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<strong>IZT</strong> Seite: 26<br />
„Nutzer“: Erkenntnisse der Segmentierungsforschung<br />
heute unterschiedliche Einflussfaktoren für Auswahl und Einsatz bestimmt Medien<br />
verantwortlich gemacht 48 :<br />
• Aus Sicht der Theorie der subjektiven Medienakzeptanz bestimmen der persönliche Lebens- und<br />
Arbeitsstil und die Kommunikations- und Informationspräferenzen des Einzelnen die Medienwahl.<br />
Der subjektiv wahrgenommene Nutzen eines Mediums bestimmen über Akzeptanz oder<br />
Ablehnung. „Perceived usefulness“ und „perceived ease of use“ sind aus dieser Sicht zentrale<br />
Bestimmungsgrößen der Medienakzeptanz. 49<br />
• Aus Sicht des Social-Influence-Ansatzes entscheidet die Akzeptanz des Mediums im Umfeld der<br />
Kommunikationspartner über die Auswahl. Das bedeutet, dass die individuelle Medienauswahl<br />
davon bestimmt wird, welche Medien von Freunden, Arbeitskollegen oder anderen „Referenzpersonen“<br />
verwendet werden, welche symbolische Bedeutung der Einsatz eines Mediums<br />
zugeschrieben wird und welche Verbreitung ein Medium im sozialen Umfeld des Individuums<br />
hat.<br />
• Auf den Zusammenhang zwischen der Kommunikationsaufgabe einerseits und der Wahl des<br />
Kommunikationsmediums andererseits hat die deutsche Kommunikationsforschung bereits zu<br />
Beginn der 1980er Jahre mit dem „Modell der aufgabenorientierten Medienwahl“ aufmerksam<br />
gemacht. 50 Auf der Grundlage empirischer Untersuchungen bei der Einführung neuer Formen<br />
der Bürokommunikation wurde ein Zusammenhang von Aufgabe und Eignung von Kommunikationswegen<br />
entdeckt: Unterschiedliche Aufgaben stellen unterschiedliche Anforderungen an<br />
die Kommunikation; alternative Medien können diesen Anforderungen jeweils unterschiedlich<br />
gut gerecht werden. Die aufgabenorientierte Eignung eines Mediums bestimmt damit maßgeblich<br />
über Akzeptanz und Einsatz.<br />
• Eine besonders anschauliche Erklärung für die Medienwahl bietet die Theorie der Media<br />
Richness, die „arme“ und „reiche“ Kommunikationsformen unterscheidet. Nach dieser Theorie<br />
haben technische und nicht-technische Kommunikationsformen unterschiedliche Kapazitäten zur<br />
authentischen Übertragung analoger und digitaler Informationen. Die Face-to-face-<br />
Kommunikation in der persönlichen Begegnung ist dementsprechend eine „reiche“ Kommunikationsform.<br />
Sie bietet eine Vielzahl paralleler Kanäle (Sprache, Tonfall, Gestik, Mimik,...),<br />
ermöglicht unmittelbares Feedback, stellt ein reiches Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten zur<br />
Verfügung und erlaubt auch die Vermittlung und unmittelbare Wahrnehmung persönlicher<br />
Stimmungslagen und Emotionen. Dagegen stellt der Austausch von Dokumenten, z.B. per Fax,<br />
eine „arme“ Kommunikationsform mit sehr niedrigem Media-Richness-Grad dar.<br />
3.2 Konsumtypen: Erkenntnisse der Lebensstil-Forschung<br />
Im Rahmen der Konsumforschung spielen sowohl Fragen des Kaufverhaltens als auch des<br />
Produktnutzungsverhaltens eine zentrale Rolle. Das Kaufverhalten ist seit Jahrzehnten<br />
Gegenstand einer extensiven Markt- und Marketingforschung. Bei der Erklärung des<br />
48 Vgl. Picot et al. 2003, 106 ff. sowie Weber 2003.<br />
49 Vgl. Davis 1989.<br />
50 Vgl. Klingenberg/Kränzle 1983; Picot/Reichwald 1987.