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Helicobacter pylori: - Österreichische Gesellschaft für ...

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GASTROENTEROLOGIE<br />

handlung ist bei Patienten mit immunthrombozytopenischer<br />

Purpura, bei<br />

Patienten mit Eisenmangelanämie und<br />

bei Patienten mit einem Vitamin-B12-<br />

Mangel empfohlen, falls andere mögliche<br />

Ursachen für diese Krankheitsmanifestation<br />

ausgeschlossen worden sind. 1<br />

Für die Praxis ist von Interesse, dass<br />

einzelne Medikamente, wie das L-Thyroxin<br />

und L-Dopa, bei Vorliegen der<br />

HP-Infektion in ihrer Bioverfügbarkeit<br />

eingeschränkt sind. 1<br />

Ein wichtiges Anliegen ist die Vorsorge.<br />

Hierbei gilt es, insbesondere durch<br />

die HP-Therapie die Inzidenz des Magenkarzinoms<br />

zu senken. In Ländern<br />

mit hoher Magenkarzinominzidenz<br />

werden Screeninguntersuchungen auf<br />

<strong>Helicobacter</strong> flächendeckend durchgeführt<br />

und in mehreren Studien wurde<br />

durch Screening und Behandlung der<br />

Infektion eine Reduktion des Karzinomrisikos<br />

erzielt. 9 Unter den Risikogruppen<br />

sind auch Angehörige von<br />

Familienmitgliedern ersten Grades, die<br />

von einem Magenkarzinom betroffen<br />

sind. Diese sollten frühzeitig auf HP<br />

getestet und bei positivem Nachweis<br />

auch behandelt werden. Screenings<br />

von asymptomatischen Patienten sollten<br />

nach Risikostratifizierung erfolgen.<br />

Diagnostik der HP-Infektion<br />

Die Diagnostik der HP-Infektion erfolgt<br />

durch nicht invasive Tests oder<br />

an Biopsien aus der Magenschleimhaut,<br />

die im Rahmen der Ösophagogastroduodenoskopie<br />

(ÖGD) gewonnen<br />

werden.<br />

Der 13 C-Harnstoff-Atemtest und der<br />

monoklonale Stuhlantigentest sind die<br />

nicht invasiven Tests der ersten Wahl<br />

und verfügen über eine hohe diagnostische<br />

Zuverlässigkeit. 10, 11 Der Nachweis<br />

von IgG-Antikörpern im Blut<br />

(Serologie) wird dann bevorzugt, wenn<br />

nicht invasive Diagnostik während antibiotischer<br />

Therapie oder bei gleichzeitiger<br />

Gabe von PPI erfolgt. Auch bei<br />

Ulkusblutung und bei fortgeschrittener<br />

Magenschleimhautatrophie ist der serologische<br />

Nachweis von HP-Antikörpern<br />

Methode der Wahl. 1<br />

Zum Nachweis ausgeprägter atrophischer<br />

Veränderungen der Magenschleimhaut<br />

eignet sich der serologische<br />

Nachweis von Pepsinogen I und<br />

II und Gastrin 17. Die Bewertung der<br />

Atrophie erfolgt in Zusammenschau<br />

dieser Parameter. 12<br />

Direkte Testverfahren zum Nachweis<br />

der HP-Infektion basieren auf der<br />

Durchführung der ÖGD und der dabei<br />

entnommenen Magengewebsproben.<br />

Diese dienen zur Durchführung von<br />

Kultur, Urease-Schnelltest und Histologie.<br />

Die histologische Beurteilung<br />

der Magenmukosa erlaubt neben dem<br />

Nachweis von HP auch die Graduierung<br />

der Entzündung und Atrophie.<br />

Zur Einschätzung des Schweregrades<br />

werden spezielle Scoresysteme –<br />

OLGA (Operative Link for Gastritis<br />

Assessment), OLGIM (Operative Link<br />

for Gastric Intestinal Metaplasia) –<br />

verwendet, die das Risiko für das Magenkarzinom<br />

in den Fokus rücken. 1 Bei<br />

Therapieversagen sollte immer die kulturelle<br />

Anzüchtung der Bakterien mit<br />

Resistenztestung angestrebt werden.<br />

1. Protonenpumpenhemmer Standarddosis<br />

2x täglich, Clarithromycin 500mg 2x täglich, Amoxicillin 1g 2x täglich<br />

2. Protonenpumpenhemmer Standarddosis<br />

2x täglich, Clarithromycin 500mg 2x täglich, Metronidazol 400mg 2x täglich<br />

Tab. 2a: Erstlinienbehandlung in Regionen mit niedriger Clarithromycin-Resistenz (20%)<br />

Therapie der HP-Infektion<br />

Die Standardtripeltherapie basierend auf<br />

PPI, Clarithromycin und Amoxicillin<br />

(oder Metronidazol) musste in den letzten<br />

Jahren einen hohen Wirkverlust hinnehmen.<br />

1 Die wichtigste Ursache dafür<br />

ist die zunehmende Resistenz gegen die<br />

gängigen Antibiotika und insbesondere<br />

Clarithromycin. 13, 14 Neue und wirksame<br />

Schemata sind sequenziell verabreichte<br />

Antibiotika oder die gleichzeitige Anwendung<br />

von Medikamenten in Form<br />

von „Quadrupeltherapien“. Diese Schemata<br />

bestehen aus Kombinationen von<br />

PPI, Clarithromycin, Amoxicillin und<br />

Metronidazol, wobei Clarithromycin<br />

abhängig von der HP-Resistenzlage gegen<br />

Levo floxacin ausgetauscht wird. 1<br />

3/13 Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie Seite 31 I jatros

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