Banyans, die außer der Typangabe SW- bzw. CC-Banyan keinen<br />

eigenen Namen mehr haben <strong>und</strong> von denen 168 topologisch unabhängig sind.<br />

Alle 325 Banyans realisieren darüber hinaus unterschiedliche Mengen von<br />

Permutationen, so daß sie auch funktional verschieden sind. Für n>3 ist die genaue<br />

Zahl der Banyans bereits nicht mehr bekannt. Man weiß nur, daß sie zwischen<br />

2 2n – 1<br />

– 13 <strong>und</strong> 2 ( n – 1)2<br />

2 n – 1<br />

liegt [Hotzel95].<br />

4.7.5 Dualität der Banyans<br />

Nach Lipovski <strong>und</strong> Malek [Lipovski87] kann jeder Banyan auf zwei verschiedene<br />

Arten interpretiert werden: In der ersten Interpretation stellen die Knoten<br />

des Banyans fxs-Schalter dar, <strong>und</strong> die Kanten zwischen den Knoten entsprechen<br />

der Verdrahtung zwischen den Schaltern verschiedener Ebenen. Diese Interpretation<br />

wird auch als Aktivknotenmodell bezeichnet, weil jeder Knoten eine<br />

Schaltfunktion ausübt.<br />

In der zweiten Interpretationsweise, die <strong>für</strong> Banyans möglich ist, sind die<br />

Knoten des Graphen Anschlußpunkte <strong>für</strong> Leitungen (sog. "Lötstützpunkte")<br />

<strong>und</strong> die Kanten repräsentieren Ein/Ausschalter. Hier haben die Knoten keine<br />

Schaltfunktion (= Passivknotenmodell).<br />

In Bild 4.55 ist exemplarisch ein SW-Banyan aus 3 Ebenen mit f=s=2 gezeigt,<br />

der gemäß des Aktivknotenmodells interpretiert <strong>und</strong> in Bild 4.56 als<br />

logN-Netz dargestellt wird. Die Knotenein- <strong>und</strong> ausgänge haben dazu je zwei<br />

Leitungen zum Anschluß an Prozessoren oder Rechner.<br />

Man sieht, daß die Topologie des (2, 2, 3)-SW-Banyans in dieser Interpretation<br />

bis auf eine Unshuffle-Stufe am Ausgang identisch mit dem bereits bekannten<br />

Indirect Binary n-Cube [Pease77] ist. Daß dieses aus dem Banyan abgeleitete<br />

Netz auch ohne Unshuffle-Stufe am Ausgang funktionieren kann, zeigt Bild<br />

4.57, in dem das Routing in diesem Graphen <strong>für</strong> den Fall von 16 Ein- <strong>und</strong> Ausgängen<br />

exemplarisch dargestellt ist.<br />

Das Passivknotenmodell erlaubt eine besondere Optimierung vorzunehmen: In<br />

einem separaten Schritt können die Knoten benachbarter Ebenen <strong>und</strong> deren<br />

Kanten zu sxf-Schaltern zusammengefaßt werden, um dadurch eine Vereinfachung<br />

der Netzstruktur zu erreichen. Beispielsweise kann man zwei gegenüber-<br />

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