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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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Studienzusammenfassung<br />

HIV/AIDS<br />

HAND<br />

Relevanz von rechtzeitigem<br />

Screening und einer ZNSadaptierten<br />

Therapie<br />

Trotz der zunehmenden Fortschritte im Bereich der HIV-Therapie stellt die Involvierung<br />

des ZNS immer noch eine Herausforderung dar. Erstmalig wurde von einer Expertengruppe<br />

das Mind-Exchange-Programm entwickelt, um Empfehlungen für ein adäquates<br />

Management von HIV-assoziierten neurokognitiven Beeinträchtigungen hinsichtlich<br />

Screening und Therapieoptimierung zu offerieren.<br />

Zu den unter dem Begriff HAND<br />

(HIV-associated neurocognitive disorder)<br />

subsumierten Formen neurokognitiver<br />

Beeinträchtigungen (neurocognitive<br />

impairment, NCI) zählen die<br />

HIV-bedingte Demenz (HAD) sowie die<br />

milderen Ausprägungen ANI (asymptomatic<br />

neurocognitive impairment)<br />

und MND (mild neurocognitive disorder).<br />

Wenn auch in der Ära der cART<br />

(combined antiretroviral therapy) ein<br />

Rückgang der HAD-Fälle zu verzeichnen<br />

ist, darf nicht vergessen werden,<br />

dass die Patienten dank Einführung der<br />

cART zunehmend ein längeres Überleben<br />

aufweisen und differenzialdiagnostisch<br />

HIV-unabhängige Demenzen, wie<br />

z.B. die Altersdemenz, Berücksichtigung<br />

finden müssen. Gleichzeitig sind<br />

Prävalenz und Inzidenz von ANI und<br />

MND unverändert, wenn nicht sogar<br />

im Begriff anzusteigen. Das ZNS<br />

ist nach wie vor häufig das Organ, in<br />

dem sich die HIV-Infektion zuerst manifestiert,<br />

weshalb einem frühzeitigen<br />

Screening auf NCI oberste Priorität<br />

eingeräumt werden sollte. 1, 2<br />

Mind-Exchange-Programm<br />

Bis vor Kurzem lagen noch keine evidenzbasierten<br />

Empfehlungen für das<br />

Management von HAND vor. Mit dem<br />

Ziel, die Lücken zwischen den neueren<br />

Erkenntnissen im Bereich von Neuro-<br />

HIV und deren Umsetzung in die klinische<br />

Praxis zu schließen, wurde das<br />

Mind-Exchange-Programm 1 entwickelt:<br />

66 Spezialisten verschiedener medizinischer<br />

Fachdisziplinen aus 30 Ländern<br />

arbeiteten Antworten auf 14 Fragen<br />

aus, denen eine wesentliche klinische<br />

Relevanz beigemessen worden war.<br />

Die entsprechenden Statements wurden<br />

mit Evidenzlevel und Empfehlungsgrad<br />

basierend auf den CEBM(Centre for<br />

Evidence-Based Medicine)-Kriterien<br />

von Oxford, Version 2009, 3 versehen.<br />

Nachdem im ZNS häufig eine der Erstmanifestationen<br />

der HIV-Infektion<br />

vorliegt, empfehlen die Experten ein<br />

initiales Screening bereits innerhalb der<br />

ersten 6 Monate nach Diagnosestellung<br />

und nach Möglichkeit noch vor Initiierung<br />

der cART. Das individuelle Risiko<br />

soll dabei immer unter Berücksichtigung<br />

von Anamnese und Komorbiditäten<br />

evaluiert werden.<br />

MoCA<br />

Die Auswahl eines geeigneten Screeningtools<br />

hängt von verschiedenen<br />

Faktoren wie Zeit- und Kosteneffektivität<br />

sowie Einfachheit in der Handhabung<br />

ab. Overton et al 4 wiesen in<br />

einer mit 200 HIV-Patienten durchgeführten<br />

Untersuchung für den MoCA-<br />

Test 5 (Montreal Cognitive Assessment)<br />

eine Sensitivität und Spezifität von 63<br />

bzw. 71% nach und resümierten, dass<br />

dieser Test angesichts seiner einfachen<br />

und zeitsparenden Durchführbarkeit<br />

als initiales Screeningtool zur Identifikation<br />

bei HIV-Patienten geeignet ist.<br />

Je nach Ergebnis sind in weiterer Folge<br />

umfassende neuropsychologische Testverfahren<br />

inklusive der Durchführung<br />

bildgebender Verfahren zwecks einer<br />

spezifischeren HAND-Diagnose einzuleiten.<br />

Therapie und Prävention<br />

Bis dato ist die Studienlage zur Progression<br />

von ANI zu MND bzw. von MND<br />

zu HAD unzureichend. Allerdings liegt<br />

eine gewisse Evidenz vor, dass Marker<br />

für die Progression der HIV-Erkrankung<br />

wie eine niedrige CD4-Zellzahl,<br />

hohe HIV-RNA-Kopienzahl und/<br />

oder die vorbestehende Diagnose von<br />

AIDS sowie Depressionen mit einer<br />

Verschlechterung der neuropsychologischen<br />

Leistungsfähigkeit (neuropsychological<br />

performance, NP) mit der<br />

Mit freundlicher Unterstützung der Fa. AbbVie Fachkurzinformationen: siehe Seite 61<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 11 I jatros

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