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Das Projekt BÜCHERSCHATZ - Fachbereich Informatik - Universität ...

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8.3 BEWERTUNG VON PROTOTYP 2<br />

P2/AS1 wird durch Kinder einer Hamburger Grundschule bewertet. Für sie ist der<br />

OPAC ein Informationssystem für die Buchrecherche. Die Arbeitsorganisation in der<br />

Bibliothek, Regelwerke für die Erschließung von Medien usw. sind aus ihrer Sicht<br />

irrelevant. Die Bewertung durch Kinder zeigt dem Entwicklungsteam, ob der vorliegende<br />

Prototyp den Anforderungen und den Qualitätsansprüchen von Kindern genügt<br />

und ihren kognitiven Fähigkeiten entspricht.<br />

Bezug zum Fachgebiet Software-Ergonomie<br />

„Dem Bereich der Evaluation kommt im Entwicklungsprozeß die Aufgabe der Qualitätssicherung<br />

zu. Es wird evaluiert, inwieweit die gestellten Anforderungen auch tatsächlich<br />

im Entwicklungsprozeß umgesetzt wurden“ [Oppermann/Reiterer, S. 336]. Im<br />

Bereich der Software-Ergonomie geht man von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />

aus, bei der für die Gestaltung und Bewertung von EDV-Systemen der Gesamtkontext<br />

der Organisation mit den Benutzern, ihren Aufgaben und dem Computersystem sowie<br />

die dazwischenliegenden, wechselseitigen Beziehungen Aufgabenbewältigung, Benutzung<br />

und Funktionalität einbezogen werden. Damit verbunden sind der Gestaltungsspielraum<br />

und die Bewertungsrichtung im Entwicklungsprozeß, die in Normen formulierten<br />

Anforderungen an EDV-Systeme 45 und Methoden und Verfahren der Evaluation<br />

[Oppermann/Reiterer 1994, S. 337-352]. Wie der Satz „Immer mehr Arbeitsplätze werden<br />

vom Einsatz von EDV-Systemen berührt“ [ebd., S. 335] verdeutlicht, wird im Hinblick<br />

auf Evaluationen davon ausgegangen, daß der Benutzer ein erwachsener Mensch<br />

ist, der die Software zur Aufgabenerfüllung im Rahmen seiner Arbeit nutzt. Kinder als<br />

Benutzer kommen nicht vor. Gleichwohl nutzen wir die Bewertungskriterien und -verfahren<br />

der Software-Ergonomie als Orientierungsrahmen für die zu beachtenden Elemente<br />

und Beziehungen, die zu bewertenden Anforderungen und dem methodischen<br />

Vorgehen bei der Bewertung durch Kinder.<br />

Vorgehen bei Beobachtungen<br />

Grundlage unseres Vorgehens bilden die von [Gomoll 1990] aufgelisteten Hinweise für<br />

die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Beobachtungen von Benutzern.<br />

Vorbereitend für die Observation empfiehlt sie, auf das Produkt und auf die Bewertungsziele<br />

ausgerichtete Aufgaben festzulegen. Die Aufgaben sollen denen ähneln, die<br />

spätere Benutzer bei Anwendung des Systems tatsächlich ausführen würden. Bei der<br />

Auswahl von Testpersonen ist darauf zu achten, daß diese den gleichen Erfahrungsstand<br />

wie die späteren Benutzer aufweisen und sie das zu bewertende Produkt nicht<br />

kennen. Weiterhin empfiehlt sie die Beobachtung in einer natürlichen, jedoch<br />

störungs- und unterbrechungsfreien Umgebung.<br />

Zu Beginn der Beobachtung wird den Probanden dargelegt, daß das Produkt und<br />

nicht der Benutzer getestet wird und daß es ihnen jederzeit freisteht, die Sitzung abzubrechen.<br />

Weiterhin ist es ratsam, das gesamte für die Beobachtung eingesetzte Equipment<br />

zu erläutern, den Gebrauch von Hard- und Software zu demonstrieren und die<br />

Erfahrungen der Benutzer mit Computern abzufragen. Der Sitzungsablauf und die<br />

45 In der Bundesrepublik Deutschland DIN 66234, Teil 8: Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit,<br />

Steuerbarkeit, Erwartungskonformität und Fehlerrobustheit.

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