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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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Konsensus<br />

Infektiologie<br />

Staphylococcus aureus<br />

Konsensus: Therapie mit<br />

alten Antibiotika<br />

Neue Antibiotika müssen keineswegs immer besser sein als alte – teurer<br />

sind sie jedoch fast immer. Ein österreichischer infektiologischer Konsensus<br />

beleuchtet nun die Möglichkeiten einer Therapie von Staphylococcus aureus-<br />

Infektionen mit älteren, schmäler wirksamen Antibiotika. Diese Möglichkeiten<br />

sind durchaus attraktiv und oftmals auch ökonomisch sinnvoll.<br />

Ein 2013 unter der Patronanz der<br />

ÖGIT sowie der Österreichischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für antimikrobielle Chemotherapie<br />

(ÖGACH) publiziertes Konsensusdokument<br />

befasste sich mit der<br />

Therapie von Staphylococcus aureus-<br />

Infektionen mit älteren Antibiotika.<br />

Dies sind vor allem bestimmte Betalaktame,<br />

weiters Clindamycin, Fosfomycin,<br />

Fusidinsäure, Tetrazykline und<br />

Kombinationen von Trimethoprim<br />

mit einem Sulfonamid.<br />

Resistenzlage<br />

Die Rate von MRSA (methicillinresistentem<br />

Staphylococcus aureus) liegt<br />

in Österreich derzeit bei ca. 8%. In<br />

den letzten Jahren war diesbezüglich<br />

in Europa und speziell auch in Österreich<br />

ein rückläufiger Trend zu beobachten.<br />

Die Rate der Resistenz von<br />

KeyPoints<br />

S. aureus gegen Makrolide liegt hierzulande<br />

bei maximal 16%. Bei den<br />

Fluorchinolonen, die nicht primär zur<br />

Therapie von Staphylokokkeninfektionen<br />

verwendet werden sollen, variieren<br />

die Resistenzraten zwischen 10%<br />

(Levofloxacin) und 75% (Ofloxacin).<br />

Sehr niedrig sind die Raten der Resistenz<br />

von S. aureus gegen Gentamicin<br />

(4%), Fusidinsäure (1%) und Rifampicin<br />

(0,7%). Gegen Vancomycin und<br />

Linezolid wurden bei S. aureus in Österreich<br />

bisher keine Resistenzen festgestellt.<br />

Auch die Raten der Resistenz<br />

gegen Teicoplanin, Daptomycin und<br />

Fosfomycin liegen unter 1%.<br />

Krankheitsbilder<br />

• Niedrige S. aureus-Resistenzraten in Österreich gegen Gentamicin, Fusidinsäure, Rifampicin,<br />

Vancomycin, Linezolid, Teicoplanin, Daptomycin und Fosfomycin<br />

• Mögliche alte Antibiotika gegen S. aureus: Flucloxacillin, Cefazolin, Clindamycin, Fusidinsäure,<br />

Trimethoprim plus Sulfonamid sowie Doxycyclin und Minocyclin<br />

• Rifampicin und Fosfomycin jeweils nur in Kombination mit einer anderen Substanz verabreichen!<br />

• Verwendung alter Antibiotika gegen S. aureus sowohl ökonomisch als auch mit Blick auf<br />

„Anti microbial Stewardship“ sinnvoll<br />

Eine Kolonisation mit Staphylokokken<br />

ist häufig, wobei der natürliche<br />

Standort von S. aureus die Nasenschleimhaut<br />

ist, während die gesunde<br />

Haut nur passager besiedelt wird. In<br />

der Normalbevölkerung liegt bei 16<br />

bis 20% eine permanente, bei 50 bis<br />

70% eine passagere Besiedelung mit<br />

S. aureus vor. Abhängig von Alter, Geschlecht,<br />

genetischen Faktoren (HLA-<br />

Muster), Grunderkrankung (z.B. Diabetes<br />

mellitus, chronische Ekzeme,<br />

atopische Diathese) und Hospitalisierungsstatus<br />

kann das Besiedelungsmuster<br />

unterschiedlich sein. Eine Besiedelung<br />

mit S. aureus hat per se noch<br />

keinen Krankheitswert, führt jedoch zu<br />

einem erhöhten Risiko, eine Infektion<br />

zu entwickeln. Insbesondere handelt<br />

es sich hier um Haut- und Weichteilinfektionen,<br />

z.B. bei gestörter Barrierefunktion<br />

der Haut. Die Übertragung<br />

kann durch direkten Kontakt oder Autoinokulation<br />

erfolgen. Direkter Kontakt<br />

kann als Schmierinfektion über<br />

infizierte bzw. kolonisierte Menschen<br />

oder Tiere (sowohl Haus- als auch<br />

Masttiere) erfolgen, weiters über kontaminierte<br />

Oberflächen oder Wäsche.<br />

Unter Auto inokulation ist die endogene<br />

Infektion aus dem eigenen Nasen-<br />

Rachen-Raum zu verstehen.<br />

Zu den durch S. aureus verursachten<br />

Krankheitsbildern zählen pyogene Infektionen,<br />

Fremdkörper-assoziierte Infektionen,<br />

systemische Infektionen und<br />

Toxin-vermittelte Syndrome. Der soge­<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 21 I jatros

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