Das Projekt BÃCHERSCHATZ - Fachbereich Informatik - Universität ...
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Die professionellen Benutzer wie z.B. Bibliothekare zeichnet aus, daß ihnen die Ordnung<br />
der Daten und die bibliothekarischen Fachbegriffe und Abkürzungen vertraut<br />
sind. Aufgrund der ihnen bekannten Zusammenhänge von Daten und Ordnungssystemen<br />
können sie schnelle und sichere Interpretationen der Daten durchführen und<br />
erhalten damit die für sie relevanten Informationen. Sie können die aus Katalogen,<br />
Regelwerken und Fachbegriffen bestehende ‘Bibliotheksapparatur’ professionell nutzen,<br />
um Medien zu suchen.<br />
Bibliotheksbenutzer kennen oft weder die Ordnung der Daten noch sind ihnen die<br />
Hintergründe und Zusammenhänge der Ordnung sowie Fachtermini und Abkürzungen<br />
bekannt. Sie stehen einem über die Jahrhunderte durch Regelwerke geformten<br />
Suchapparat gegenüber, deren Funktionsweise ihnen unbekannt ist und der im<br />
Ursprung nicht für Bibliothekslaien erdacht wurde. „Heutige Bibliothekskataloge sind<br />
immer noch die Kataloge der Thekenbibliothek, d.h. die Kataloge der Zeit, als jeder<br />
einzelne Benutzer einen Bibliothekar um Auskunft bat, ob ein bestimmtes Buch oder<br />
Bücher zu einem bestimmten Thema im Besitz der Bibliothek seien. Der Bibliothekar,<br />
der spätestens seit Beginn der Neuzeit zu viele Bücher zu verwalten hatte, als daß er<br />
sie alle im Kopf haben konnte, konsultierte seinen Dienstkatalog, dessen Regeln er<br />
genau kannte“ [Niggemann 1994, S. 536].<br />
Wir fassen das Vorangegangene unter den Begriffen Datensicht und Informationssicht<br />
zusammen: Unter Datensicht verstehen wir eine Perspektive, die bei der<br />
Erschließung von Medien die Einheitlichkeit und den maschinellen Austausch bibliographischer<br />
Daten in den Vordergrund stellt. Aus dieser Sicht sind Regelwerke zu<br />
Katalogen und Festlegungen zu Syntax und Reihenfolge der Daten erforderlich. Deren<br />
Schaffung und Einhaltung obliegt Experten des Bibliothekswesens. Unter Informationssicht<br />
verstehen wir eine Perspektive, die bei der Erschließung von Medien und der<br />
Gestaltung eines OPAC die Vielfältigkeit der Suchinteressen und Suchansätze der<br />
Benutzer in den Vordergrund stellt. Aus dieser Sicht sind eine den Benutzern<br />
verständliche Sprache und benutzergerechte Zugangsmöglichkeiten zu den Daten<br />
erforderlich. Diese Erfordernisse sind in Zusammenarbeit zwischen Experten und<br />
Bibliotheksbenutzern zu erarbeiten. Die folgende Grafik soll das Geschriebene<br />
veranschaulichen. Die Verwendung von elektronischen Katalogen wird vorausgesetzt.<br />
Durch Experten<br />
beschriebene und geordnete<br />
DATEN<br />
Maschineller Suchprozeß<br />
DATENANZEIGE<br />
Kognitiver Suchprozeß<br />
INFORMATIONEN<br />
Interpretationen der Daten<br />
durch Benutzer<br />
DATENSICHT<br />
Schwerpunkt: Einheitlichkeit<br />
und maschineller Austausch<br />
bibliographischer Daten.<br />
Ordnungssystem mit<br />
geregelten Verweisungen.<br />
Assoziationen und Gedankensprünge<br />
von Personen.<br />
Schwerpunkt: Vielfältigkeit<br />
der Suchinteressen und<br />
Suchansätze der Benutzer.<br />
INFORMATIONSSICHT<br />
Abb.: Daten- und Informationssicht