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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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Referat<br />

Hepatologie<br />

ÖGGH 2013<br />

Nicht alkoholische Fettlebererkrankung<br />

und Krebs<br />

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Übergewicht und Adipositas<br />

nicht nur mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität<br />

behaftet sind, sondern auch mit einem erhöhten Risiko für viele<br />

Malignome, vor allem der Brust, des Endometriums, der Nieren<br />

sowie des Gastrointestinaltraktes, einhergehen.<br />

C. Datz, Oberndorf<br />

Man nimmt an, dass in Europa 3,2% aller<br />

Malignome bei Männern und 8,6%<br />

bei Frauen mit Übergewicht und Adipositas<br />

sowie deren metabolischen Konsequenzen<br />

in direktem Zusammenhang<br />

stehen. 1 Diese Zahlen sind vor dem Hintergrund<br />

der globalen Adipositas-Epidemie<br />

mit rund 1,6 Mrd. Betroffenen weltweit<br />

außerordentlich besorgniserregend.<br />

Das relative Risiko gastrointestinaler<br />

Malignome ist bei adipösen Menschen<br />

ca. 1,5–2x größer als bei normalgewichtigen<br />

Menschen, mit klaren organ- und<br />

geschlechtsspezifischen Unterschieden.<br />

Es gibt exakte Hinweise auf eine Assoziation<br />

zwischen Adipositas und dem<br />

KeyPoints<br />

Adenokarzinom des Ösophagus, dem<br />

Gallenblasen- und dem Pankreaskarzinom<br />

sowie dem hepatozellulären und<br />

dem Kolorektalkarzinom. Dies ist vor<br />

allem bemerkenswert, da sich gewisse<br />

gastrointestinale Karzinome über klinisch<br />

gut charakterisierte prämaligne<br />

Vorläuferläsionen definieren. Darüber<br />

hinaus besteht außerdem ein Zusammenhang<br />

zwischen Adipositas, metabolischem<br />

Syndrom und ebendiesen<br />

Vorläuferläsionen. Am besten belegt ist<br />

diese Assoziation zwischen Adipositas<br />

und dem Barrett-Ösophagus, dem kolorektalen<br />

Adenom sowie der nicht alkoholischen<br />

Fettlebererkrankung. Daher<br />

• Adipositas, metabolisches Syndrom und NAFLD sind nicht nur Risikofaktoren für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen, sondern auch mit einer Vielzahl von insbesondere gastrointestinalen Malignomen<br />

und deren Vorläuferläsionen assoziiert.<br />

• NAFLD ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von HCC und CRC.<br />

• Das intestinale Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle in der Entstehung von Adipositas,<br />

metabolischem Syndrom, NAFLD, HCC und CRC; seine Modifikation könnte zukünftig einen interessanten<br />

Ansatz in der Therapie dieser Erkrankungen darstellen.<br />

• Patienten mit Adipositas, metabolischem Syndrom, NAFLD und diversen Krebserkrankungen sollten<br />

in Krebspräventionsprogramme, im Speziellen Kolonkarzinomscreening, einbezogen werden.<br />

• Es liegen keine Daten aus prospektiven Studien vor, dennoch könnten Lebensstilmodifikation<br />

(gesunde Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität) sowie gezielte Chemoprävention zur Reduktion<br />

von Malignomen führen.<br />

ist es naheliegend, dass einerseits populationsbasierte<br />

Maßnahmen zur Behandlung<br />

der Adipositas sowie andererseits<br />

gezielte Tumorscreening-Strategien<br />

zu einer signifikanten Reduktion von<br />

Tumorerkrankungen führen könnten.<br />

Adipositas und metabolisches Syndrom<br />

spielen jedoch nicht nur in der Initiierung<br />

der Kanzerogenese eine wesentliche<br />

Rolle, sie haben auch einen deletären<br />

Einfluss auf die Langzeitprognose<br />

gastrointestinaler Malignome. Dies ist<br />

vor allem auf ein höheres Metastasierungspotenzial,<br />

eine erhöhte perioperative<br />

Morbidität sowie auch auf ein<br />

schlechteres Ansprechen diverser Chemotherapien<br />

zurückzuführen.<br />

Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung<br />

als unabhängige<br />

potenzielle Präkanzerose<br />

Aufgrund der globalen Zunahme von<br />

Adipositas und ihren assoziierten Erkrankungen<br />

ist die nicht alkoholische<br />

Fettlebererkrankung (NAFLD) mittlerweile<br />

die häufigste Lebererkrankung<br />

weltweit. Das klinische Erscheinungsbild<br />

dieser Erkrankung reicht von der<br />

unkomplizierten Leberzellverfettung<br />

(NAFL) über die nicht alkoholische<br />

Steatohepatitis (NASH) bis hin zur<br />

Zirrhose und zum hepatozellulären<br />

Karzinom (HCC). Rezent publizierte<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 55 I jatros

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