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Das Projekt BÜCHERSCHATZ - Fachbereich Informatik - Universität ...

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ten. Zur empirischen Absicherung seiner Theorie führt Pasch eine Untersuchung im<br />

Rahmen eines Programmierpraktikums der TU Berlin durch. <strong>Das</strong> Ziel der Studierenden<br />

ist die Erarbeitung eines gemeinsamen Softwareentwurfs. Pasch erörtert den<br />

Kommunikationsbedarf und das Konfliktpotential, das bereits bei den hier vorliegenden<br />

klar umrissenen Aufgaben und in fachlicher Hinsicht homogenen Gruppen zu Tage<br />

tritt [ebd., S. 109ff.].<br />

Die Ausführungen von Pasch bilden einen guten theoretischen und praktischen Hintergrund<br />

für die Zusammenarbeit in einem <strong>Projekt</strong>team. Die von ihm dargelegten<br />

Grundlagen und Techniken geben uns in der Rolle der Entwicklerinnen Anregungen<br />

für unsere eigene Entwurfsarbeit und das zwischen uns zu erarbeitende gemeinsame<br />

Verständnis. <strong>Das</strong> Prinzip der sich überlappenden Gruppen bzw. „das magische Dreieck<br />

der sich selbst organisierenden <strong>Projekt</strong>gruppen“ [ebd., S. 174ff.] hilft uns bei der Formierung<br />

einer gruppenorientierten Organisation mit sich überschneidenden Hierarchiestufen<br />

(s. Kapitel 3.3.2). Wir schaffen damit die organisatorische Basis für ein sich<br />

als Gemeinschaft empfindendes heterogenes Team, das aus Angehörigen des FB Bibliothek,<br />

einem Designer und den Entwicklerinnen besteht.<br />

Es bleibt offen, wie mit unterschiedlichen personen- und gruppenbezogenen Kenntnissen<br />

und Eigenarten in einem heterogenen Team im Entwicklungsprozeß umgegangen<br />

wird. Für weitere Grundlagen, Methoden und Techniken entlehnen wir Konzepte<br />

aus der Erwachsenenpädagogik und der Kommunikationspsychologie, die sich an<br />

Erfahrungen aus der Praxis orientieren.<br />

4.6.2 TEILNEHMERORIENTIERUNG<br />

Die Didaktik- und Teilnehmerforschung der Erwachsenenpädagogik gibt einen Überblick<br />

über die ganze Vielfalt menschlicher Lernprozesse. Teilnehmerorientierung ist<br />

ein wichtiger Begriff, „der vorab bestimmt werden soll als ein Ausrichten der Planung<br />

und Durchführung von Erwachsenenbildungsveranstaltungen an den Bedürfnissen,<br />

Anforderungen und kognitiven Strukturen der Teilnehmer“ [Kempkes o.J., S. 11].<br />

Softwareentwicklung ist keine Erwachsenenbildungsveranstaltung, doch läßt sich in<br />

Anlehnung an obiges Zitat sagen, daß ein Ausrichten der Planung und Durchführung<br />

einer Softwareentwicklung an den Bedürfnissen, Anforderungen und kognitiven<br />

Strukturen der <strong>Projekt</strong>teilnehmer ein prozeßförderndes Mittel darstellt. Dieses Kapitel<br />

erläutert einige Kenntnisse aus dem Bereich Teilnehmerorientierung, die wir für das<br />

<strong>Projekt</strong> BÜCHERSCHATZ für wichtig erachten.<br />

Den Teilnehmer abholen<br />

„Einer der wichtigsten Grundsätze des teilnehmerorientierten Lernens und Beratens<br />

lautet, daß man den anderen dort abholen soll, wo er steht. Jeder Mensch hat seinen<br />

Stand-Punkt, von dem aus er fragt und versteht, von dem aus er Kontakt aufnimmt mit<br />

seiner Umwelt und von dem aus er den ersten (Probe-)Schritt tut.“ [Langmaak/Braune-<br />

Krickau 1993, S. 21]<br />

Dies ist die Grundlage dafür, daß jeder entsprechend seines Vorwissens, Interesses,<br />

lebensweltlichen Hintergrundes und seiner Persönlichkeit an Lern- und Kommunikationsprozessen<br />

teilnehmen kann. In unserem Fall bedeutet dies ein Aufeinanderzugehen<br />

der am <strong>Projekt</strong> teilnehmenden Studentinnen und Studenten, der Professorin, des<br />

Designers und der Entwicklerinnen.

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