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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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impfmedizin<br />

Österreichische <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Infektionskrankheiten und Tropenmedizin<br />

Infektiologie<br />

Pockenimpfung<br />

Neuer Pockenimpfstoff vor<br />

Zulassung in der EU<br />

Obwohl die Pocken weltweit seit 1979 als eradiziert gelten, wurde und wird weiter an<br />

der Entwicklung von Pockenimpfstoffen gearbeitet. Das Problem der schlechten Verträglichkeit<br />

scheint mit einem Impfstoff der dritten Generation nun deutlich reduziert zu sein.<br />

Dieser Impfstoff muss allerdings für eine optimale Schutzwirkung zweimal verabreicht<br />

werden. Ein europäisches Zulassungsverfahren wurde eingeleitet.<br />

Pocken sind – oder waren – eine über<br />

Jahrtausende gefürchtete Erkrankung,<br />

die durch das Variola-Virus ausgelöst<br />

wurde und im Laufe der Jahrhunderte<br />

Millionen Menschen weltweit tötete.<br />

In der Vergangenheit waren bis zu<br />

10% aller Todesfälle weltweit durch<br />

Pocken bedingt. Frühsymptome der<br />

Erkrankung sind u.a. hohes Fieber<br />

und starke Abgeschlagenheit. Dazu<br />

kommt ein charakteristisches Exanthem,<br />

das vor allem im Gesicht sowie<br />

an den Extremitäten auftritt und zunächst<br />

fleckig imponiert. Aus den Flecken<br />

werden Bläschen, die zunächst<br />

mit klarer Flüssigkeit, später mit Eiter<br />

gefüllt sind, verkrusten und schließlich<br />

abfallen. Wenn der Patient die<br />

Erkrankung überlebte, blieben häufig<br />

Narben zurück.<br />

KeyPoints<br />

• Die Pocken sind seit 1979 weltweit ausgerottet.<br />

Krankheit eradiziert, aber …<br />

Seit 1979 gelten die Pocken allerdings<br />

weltweit als ausgerottet – der letzte natürliche<br />

Pockenfall trat 1977 in Somalia<br />

auf; der letzte weltweit bekannt gewordene<br />

Pockenfall war Ergebnis eines<br />

Laborunfalls in Großbritannien 1979.<br />

Die Eradikation der Pocken kann als<br />

einer der größten Erfolge der modernen<br />

Medizin gelten und war nur durch<br />

große und erfolgreiche Anstrengungen<br />

der internationalen Gemeinschaft<br />

möglich. Die Eradikation beruhte auf<br />

großen Impfkampagnen und darüber<br />

hinaus auf der Identifikation jedes einzelnen<br />

Pockenfalls weltweit und der<br />

Impfung aller Kontaktpersonen. Dass<br />

die Ausrottung der Pocken überhaupt<br />

möglich war, liegt an der Tatsache,<br />

• Es existieren jedoch offiziell in zwei Labors (USA und Russland) weiter Bestände an Pockenviren,<br />

und es gibt Befürchtungen bezüglich inoffizieller Bestände.<br />

• Der Großteil der jüngeren Weltbevölkerung ist in der Kindheit nicht mehr gegen Pocken<br />

geimpft worden und daher nicht geschützt.<br />

• Es wurden nunmehr Pockenimpfstoffe der zweiten und dritten Generation entwickelt.<br />

• Ein Impfstoff der dritten Generation, der wirksam und gut verträglich ist und auch bei immunsupprimierten<br />

Patienten eingesetzt werden kann, wurde nun in der EU zur Zulassung eingereicht.<br />

dass der Mensch das einzige bekannte<br />

Virusreservoir darstellt, dass es keinen<br />

asymptomatischen Trägerstatus gibt,<br />

dass eine wirksame Impfung verfügbar<br />

war und dass die Impfung von Kontaktpersonen<br />

zu einer Verhinderung<br />

oder wenigstens Modifikation der Erkrankung<br />

führte.<br />

Als Konsequenz der Eradikation der<br />

Pocken wurden die internationalen<br />

Impfprogramme gegen die Erkrankung<br />

beendet.<br />

Warum ein Pockenimpfstoff?<br />

Dennoch scheint die Pockenstory nicht<br />

völlig zu Ende zu sein. Mit der Eradikation<br />

des Virus wurde zwar international<br />

beschlossen, auch die Laborbestände<br />

an Pockenviren zu vernichten,<br />

allerdings mit zwei Ausnahmen: Je ein<br />

Labor in den USA und eines in Russland<br />

durften weiterhin Pockenviren zu<br />

Forschungszwecken besitzen.<br />

Allerdings sind Gerüchte, dass es noch<br />

andere Bestände an Pockenviren gebe,<br />

weltweit nie verstummt. Nach den Anschlägen<br />

am 11. September 2001 in<br />

den USA stieg dort, aber auch in anderen<br />

westlichen Ländern, die Angst vor<br />

Bioterrorismus – wofür sich Pockenviren<br />

durchaus hervorragend eignen<br />

würden, da der Großteil der Weltbe­<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 19 I jatros

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