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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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Parasitologie<br />

Österreichische <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Infektionskrankheiten und Tropenmedizin<br />

Infektiologie<br />

Spezialambulanz<br />

Echinokokkose –<br />

Klinik, Diagnose und Therapie<br />

Die Echinokokkose – die Erkrankung des Menschen durch Larvenstadien von Bandwürmern<br />

der Gattung Echinococcus – ist die bedeutendste in Mitteleuropa endemische<br />

Parasitose des Menschen. Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten Echinococcus (E.)<br />

granulosus und E. multilocularis sind auch global die häufigsten Erreger. Eine Spezialambulanz<br />

an der MedUni Wien bietet interdisziplinäre Diagnostik und Therapie.<br />

Der nur einige Millimeter große adulte<br />

Wurm parasitiert im Darm fleischfressender<br />

Tiere (v.a. Hunde, Katzen,<br />

Füchse) und gibt eine Vielzahl von Eiern<br />

über den Stuhl an die Umgebung<br />

ab. Nehmen geeignete Zwischenwirte<br />

(v.a. Kühe, Schafe, Schweine bei E. granulosus<br />

bzw. Nagetiere bei E. multilocularis)<br />

oder akzidentiell der Mensch<br />

Eier oral auf, bilden sich in weiterer<br />

Folge Finnen aus, die entweder zystisch<br />

oder infiltrativ wachsen. Die häufigsten<br />

Lokalisationen dieser Finnen sind die<br />

Leber sowie die Lunge. Eine Infektion<br />

des Menschen (Fehlwirt) ist für den<br />

Parasiten entwicklungsbezogen jedoch<br />

eine Sackgasse.<br />

Beim Menschen wird eine zystische (E.<br />

granulosus oder Hundebandwurm)<br />

von einer alveolären Echinokokkose<br />

KeyPoints<br />

(E. multilocularis) unterschieden.<br />

Die zystische Echinokokkose führt zu<br />

scharf abgegrenzten Zysten, während<br />

die alveoläre Echinokokkose zu einem<br />

infiltrativen Wachstum mit dem Potenzial<br />

für Fernmetastasen – ähnlich malignen<br />

Tumoren – neigt und keine scharfe<br />

Abgrenzung der Finnenwand zeigt.<br />

Deshalb führt die alveoläre Echinokokkose<br />

unbehandelt in der Mehrzahl<br />

der Fälle zum Tod, während die zystische<br />

Echinokokkose auch unbehandelt<br />

einen oft benignen Verlauf nimmt.<br />

Zystische Echinokokkose<br />

• Die Echinokokkose ist die bedeutendste in Mitteleuropa endemische Parasitose des Menschen;<br />

die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind E. granulosus und E. multilocularis.<br />

• Die zystische Echinokokkose (E. granulosus oder Hundebandwurm) führt zu scharf abgegrenzten<br />

Zysten; die alveoläre Echinokokkose (E. multilocularis) neigt zu infiltrativem Wachstum<br />

mit dem Potenzial für Fernmetastasen – ähnlich malignen Tumoren – und zeigt keine<br />

scharfe Abgrenzung der Finnenwand.<br />

• Daher führt die alveoläre Echinokokkose unbehandelt in der Mehrzahl der Fälle zum Tod,<br />

während die zystische Echinokokkose auch unbehandelt einen oft benignen Verlauf nimmt.<br />

Symptome und Diagnose<br />

Betroffene Patienten sind oft oligo- bis<br />

asymptomatisch und werden häufig<br />

erst nach einem radiologischen Zufallsbefund<br />

einer genaueren Untersuchung<br />

zugeführt. Unspezifische abdominelle<br />

Beschwerden und subjektives<br />

Unwohlsein, Gewichtsverlust oder intermittierende<br />

allergische Symptome<br />

treten abhängig von der Größe und der<br />

Lokalisation der Zysten auf. Oft ist<br />

die Verdrängung vitaler Organe durch<br />

die wachsende Echinococcuszyste die<br />

Ursache für zunehmende klinische Beschwerden.<br />

Eine seltene Erstmanifestation<br />

ist ein anaphylaktischer Schock<br />

nach dem Platzen einer Zyste. In 90%<br />

der Fälle ist nur ein Organ betroffen,<br />

wobei die Leber am häufigsten und die<br />

Lunge am zweithäufigsten betroffen<br />

ist. Prinzipiell kann jedoch jedes Organ<br />

betroffen sein.<br />

Zur diagnostischen Abklärung eignen<br />

sich einerseits bildgebende Verfahren<br />

wie Ultraschall, CT (Abb. 1), MRT<br />

(Abb. 2) sowie serologische Tests. Aufgrund<br />

der fehlenden Standardisierung<br />

Abb. 1: Multiple E. granulosus-Zysten in der CT<br />

Quelle: MedUni Wien<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 17 I jatros

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