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<strong>IZT</strong> Seite: 12<br />

Einleitung<br />

eine vergleichsweise geringe Rolle spielen. Mobile Medien werden zumeist eher punktuell und<br />

in Bezug auf einzelne Anwendungen beleuchtet. Auch crossmediale Phänomene der<br />

Mediennutzung und damit das Zusammenwirken der verschiedenen Mediengattungen in den<br />

Nutzungsaktivitäten rücken erst in jüngster Zeit in das Blickfeld der Forschung. 10 Außerdem<br />

unterliegt die empirische Mediennutzungsforschung einem grundlegenden Problem. Sie bemüht<br />

sich um die Bestandsaufnahme der heutigen bzw. der bisherigen Mediennutzung und beschränkt<br />

sich damit weitgehend auf ex post-Analysen und aktuelle Trendbeschreibungen. Hinweise auf<br />

die zukünftige Mediennutzung sind zwar auf Basis der Beobachtung von Vorreitergruppen<br />

möglich, gleichwohl in ihrer zeitlichen Reichweite eingeschränkt. Langfristige Prognosen und<br />

Vorhersagen stellen für die empirische Mediennutzungsforschung ein grundsätzliches Problem<br />

dar. 11 Vor diesem Hintergrund erscheint der Rückgriff auf Theoriekonzepte und grundsätzliche<br />

Erklärungsmodelle der Mediennutzung notwendig und zweckmäßig.<br />

Im Rahmen der Konsumforschung spielen sowohl Fragen des Kaufverhaltens als auch des<br />

Produktnutzungsverhaltens eine zentrale Rolle. Das Kaufverhalten ist seit Jahrzehnten<br />

Gegenstand einer extensiven Markt- und Marketingforschung. Bei der Erklärung des<br />

Kaufverhaltens kann daher auf einen umfangreichen Forschungsstand zurückgegriffen werden. 12<br />

Zu den Grundeinsichten zählt, dass das Kaufverhalten sowohl durch individuelle, d.h.<br />

intrapersonelle Einflussfaktoren als auch durch soziale, also interpersonelle Determinanten<br />

bestimmt wird. Seit den 80er Jahren lässt sich eine verstärkte Auseinandersetzung mit den<br />

interpersonellen Bestimmungsfaktoren des Kauf- und Produktnutzungsverhaltens beobachten.<br />

Vor dem Hintergrund der Pluralisierung und Individualisierung der Lebenswelten haben in den<br />

Sozialwissenschaften seither Lebensstilkonzepte erheblich an Bedeutung gewonnen 13 . Das<br />

zentrale Problem der Konsumforschung in Bezug auf die Fördermöglichkeiten einer<br />

nachhaltigen Produktnutzung durch neue Medien besteht darin, dass sie noch kaum mit<br />

Erkenntnissen der Mediennutzungsforschung verbunden ist. Außerdem fehlt bis dato ein<br />

„Brückenschlag“ zwischen den Förderstrategien für einen nachhaltigen Konsum und der Frage,<br />

wie Unternehmen, die Online- und Mobilangebote (Inhalte, Service, Geräte) entwickeln, schon<br />

frühzeitig Nachhaltigkeitsanforderungen aufgreifen und mögliche Nachhaltigkeitseffekte<br />

berücksichtigen können. Beim derzeitigen Forschungsstand lassen sich drei relevante Defizite<br />

identifizieren:<br />

1. Einsichten der nachhaltigkeitsorientierten Konsumforschung werden bis dato nicht<br />

systematisch mit den Erkenntnissen der Mediennutzungsforschung verbunden.<br />

2. In der Medien- und Konsumforschung werden z.T. sehr differierende Lebensstil- und<br />

Konsumstilkonzepte sowie Typologien verwendet, was eine Zusammenführung erschwert.<br />

10 Vgl. Bucher et al. 2003, 434.<br />

11 Vgl. dazu Gerhards/Klingler 2003, 115.<br />

12 Für eine Übersicht vgl. Meffert 2000, 109 ff.<br />

13 Für eine Übersicht verschiedener Lebensstil-Typologien vgl. Scholl/Hage 2004, 52 ff.

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