„Richte immer die Gedanken... - Adolf-Reichwein-Verein

eichwein forum Nr. 17/18 Mai 2012
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5.10.2011
Wie der Apfel vom Baum ins Glas kommt...
Adolf -Reichwein-Schule veranstaltet ihr Apfelfest -
Kinder des Namensgebers der Schule zu Gast
Friedberg (sda). Die Einbeziehung der Natur und die
Aktiven Unterricht erlebt: Die Schüler der Adolf-
Reichwein-Schule lernen,
wie der Apfel ins Glas kommt. Rainer Michel führt es vor.
(Foto: Dämon)
aktive Förderung der Schüler - das, so erklärte Schulleiterin
Dorothee Hantschel. sei das Anliegen des Namensgebers
der Adolf-Reichwein-Schule gewesen. Für
Adolf Reichwein, deutscher Pädagoge und Widerstandskämpfer
im nationalsozialistischen Deutschland,
habe die Selbstständigkeit und eigene Erfahrung
der Schüler immer im Mittelpunkt gestanden. In diesem
Sinne veranstaltete die Schule am vergangenen
Freitag das jährliche Apfelfest, diesmal in Verbindung
mit dem Adolf-Reichwein-Tag: Die rund 800 Schüler
der Klassen 1 bis 10 setzten sich aktiv mit der heimischen
Frucht auseinander. Von der Entstehung eines
Apfels bis zum fertigen Produkt gab es verschiedene
Stationen, an denen sich die Schüler selbst betätigen
konnten: So pflanzten sie auf dem Schulhof zwei Apfelbäume,
und die Jahrgangsstufen 5 bis 8 stellten
selbst Apfelsaft her.
Dazu wurden eigens von den Schülern gesammelte
Apfel auf dem Schulhof mit Muser und hydraulischer
Presse verarbeitet. Eifrig pressten sie die Apfel: So
hatte jeder seinen Teil zum fertigen Produkt beigetragen.
Und von dem Ergebnis waren die jungen
Saftproduzenten begeistert: »Das schmeckt viel besser
als gekaufter Saft«, rief ein Junge seinen Mitschülern
zu.
Solche Aktivitäten seien wichtig für die Kinder, um die
Möglichkeiten, die die Natur biete, kennenzulernen,
sagte Rainer Michel vom Obst-und Gartenbauverein
Rosbach, der die Veranstaltung unterstützte: »So lernen
sie, wie der Apfel vom Baum ins Glas kommt.«
Auch die ganz Kleinen aus den Klassen 1 bis 4. lernten
einiges über das herbstliche Obst. Die Grundschüler
bastelten, malten und sangen rund um das
Thema Apfel. Darüber hinaus ~übernahmen die Schüler
viele Aufgaben im Sinne Reichweins. So renovierten
Siebtklässler Schulbänke und Teile des Schulgebäudes
und gestalteten den Schulhof,
Aber auch die Beschäftigung mit dem Schulnamensgeber
stand im Mittelpunkt. Projekte, die sich mit der
Biographie und den Lebensumständen Reichweins
beschäftigten, brachten den Schülern die Person auf
besonders anschauliche Weise nahe. Eine neunte
Klasse führte ein Rollenspiel zum Thema Widerstand
durch.
Als besondere Gäste empfing die Schule die vier Kinder
Reichweins. Aus Berlin angereist, beantworteten
sie Fragen zu ihrem Vater und brachten den Jugendlichen
das Thema so auf besonders eindrückliche
Weise nahe. Der Vorsitzende des AdolfReichwein-
Vereins, Professor Konrad Vanja, war zufrieden: »Jeder
hier hat seine Rolle und übernimmt sie aktiv.« Die
Veranstaltung entspreche genau dem Konzept Reichweins
Als Vorsitzender besuche er AdolfReichwein-
Schulen in ganz Deutschland. Immer wieder sei er begeistert,
dass die Schüler mit solcher Lebendigkeit.
das Erbe Reichweins wahren.
18.09.2011
Die Nazis richten Adolf Reichwein hin
Über den Pädagogen und Widerstandskämpfer /
Menschen und ihre Erinnerungsorte in Marburg
(107)
VON GÜNTHER KOCH
Marburg . Im 107. Teil unserer in Zusammenarbeit mit
Professorin Marita Metz-Becker, Kulturwissenschaftlerin
an der Philipps-Universität, entstehenden Marburg-Serie
über Menschen und deren Erinnerungsorte in der Universitätsstadt
an der Lahn stellen wir Adolf Reichwein
vor.