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Das Projekt BÜCHERSCHATZ - Fachbereich Informatik - Universität ...

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Erschließung, da sie sich per Programm generieren lassen. Sie werden einschließlich<br />

aller Deklinationen dem Buchtitel und dem Untertitel entnommen. Wörter wie ‘ein’,<br />

‘und’, ‘ist’ usw. werden in der Regel nicht als Stichwort aufgenommen. Schlagwörter<br />

werden aufgrund des Inhalts eines Buches vergeben. Dabei wird in der Bundesrepublik<br />

Deutschland vorwiegend das Prinzip des engen Schlagworts verfolgt, d.h. es wird<br />

„...dasjenige Schlagwort gewählt, das den Inhalt des Buches möglichst genau umreißt.<br />

Zusätzlich werden jedoch, soweit sinnvoll, Verweisungen (sogenannte ‘siehe-auch-Verweisungen’)<br />

von dem weiten (übergeordneten) Begriff auf die engeren (untergeordneten)<br />

Begriffe angelegt, z.B.: Malerei s.a. Glasmalerei (s.a. = siehe auch)...“ [ebd., S. 215]<br />

Neben der Eingabe von Schlagwörtern in das jeweilige System der Bibliothek<br />

(sogenannte lokale Schlagwörter) werden Schlagwörter anderer Bibliotheken maschinell<br />

in das System übertragen. Die Deutsche Bibliothek (DDB) entsteht 1990 nach der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands aus den Vorgängereinrichtungen Deutsche Bibliothek<br />

und Deutsche Bücherei Leipzig. Die DDB liefert neben Schlagwörtern auch<br />

andere Daten wie Verfasser, Titel, Verlag usw. Der Fachbegriff für die Übernahme von<br />

Daten in ein Bibliothekssystem lautet Fremddatenübernahme, die Daten liegen im<br />

MAB-Format vor und werden als Fremddaten bezeichnet. Von der DDB vergebene<br />

Schlagwörter werden nach den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) gebildet und<br />

müssen Wörtern einer mehrere hundertausend Wörter umfassenden Schlagwortnormdatei<br />

(SWD) entsprechen. Auf einer Arbeitstagung 9 erfahren wir, daß Wörter wie<br />

z.B. Mädchenfreundschaft, Halbbruder, Nichtschwimmer, Ameisenbär und Riesenrad<br />

nicht in der SWD enthalten sind und bei der Schlagwortvergabe durch die DDB nicht<br />

benutzt werden. Wörter wie Spionageabwehr, Lautäusserung, Wassergewöhnung und<br />

Schlittenhundesport sind dagegen in der SWD vorhanden. Kinderbücher beschlagwortet<br />

die DDB erst seit 1993. Wie uns Professorin Schulz berichtet, gibt es seit der<br />

Wiedervereinigung und der damit einhergehenden Zusammenlegung zweier nationaler<br />

Bibliotheken freie personelle Kapazitäten, die für die Beschlagwortung von<br />

Kinderbüchern eingesetzt werden. Neuaufgelegte Kinderbücher werden<br />

nachbeschlagwortet. Zu einem Buch können einzelne oder mehrere logisch<br />

zusammengehörige Schlagwörter, die sogenannte Schlagwortkette, vergeben werden.<br />

Die zentrale Schlagwörter-Vergabe wird in der Regel von der DDB durchgeführt,<br />

hingegen Annotationen und Rezensionen von der Einkaufszentrale für Bibliotheken<br />

(ekz) zu erwerben und maschinell in das Bibliothekssystem zu übertragen sind. In<br />

Annotationen werden in wenigen Sätzen weitere Angaben zum Titel gemacht. Hacker<br />

bezeichnet diese auch als „sorgfältiger formulierte ‘Untertitel’“ [ebd., S. 188]. Rezensionen<br />

sind längere und wertende Inhaltsangaben zu einem Medium.<br />

Die klassifikatorische Erschließung dient der Erstellung des Systematischen Katalogs<br />

(SyK). In ihm wird die Literatur hierarchisch geordneten und untergliederten Wissensgebieten<br />

zugeordnet. Die Gruppen und Untergliederungen werden meistens durch<br />

eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben ausgedrückt. Diese Bezeichnung heißt<br />

Notation. Hacker bemerkt hierzu:<br />

„Der SyK erfordert für die Benutzung eine gewisse Kenntnis der zugrundeliegenden<br />

Systematik. Zumindest muß man die Systemstelle kennen oder ermitteln, die das Sachgebiet<br />

oder Thema bezeichnet, über das man Literatur sucht.“ [Hacker 1992, S. 176]<br />

In Bibliotheken finden die unterschiedlichsten Systematiken Verwendung. Ein einheitlicher<br />

Standard existiert nicht. Die im <strong>Projekt</strong> BÜCHERSCHATZ verwendeten Daten der<br />

9 ‘Arbeitstagung EDV-Katalogisierung von Kinder- und Jugendliteratur. Erschließung und Datenaustausch mit<br />

BISMAS’. November 1995, Oldenburg. Veranstaltung des Arbeitskreises für Jugendliteratur e.V., München.

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