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<strong>IZT</strong> Seite: 56<br />

Nachhaltigkeitsorientierte Nutzerintegration im Innovationsprozess<br />

Innovationsworkshop mit ausgewählten Lead Usern 131 . Im Rahmen des moderierten Workshops<br />

werden die Probleme mit existierenden Marktangeboten und Anforderungen an zukünftige<br />

Problemlösungen erarbeitet. Mit Hilfe von Kreativitäts- und Metaplantechniken werden<br />

anschließend konkrete Innovationsideen entwickelt, ausgewählt und zu konkreten Skizzen,<br />

Konzeptbeschreibungen oder Modellen ausgearbeitet. Dabei kann auf das Konzept des<br />

Business-Innovations-Workshops und die ganzheitliche Bewertungsmethode des Innovations-<br />

Radars® 132 zurückgegriffen werden. 133 Nach Abschluss des Workshops werden die<br />

Konzeptvorschläge einer Vorbewertung unterzogen. Unternehmen, die nachhaltigkeitsorientierte<br />

Governance-Strukturen für ihr Innovationsmanagement etabliert haben (z.B. in der Form<br />

eines Staged-Gate-Process), nehmen die entwickelten Konzeptvorschläge nun nicht nur unter<br />

Aspekten der Umsetzbarkeit, des Aufwandes oder des Marktpotenzials unter die Lupe, sondern<br />

unterziehen diese auch einer Bewertung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Dabei kann es<br />

sich um Checklisten für Neuproduktvorschläge, ein Umweltscreening des (voraussichtlichen)<br />

Produktlebenszyklus oder eine Grobabschätzung des Nachhaltigkeitspotenzials 134 handeln. Bei<br />

positiver Bewertung „schließt sich der normale Entwicklungs- und Bewertungsprozess an, den<br />

Innovationsideen in einem Unternehmen üblicherweise durchlaufen.“ 135 Ein besonderes<br />

Augenmerk ist dabei auf die Frage zu richten, inwieweit und ab wann die Anforderungen der<br />

Lead User auf normale Kunden übertragbar sind 136 . Hier gilt es also das Verhältnis von<br />

Vorreitern (Lead User, Early Adopter) zu Folgegruppen zu klären und entsprechende<br />

Timingstrategien zu entwickeln.<br />

5.2 Akzeptierung: Abschätzung von Nachhaltigkeitseffekten in der Testphase<br />

Mit Blick auf Fragen einer nachhaltigen Produktnutzung besteht die Herausforderung im<br />

Innovationsprozess darin, möglichst früh und möglichst genau zu ermitteln, welche<br />

gesundheitlichen, ökologischen oder sozialen Wirkungen von einem geplanten neuen Produkt<br />

oder einer neuen Dienstleistung ausgehen werden. Neben technischen und materialspezifischen<br />

Aspekten spielt hier das Nutzerverhalten eine zentrale Rolle. Ein zentraler Ansatzpunkt zur<br />

Sicherstellung des Nachhaltigkeitsbeitrages von Innovationsvorhaben besteht also darin,<br />

entwickelte Prototypen oder Servicekonzepte im Rahmen von Pilotanwendungen und<br />

Feldexperimenten in realitätsgetreuen Verwendungskontexten mit Nutzern zu testen. Die<br />

Testnutzer fungieren als Lieferanten von Anwendungswissen und müssen in der Lage sein,<br />

relevante Akzeptanz- und Nutzungsaussagen bei der Anwendung von Prototypen zu machen. In<br />

ihrer Rolle als Pilotkunden sollen sie die zukünftigen „normalen“ Nutzer repräsentieren, um<br />

realistische Abschätzungen sowohl über die Marktakzeptanz als auch über die technischen,<br />

verhaltensbedingten und systemübergreifenden Nachhaltigkeitseffekte machen zu können. Dazu<br />

131 Je nach Suchfeld muss im Vorfeld des Workshops auf die Klärung der Nutzungsrechte („Intellectual<br />

Property Rights“) geachtet werden.<br />

132 Wirth 1998.<br />

133 Vgl. Bierter/Fichter 2005.<br />

134 Vgl. Paech/Pfriem 2004, 39 ff.<br />

135 Herstatt/Lüthje/Lettl 2003, 64.<br />

136 Vgl. Hippel 1986, 802.

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