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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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Guidelines<br />

GASTROENTEROLOGIE<br />

Guidelines zur H. <strong>pylori</strong>-Infektion<br />

Eradikation von <strong>Helicobacter</strong> <strong>pylori</strong>:<br />

österreichische Empfehlungen<br />

Die Infektion mit <strong>Helicobacter</strong> <strong>pylori</strong> (HP) ist eine der wichtigsten<br />

Ursachen für viele Erkrankungen vor allem des oberen Gastrointestinaltrakts.<br />

Die europäischen Richtlinien zur Behandlung von HP,<br />

auch Maastricht-Konsensus genannt, wurden 1997 zum ersten Mal<br />

publiziert. Im letzten Jahr wurde mittlerweile die vierte Überarbeitung<br />

dieser Empfehlungen veröffentlicht. Die Indikationen zur Eradikation<br />

von HP sind in Tab. 1 zusammengefasst.<br />

C. Högenauer, Graz<br />

Maastricht-IV-Konsensus – ein Problem<br />

für Österreich<br />

KeyPoints<br />

Im neuen Maastricht-IV-Konsensus<br />

zur Behandlung der HP-Infektion haben<br />

sich vor allem die Empfehlungen<br />

zur Erstlinientherapie grundlegend<br />

geändert. Die Wahl der Erst- und<br />

Zweitlinientherapie wird im aktuellen<br />

Konsensus davon abhängig gemacht,<br />

ob in einem Land eine hohe (>15–<br />

20%) beziehungsweise eine niedrige<br />

Clarithromycin-Resistenzrate für HP<br />

vorliegt. Die Umsetzung der aktuellen<br />

Empfehlungen in Österreich stellt<br />

für die Praxis in etlichen Situationen<br />

ein Problem dar. Erstens sind nur sehr<br />

limitierte Daten zur Resistenzsituation<br />

für HP in Österreich von zuvor<br />

unbehandelten Patienten vorhanden<br />

(Primärresistenzen). Diese stammen<br />

von einer europäischen Resistenzstudie<br />

mit einer geringen Anzahl von<br />

österreichischen Patienten und von<br />

Studien bei Kindern in Wien und Graz<br />

und weisen auf eine vermutlich hohe<br />

Rate an Clarithromycin-, Metronidazol-<br />

und Levofloxacin-Resistenzen<br />

hin. Zweitens wird in den Maastricht-<br />

IV-Empfehlungen für viele Situationen<br />

eine Quadrupeltherapie mit Bismut<br />

empfohlen, die in Österreich nicht<br />

verfügbar ist. Die in diesem Therapieschema<br />

enthaltenen Bismutsalze<br />

und Tetracyclin sind bei uns nicht<br />

zugelassen und können nur über die<br />

internationale Apotheke bezogen werden.<br />

Somit sind etliche Empfehlungen<br />

des aktuellen Konsensus nicht wirklich<br />

in die klinische Praxis in Österreich<br />

umzusetzen. Das hat zu vielen<br />

Unklarheiten bei den behandelnden<br />

Ärzten geführt. Im folgenden Artikel<br />

soll nun aus den vorliegenden Daten<br />

und Empfehlungen eine mögliche Vorgehensweise<br />

für die HP-Eradikation<br />

in Österreich skizziert werden.<br />

Schwierige Wahl der Erstlinientherapie<br />

Von den wenn auch limitierten Daten<br />

muss in Österreich derzeit von einer<br />

hohen Primärresistenzrate für Clarithromycin<br />

und Levofloxacin bei HP<br />

ausgegangen werden. Der Maastricht-<br />

IV-Konsensus empfiehlt bei hohen Resistenzraten<br />

als Erstlinientherapie keine<br />

Tripeltherapie, die Clarithromycin<br />

beinhaltet. Die mögliche Alternative<br />

ist eine primäre HP-Resistenztestung<br />

vor einer Eradikationstherapie; diese<br />

ist aufgrund der hohen Kosten und geringen<br />

Praktikabilität für die generelle<br />

Praxis nicht möglich. Ohne vorherige<br />

Resistenztestung ist die beste Möglichkeit<br />

für die Erstlinientherapie ein<br />

sequenzielles Schema oder eine Vierfachtherapie<br />

(Quadrupeltherapie ohne<br />

Bismut).<br />

• Empfehlung zur Erstlinientherapie: sequenzielle Therapie oder Vierfachtherapie mit Clarithromycin<br />

oder Levofloxacin<br />

• Tripeltherapie mit Clarithromycin, wie bisher empfohlen, hat in Österreich vermutlich nur einen<br />

unzureichenden Therapieerfolg<br />

• Nach Therapieversagen der Erstlinientherapie und bei Penicillinallergie Resistenztestung angezeigt<br />

Sequenzielle Therapie<br />

Die sequenzielle Therapie wird über 10<br />

Tage durchgeführt. Die ersten 5 Tage<br />

wird Amoxicillin gemeinsam mit einem<br />

Protonenpumpenhemmer (PPI)<br />

verabreicht, die folgenden 5 Tage wird<br />

der PPI mit Clarithromycin und Met­<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 33 I jatros

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