Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...
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Referat<br />
GASTROENTEROLOGIE<br />
ÖGGH 2013<br />
Anti-TNF-α-Therapien bei CED<br />
in der Schwangerschaft<br />
Die Krankheitsaktivität chronisch entzündlicher Darmerkrankungen<br />
(CED) ist ein Hauptrisikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen.<br />
Zu Biologikatherapien während der<br />
Schwangerschaft gibt es bisher wenige Daten, wobei erste<br />
Erfahrungsberichte vielversprechend sind.<br />
S. Traussnigg, Wien<br />
C. Dejaco, Wien<br />
KeyPoints I<br />
Das Thema CED und Schwangerschaft<br />
ist seit jeher von besonderem Interesse,<br />
da gerade CED-Patientinnen häufig<br />
im gebärfähigen Alter erkranken. In<br />
der heutigen Zeit bestehen neue Therapieoptionen,<br />
die einerseits den Gesundheitsstatus<br />
verbessern und somit<br />
den Kinderwunsch in den Vordergrund<br />
rücken lassen und andererseits die Unsicherheit<br />
bezüglich Nebenwirkungen<br />
und Komplikationsrisiko erhöhen. Mit<br />
den neuen Anti-TNF-α-Therapien stehen<br />
hierbei gleich mehrere neue Medikamente<br />
zu Verfügung. Während<br />
bei Medikamenten wie 5-Aminosalicylsäure<br />
(5-ASA) oder Azathioprin<br />
(AZA) aufgrund jahrelanger Therapieerfahrung<br />
relative Sicherheit über<br />
den Einfluss auf Schwangerschaft und<br />
das Neugeborene besteht, gibt es zu<br />
den Biologika noch verhältnismäßig<br />
wenige Daten über potenzielle Nebenwirkungen<br />
oder Komplikationen während<br />
bzw. nach der Schwangerschaft.<br />
Die bisherigen Daten sind allerdings<br />
vielversprechend und konnten bislang<br />
kein gehäuftes Auftreten von schweren<br />
Komplikationen zeigen. Grundsätzlich<br />
ist unabhängig von der jeweiligen<br />
Therapie die Remission am Beginn der<br />
Schwangerschaft eine wichtige Voraussetzung<br />
für einen komplikationsarmen<br />
Verlauf und sie sollte dementsprechend<br />
bei geplanter Schwangerschaft unbedingt<br />
vor Konzeption angestrebt werden.<br />
Plazentapassage der Antikörper<br />
Ab dem zweiten Trimester (ca. ab<br />
der 17. SSW) passieren mütterliche<br />
IgG-Antikörper als einzige Klasse signifikant<br />
die Plazenta. Dieser aktive<br />
Transportmechanismus funktioniert<br />
• Krankheitsaktivität ist der größte Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen.<br />
• Die Remission sollte wenn möglich vor Konzeption angestrebt werden, um die bestmögliche<br />
Ausgangsbasis für einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf zu haben.<br />
• Bei Remission in der Schwangerschaft sollten Biologika nach den Leitlinien im Verlauf des<br />
zweiten Trimesters abgesetzt werden.<br />
• Die Therapieentscheidung sollte je nach Krankheitsaktivität für jeden Einzelfall individuell<br />
getroffen werden.<br />
über eine Bindung des Fc-Anteils der<br />
IgG-Moleküle an neonatale Fc-Rezeptoren<br />
der Synzytiotrophoblasten, die<br />
einen Teil der Plazentaschranke bilden.<br />
Die Transportkapazität steigt ab dem<br />
zweiten Trimester kontinuierlich an,<br />
weshalb zum Ende der Schwangerschaft<br />
höhere Spiegel bei Neugeborenen<br />
als bei Müttern nachgewiesen werden<br />
können. IgG1-Moleküle passieren<br />
hierbei am häufigsten die Plazenta<br />
(IgG1 > IgG4 > IgG3 > IgG2). Dieser<br />
Mechanismus unterstützt an sich das<br />
noch unreife kindliche Immunsystem<br />
gegenüber Infektionen.<br />
Anti-TNF-α-Therapien<br />
Mit Infliximab (IFX; Remicade ® ) und<br />
Adalimumab (ADA; Humira ® ) stehen<br />
in Österreich derzeit zwei zugelassene<br />
Biologika bei CED zur Verfügung. Beide<br />
bestehen aus monoklonalen Antikörpern<br />
des IgG1-Typs, wobei IFX zu<br />
den chimären und ADA zu den humanen<br />
Antikörpern zählt. Beide Medikamente<br />
können die Plazenta aufgrund<br />
ihrer Struktur während der kritischen<br />
Periode der Organogenese im ersten<br />
Trimester kaum passieren. Dies ändert<br />
sich ab dem zweiten Trimester, ab dem<br />
zunehmend Antikörper in die fetale<br />
Zirkulation übertreten. Beide Medikamente<br />
zählen laut FDA (Food and<br />
Drug Administration) zur Schwanger<br />
3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 41 I jatros