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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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GASTROENTEROLOGIE<br />

Therapieschemata zwar grundsätzlich<br />

als mögliche Alternativen für die Primärtherapie<br />

zu sehen, jedoch muss mit<br />

einer wahrscheinlich relativ geringen<br />

Effektivität der Eradikation gerechnet<br />

werden.<br />

Therapie bei Penicillinallergie<br />

Sowohl die sequenzielle Therapie als<br />

auch die Vierfachtherapie enthalten<br />

Amoxicillin. Bei Patienten mit Penicillinallergie<br />

in Regionen mit niedriger<br />

Rate an Clarithromycin-Resistenz wird<br />

eine Tripeltherapie mit Kombinationen<br />

aus Clarithromycin und Metronidazol<br />

beziehungsweise Levofloxacin empfohlen.<br />

Für Länder mit hoher Resistenzrate,<br />

also vermutlich auch für Österreich,<br />

empfiehlt sich in dieser Situation<br />

die primäre Resistenztestung vor der<br />

Eradikationstherapie, da eine Quadrupeltherapie<br />

mit Bismut in der Routine<br />

nicht zur Verfügung steht.<br />

Zweitlinientherapie<br />

Als Zweitlinientherapie sind Therapieschemata<br />

mit Levofloxacin empfohlen.<br />

Wegen der möglichen hohen<br />

Resistenzraten auch für Levofloxacin<br />

in Österreich sollte in dieser Situation<br />

eine Resistenztestung nach Versagen<br />

der Erstlinientherapie durchgeführt<br />

werden.<br />

Optionen, um die Effektivität der<br />

H. <strong>pylori</strong>-Eradikation zu erhöhen<br />

Sowohl die Verdoppelung der PPI-Dosis<br />

als auch die Verlängerung der Therapiedauer<br />

von 7 auf 10 bis 14 Tage<br />

Abb. 1: Endoskopischer Aspekt eines tiefen Ulcus duodeni<br />

bringen bei der Tripeltherapie wie auch<br />

bei der Vierfachtherapie eine Verbesserung<br />

der Eradikationsraten um einige<br />

Prozent. Ein neues Therapieschema<br />

ist die Hybridtherapie, ein sequenzielles<br />

Schema mit 3 Antibiotika über 14<br />

Tage mit Eradikationsraten von >90%.<br />

Eine weitere Option, um die Eradikationserfolge<br />

zu verbessern, ist eine Erhöhung<br />

der Metronidazol-Dosierung.<br />

Die zusätzliche Gabe von Probiotika<br />

soll über eine verminderte Nebenwirkungsrate<br />

die Therapiecompliance verbessern.<br />

Zusammenfassung der Empfehlungen<br />

für Österreich<br />

Für Österreich empfiehlt sich derzeit als<br />

Erstlinientherapie die Anwendung einer<br />

sequenziellen Therapie oder einer Vierfachtherapie<br />

mit Clarithromycin oder<br />

Levofloxacin (Tab. 2). Die Anwendung<br />

einer Tripeltherapie mit Clarithromycin,<br />

wie bisher empfohlen, hat in Österreich<br />

vermutlich nur einen unzureichenden<br />

Therapieerfolg. Nach Therapieversagen<br />

der Erstlinientherapie und bei Penicillinallergie<br />

sollte eine Resistenztestung vor<br />

der Therapie erfolgen.<br />

n<br />

Literatur:<br />

Federico A et al: Efficacy of 5-day levofloxacin-containing<br />

concomitant therapy in eradication of <strong>Helicobacter</strong><br />

<strong>pylori</strong> infection. Gastroenterology 2012; 143: 55-61<br />

Gisbert JP et al: Sequential therapy for <strong>Helicobacter</strong> <strong>pylori</strong><br />

eradication: a critical review. J Clin Gastroenterol 2010;<br />

44: 313-25<br />

Malfertheiner P et al: Management of <strong>Helicobacter</strong> <strong>pylori</strong><br />

infection - the Maastricht IV/ Florence Consensus<br />

Report. Gut 2012; 61: 646-64<br />

Molina-Infante J et al: Optimized nonbismuth quadruple<br />

therapies cure most patients with <strong>Helicobacter</strong> <strong>pylori</strong><br />

infection in populations with high rates of antibiotic<br />

resistance. Gastroenterology 2013; 145: 121-8<br />

ÖGGH-Empfehlungen: www.oeggh.at/images/downloads/<strong>Helicobacter</strong>_Slides_OEGGH_Stand_01-2012.pdf<br />

Autor: Univ.-Prof. Dr. Christoph Högenauer<br />

Theodor Escherich Labor für Mikrobiomforschung<br />

Klinische Abteilung für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie<br />

Universitätsklinik für Innere Medizin<br />

Medizinische Universität Graz<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 35 I jatros

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