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Verbindungsnetzwerke für parallel und verteilte Systeme.pdf

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Dies ist z.B. bei allen systolischen Algorithmen der Fall, aber auch bei Verfahren<br />

aus der Bildverarbeitung <strong>und</strong> bei Matrizenarithmetik.<br />

Ein dynamischer Verbindungsaufbau kann Datenabhängigkeiten, die erst zur<br />

Laufzeit bekannt werden, berücksichtigen <strong>und</strong> nicht mehr benötigte Verbindungen<br />

ab- <strong>und</strong> neue aufbauen. Der dynamische Verbindungsaufbau ist flexibler,<br />

aber er erfordert eine schnelle Rekonfigurierbarkeit des Netzes sowie einen<br />

erhöhten Betriebssystemaufwand, um die Verbindungswünsche effizient<br />

<strong>und</strong> sicher herstellen zu können. Üblicherweise wird bei Parallelrechnernetzen<br />

ein dynamischer Verbindungsaufbau gewählt.<br />

2.5.4 Verbindungssteuerung<br />

Die Entscheidung, über welche Zwischenknoten ein Datenpaket zum Ziel gelangt,<br />

bzw. über welche Streckenabschnitte ein unformatiertes Datum zum<br />

Empfänger transportiert wird, kann entweder von einer einzigen zentralen Instanz,<br />

die ein besonderer Knoten oder ein Host-Rechner sein kann, getroffen<br />

werden oder sie wird von vielen lokalen Knoten in dezentraler Art <strong>und</strong> Weise<br />

vorgenommen. Man spricht deshalb entweder von zentraler oder von lokaler<br />

Verbindungssteuerung.<br />

Eine zentrale Steuerung des Verbindungsaufbaus hat den Vorteil, daß die<br />

Verbindungswünsche, die von den Rechenknoten an sie herangetragen werden,<br />

so realisiert werden können, daß ein globales Optimum bzgl. des Datendurchsatzes<br />

<strong>und</strong> der Latenzzeit entsteht, vorausgesetzt, das Netzwerk bietet verschiedene<br />

Alternativen in der Wegewahl. Zentrale Steuerungen haben deshalb das<br />

Potential, ein Netz besonders effizient nutzen zu können.<br />

Leider sind mit einer zentralen Instanz auch mehrere Nachteile verb<strong>und</strong>en:<br />

Um Wartezeiten bei einem <strong>für</strong> alle Knoten gemeinsamen Verbindungs-Server<br />

zu vermeiden, muß dieser erheblich schneller als die Wünsche seiner Klienten<br />

sein, was sich nur <strong>für</strong> eine kleine K<strong>und</strong>enzahl realisieren läßt. Große Parallelrechnersysteme<br />

können deshalb nicht auf einer gemeinsamen Verbindungssteuerung<br />

beruhen, da diese einen Engpaß darstellen würde. Darüberhinaus hat<br />

eine zentrale Instanz den Nachteil, daß das ganze System bei deren Ausfall<br />

blockiert würde. Deshalb ist bei fehlertoleranten <strong>und</strong>/oder massiv <strong>parallel</strong>en<br />

Rechnern eine auf mehrere oder alle Knoten <strong>verteilte</strong> Verbindungssteuerung<br />

das Mittel der Wahl.<br />

Allerdings ist nicht bei allen Netztypen eine Dezentralisierung machbar. Die<br />

Kategorie der mehrstufigen Netze z.B., die nur durch Umordnen interner Wege<br />

blockierungsfrei ist (rearrangable non blocking networks), erfordern eine zentrale<br />

Vergabe aller Teilstrecken im Netz, da sonst nicht alle Verbindungswünsche<br />

realisiert werden können. Die mit diesen Netzen verb<strong>und</strong>enen<br />

Wegesuchalgorithmen werden auf einem einzigen Verbindungs-Server sequentiell<br />

ausgeführt. Eine Parallelisierung der Algorithmen <strong>und</strong> deren <strong>verteilte</strong><br />

Ausführung auf einer beliebigen Zahl von Knoten, z.B. entsprechend der Zahl<br />

der Prozessoren im System, ist oft nicht möglich oder wünschenswert. Beispiele<br />

<strong>für</strong> Netze, bei denen eine Dezentralisierung schwierig ist, sind das Benes-<br />

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