Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...
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GASTROENTEROLOGIE<br />
Guidelines<br />
Gesicherte Indikationen (hohe Evidenz)<br />
Peptisches Ulcus (ventriculi oder duodeni)<br />
Anamnestisch gesichertes peptisches Ulkus<br />
(nicht zuvor behandelt)<br />
MALT-Lymphom des Magens<br />
Resektion eines Magenkarzinoms mit<br />
Restmagen<br />
Atrophe Gastritis<br />
Erstgradig Verwandte von Patienten<br />
mit Magenkarzinom<br />
Weitere Indikationen (geringere Evidenz)<br />
Dyspepsie ohne peptisches Ulkus<br />
Therapie mit NSAR oder ASS<br />
(vor allem vor Beginn der Therapie)<br />
Patientenwunsch<br />
PPI-Langzeittherapie<br />
Populationen mit hohem Risiko für<br />
Magenkarzinom<br />
Idiopathische thrombozytopenische Purpura<br />
Eisenmangelanämie unklarer Genese<br />
Therapieschema<br />
Sequenzielle Therapie<br />
PPI 2x1 + Amoxicillin 2x1g; danach:<br />
PPI + Clarithromycin 2x500mg + Metronidazol<br />
2x500mg<br />
PPI 2x1 + Amoxicillin 2x1g; danach:<br />
PPI + Levofloxacin 2x500mg + Metronidazol<br />
2x500mg<br />
Quadrupeltherapie (Vierfachtherapie)<br />
PPI 2x1, Clarithromycin 2x500mg,<br />
Amoxicillin 2x1g, Metronidazol 2x500mg<br />
(Concomitant Therapy)<br />
PPI 2x1, Levofloxacin 2x500mg, Amoxicillin<br />
2x1g, Metronidazol 2x500mg<br />
PPI, Doxycyclin § 2x100mg, Bismutsalz $ ,<br />
Metronidazol 3x500mg<br />
(Bismut-Quadrupeltherapie)<br />
Tripeltherapie<br />
PPI 2x1, Clarithromycin 2x500mg,<br />
Amoxicillin 2x1g<br />
(French Triple)<br />
Dauer<br />
(Tage)<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5–7<br />
(bis zu 14)<br />
Kommentar<br />
Bei Clarithromycin-Resistenz bessere<br />
Eradikationsraten<br />
Sequenzielle Therapie mit Levofloxacin<br />
Bei Clarithromycin-Resistenz bessere<br />
Eradikationsraten<br />
5–7 Concomitant Therapy mit Levofloxacin<br />
7 Kostengünstig, viele Tabletten, häufig<br />
milde Nebenwirkungen, Bismutsalze in<br />
Österreich nur über internationale<br />
Apotheke verfügbar<br />
7–14 Patienten, die zuvor kein Makrolid<br />
erhielten*<br />
Tab. 1: Indikationen zur H. <strong>pylori</strong>-Eradikation<br />
ronidazol kombiniert (Tab. 2). Alternativ<br />
kann Clarithromycin durch Levofloxacin<br />
ersetzt werden. Für dieses<br />
Schema sind Eradikationserfolge von<br />
>80% auch in Ländern mit einer hohen<br />
Rate an Clarithromycin-Resistenz<br />
beschrieben, für die sequenzielle Therapie<br />
mit Levofloxacin sogar in einer<br />
aktuellen Studie aus Italien Erfolge<br />
von über 90%. Die Schwierigkeit der<br />
sequenziellen Therapie ist das komplizierte<br />
Therapieschema, das eine sehr<br />
gute Instruktion und eine hohe Mitarbeit<br />
des Patienten erfordert, um die<br />
richtige Einnahme zu gewährleisten.<br />
Ob die in den Studien beschriebenen<br />
Eradikationserfolge sich auch im klinischen<br />
Alltag umsetzen lassen, bleibt<br />
abzuwarten.<br />
PPI 2x1, Clarithromycin 2x500mg,<br />
Metronidazol 2x500mg<br />
(Italian Triple)<br />
PPI 2x1, Amoxicillin 2x1g,<br />
Levofloxacin 2x500mg<br />
Vierfachtherapie (Quadrupeltherapie<br />
ohne Bismut, Concomitant Therapy)<br />
Eine Alterative zur sequenziellen<br />
Therapie ist die Gabe von 3 Antibiotika<br />
gemeinsam mit einem PPI für 5<br />
beziehungsweise 7 Tage (Tab. 2). Die<br />
Eradikationsraten der Vierfachtherapie<br />
mit einem PPI, Amoxicillin und<br />
Metronidazol in Kombination mit<br />
Clarithromycin oder alternativ auch<br />
mit Levofloxacin sind mit der sequenziellen<br />
Therapie vergleichbar. Die<br />
gute Effektivität dieses Therapieschemas<br />
ist auch für Länder mit hoher<br />
Clarithromycin-Resistenz bei HP<br />
beschrieben. Dieses Therapieschema<br />
ist für Patienten einfacher durchzuführen<br />
als die komplexe sequenzielle<br />
7–14 Patienten mit Penicillinallergie ohne<br />
vorherige Makrolid-Exposition*<br />
7–14 Erfolg abhängig von der Rate an<br />
Chinolonresistenzen<br />
§<br />
Die <br />
Therapie ist ursprünglich mit Tetracyclin beschrieben, dieses ist in Österreich nicht erhältlich und<br />
daher durch Doxycyclin ersetzt<br />
$ Zwischen 2 und 4x tgl.: Bismutsubcitrat 120–240mg oder Bismutsubsalicylat 300mg<br />
* Eradikationsraten bei diesen Schemata sind ≤70%, wenn eine hohe Clarithromycin-Resistenzrate besteht<br />
Tab. 2: Mögliche Therapieschemata zur H. <strong>pylori</strong>-Eradikation<br />
Therapie. Die Nebenwirkungen der<br />
Vierfachtherapie sind jedoch häufiger<br />
und führen mitunter zu Therapieabbrüchen.<br />
Tripeltherapie<br />
Bei hohen Resistenzraten erreichen Tripeltherapien<br />
mit Clarithromycin Eradikationserfolge<br />
von unter 70%. Für<br />
Tripeltherapien mit Levofloxacin anstatt<br />
von Clarithromycin gilt bei hoher<br />
Resistenzrate vermutlich das gleiche<br />
Problem. Wegen der limitierten Resistenzdaten<br />
für Österreich sind diese<br />
jatros I Seite 34<br />
3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie