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<strong>IZT</strong> Seite: 30<br />
„Nutzer“: Erkenntnisse der Segmentierungsforschung<br />
Beim derzeitigen Forschungsstand lassen sich drei relevante Defizite identifizieren:<br />
• Einsichten der nachhaltigkeitsorientierten Konsumforschung werden bis dato nicht systematisch<br />
mit den Erkenntnissen der Mediennutzungsforschung verbunden.<br />
• In der Medien- und Konsumforschung werden z.T. sehr differierende Lebensstil- und<br />
Konsumstilkonzepte sowie Typologien verwendet, was eine Zusammenführung erschwert.<br />
• Die Frage, inwieweit neue Online- und Mobilangebote das Kauf- und Produktnutzungsverhalten<br />
verändern, welche ökologischen und soziale Effekte damit verbunden sind und wie dies von<br />
Anbietern im Rahmen von Innovationsprozessen berücksichtigt werden kann, findet bislang<br />
kaum Aufmerksamkeit.<br />
3.3 Innovationstypen: Nutzerrollen im Herstellerinnovationsprozess<br />
Neben den Faktoren, die den Bedarf zur Integration von Käufer- und Nutzerinformationen<br />
bestimmen, spielt für eine erfolgreiche Nutzerintegration auch die Frage eine Rolle, welche<br />
Nutzer sich dafür überhaupt eignen. Grundsätzlich muss davon ausgegangen werden, dass die<br />
Gruppe (potenzieller) Kunden und Nutzer nicht homogen ist, sondern hinsichtlich ihrer<br />
Innovations- und Adoptionsfähigkeit und –bereitschaft Unterschiede aufweist. 65 Außerdem<br />
stellen sich im Verlauf eines Innovationsprozesses unterschiedliche Aufgaben, für die nicht<br />
jeder Nutzer und Kunde in gleichem Maße geeignet ist. So sind beispielsweise in frühen<br />
Innovationsphasen trendführende Nutzer von besonderem Interesse, während es im Rahmen von<br />
Prototypentests z.B. für ein innovatives Massenmarktprodukt (neue Handygeneration etc.) auf<br />
„normale“ Nutzer ankommt, die repräsentativ für einen Großteil der avisierten Kundengruppe<br />
ist. In Anlehnung an die Typologien von Herstatt (1991, 47) und Lettl (2004, 49) lassen sich<br />
sechs grundlegende Rollen identifizieren, die Nutzer im Herstellerinnovationsprozess spielen<br />
können. Diese reichen von der Rolle des Anspruchsformulierers und Ideenlieferanten über die<br />
Funktion des Evaluierers und (Ko-)Entwicklers bis hin zu den Rollen als Tester und<br />
Vermarkter. 66<br />
65 Vgl. Lüthje 2000; 20 ff. sowie Rogers 2003/1962.<br />
66 Zu den Funktionen von Pilotkunden vgl. auch Brockhoff 1997.