Download - IZT
Download - IZT
Download - IZT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einleitung <strong>IZT</strong> Seite: 11<br />
geprägt. Die marktlichen Unsicherheiten lassen sich durch klassische Formen repräsentativer<br />
Marktforschung nur sehr eingeschränkt bewältigen und erfordern neue leistungsfähige Formen<br />
der Integration „fortschrittlicher“ Kunden und Nutzer in frühe Phasen des Innovationsprozesses<br />
zur Sicherung der späteren Kundenakzeptanz und zur Reduzierung der Floprate von<br />
Innovationsvorhaben. Zum anderen aus Gründen der frühzeitigen Steuerung von Nachhaltigkeitseffekten:<br />
Die Einbindung von Nutzern in den Innovationsprozess ist zentral, um frühzeitig<br />
nicht-intendierte gesundheitliche, ökologische oder soziale Nebenfolgen sowie nutzerbedingte<br />
Nachhaltigkeitseffekte identifizieren und steuern zu können. 5<br />
Um die Nutzeranforderungen und das Nutzerverhalten bei der Entwicklung neuer Produkt- und<br />
Serviceangebote berücksichtigen und potenzielle Nachhaltigkeitswirkungen frühzeitig<br />
abschätzen zu können, stellt sich die Frage, welche Nutzer bzw. Kunden wann und auf welche<br />
Weise in den Innovationsprozess zu integrieren sind. Dass Kundenorientierung im Innovationsprozess<br />
die Marktakzeptanz fördert ist unbestritten, zumal sie mit unternehmerischen<br />
Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmt. 6 Wie Kundenorientierung<br />
und Kundeneinbindung im Innovationsprozess verwirklicht werden kann, ist jedoch in vielerlei<br />
Hinsicht noch ungeklärt. 7<br />
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Studie mit der Frage, auf welche<br />
Weise und unter welchen Voraussetzungen Konsumenten erfolgreich in Innovationsprozesse für<br />
neue Mediendienste und nachhaltige Formen internetgestützter Produktnutzung einbezogen<br />
werden können. Wie die Vorarbeiten zu dieser Studie zeigen 8 , weist der Forschungsstand mit<br />
Blick auf diese Frage noch grundlegende Erkenntnisdefizite und Erklärungslücken auf.<br />
1.2 Erklärungslücken im Kontext der Internetökonomie<br />
Bei der Untersuchung der Entwicklung und Durchsetzung nachhaltiger Produkte und<br />
Produktnutzungen im Kontext der Internetökonomie spielen Erkenntnisse der Medien-,<br />
Konsum- und Innovationsforschung eine zentrale Rolle. Wie die Vorarbeiten zu dieser Studie<br />
deutlich machen, kann in diesen Forschungsfeldern auf wichtige empirische Ergebnisse und<br />
theoretische Einsichten zurückgegriffen werden. 9 Der Stand der Forschung in diesen Bereichen<br />
zeigt aber auch, dass in Hinblick auf die Leitfrage des Vorhabens E-nnovation (Wo leisten E-<br />
Business und mobile Multimediadienste unter welchen Voraussetzungen einen positiven Beitrag<br />
zu nachhaltigen Produktnutzungssystemen?) noch grundlegende Erklärungslücken bestehen.<br />
Diese lassen sich wie folgt skizzieren:<br />
Die Mediennutzungsforschung untersucht bereits seit den 60er Jahren umfangreich die Art und<br />
den Umfang der Mediennutzung. Der Schwerpunkt liegt dabei bei den Massenmedien wie<br />
Radio, Fernsehen und Printmedien. Ein zentrales Defizit besteht darin, dass mobile Medien<br />
(Handy, PDA, Notebooks etc.) im Rahmen der empirischen Mediennutzungsforschung bis dato<br />
5 Vgl. dazu auch Paech 2004b.<br />
6 Vgl. Lüthje 2003, 37.<br />
7 Vgl. Lüthje 2000, IX.<br />
8 Vgl. Fichter 2004.<br />
9 Vgl. Fichter 2004, 19 ff.