Unternehmens- und Nachhaltigkeitsbericht 2012 - K+S ...
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Ökologie<br />
5.1 kaliproduktion <strong>und</strong> Gewässerschutz 69<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong><br />
uMweltverträglichkeit<br />
Der wirtschaftliche Erfolg von <strong>K+S</strong> steht in engem<br />
Zusammenhang mit der effizienten Nutzung aller in der<br />
Wertschöpfungskette eingesetzten Rohstoffe <strong>und</strong> Materialien.<br />
Wir setzen moderne Explorations- <strong>und</strong> Gewinnungsverfahren<br />
ein <strong>und</strong> entwickeln unsere Verfahrenstechnik<br />
laufend weiter, um die Wertstoffausbeute zu<br />
steigern <strong>und</strong> gleichzeitig den Einsatz von Energie <strong>und</strong><br />
Umweltverträglichkeitsstudie<br />
Legacy Projekt<br />
Bereits seit 2010 liegt die gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsstudie<br />
(Environmental Impact Statement) für<br />
das Legacy Projekt vor, in der die unmittelbaren <strong>und</strong> mittelbaren<br />
Auswirkungen des Gesamtprojekts (Konstruktionsphase,<br />
Produktionsphase <strong>und</strong> Rückbauphase) auf die Umwelt<br />
zu beurteilen waren. Diese Studie, die unter Beteiligung der<br />
Öffentlichkeit (Anlieger-Kommunen <strong>und</strong> Ureinwohner) erarbeitet<br />
<strong>und</strong> sodann genehmigt wurde, ist die Voraussetzung<br />
für alle weiteren Genehmigungsprozesse. Darin verpflichtet<br />
sich <strong>K+S</strong> pOTASH Canada beispielsweise dazu, Managementpläne<br />
für den Umgang mit Abwässern, Emissionen <strong>und</strong> Abfällen<br />
zu erstellen, mit dem Ziel, die unvermeidbaren Eingriffe<br />
in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Anders, als<br />
es der Name vermuten lässt, beinhaltet die Umweltverträglichkeitsstudie<br />
aber unter anderem auch die Verpflichtung,<br />
ein Arbeitssicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagementsystem<br />
sowie ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen. Diese<br />
Rahmengenehmigung ist inhaltlich vergleichbar mit denen<br />
der anderen Kaliproduzenten in Saskatchewan. Weitere Informationen<br />
zum Projekt siehe Seite 25.<br />
Wasser zu senken. Damit stärken wir die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit unserer Standorte <strong>und</strong> halten die<br />
Eingriffe in die Natur möglichst gering.<br />
5.1 KaliproDUKtion <strong>und</strong><br />
Gewässerschutz<br />
Wir gewinnen unter Tage kali- <strong>und</strong> magnesiumhaltige<br />
Rohsalze, die wir in komplexen <strong>und</strong> mehrstufigen Aufbereitungs-<br />
<strong>und</strong> Veredelungsprozessen zu hochwertigen<br />
Mineraldüngern <strong>und</strong> Industrieprodukten verarbeiten.<br />
Die Rohsalzgewinnung in Deutschland ist lagerstättenbedingt<br />
technisch zum Teil anspruchsvoller als die unserer<br />
Wettbewerber im Ausland. Unsere Lagerstätten verfügen<br />
allerdings nicht nur über Kalium (13 bis 27 % Kaliumchlorid),<br />
sondern enthalten auch Magnesium <strong>und</strong><br />
Schwefel (11 bis 27 % Magnesiumsulfat). Damit können<br />
wir neben Kaliumchlorid eine Reihe von hochwertigen<br />
Spezialitäten für Landwirtschaft <strong>und</strong> Industrie herstellen.<br />
Entsorgung von Rückständen<br />
Da das Rohsalz auch nicht verwertbare Salze <strong>und</strong><br />
andere feste Bestandteile enthält, werden diese von den<br />
genannten Wertstoffen getrennt <strong>und</strong> als Rückstand entsorgt.<br />
Je nach Rohsalzqualität kommen für die Aufbereitung<br />
die Verfahren Heißverlösung, Flotation <strong>und</strong> in<br />
Verbindung mit beiden die elektrostatische Trennung<br />
(ESTA-Verfahren) zum Einsatz. Während die ersten beiden,<br />
international üblichen Verfahren, den Einsatz von<br />
Wasser erfordern, handelt es sich bei der von uns entwickelten<br />
elektrostatischen Trennung um einen „trockenen“<br />
Prozess. Die Rückstände aus der Produktion fallen<br />
somit je nach Verfahren entweder in fester oder in Wasser<br />
gelöster Form an. / abb: 5.1.1<br />
Feste Rückstände<br />
Die festen Rückstände halden wir auf oder verbringen<br />
sie wieder in die Gruben nach unter Tage. In Unterbreizbach<br />
nutzen wir hierfür den Spülversatz. Bei diesem Verfahren<br />
wird der Steinsalzrückstand aus der Kaliaufbereitung<br />
mit einer Magnesiumchloridlösung vermischt,<br />
nach unter Tage gepumpt <strong>und</strong> in die Hohlräume verfüllt,<br />
die nach der Rohsalzgewinnung verblieben sind – hohe<br />
Abbaukammern, die es aufgr<strong>und</strong> geologischer Besonderheiten<br />
nur an diesem Standort gibt.<br />
In Wasser gelöste Rückstände<br />
Die Abwässer aus Produktionsprozessen sowie die salzhaltigen<br />
Wässer, die durch Niederschläge auf unseren<br />
Halden entstehen, entsorgen wir im Rahmen bestehender<br />
Genehmigungen <strong>und</strong> unter Einhaltung der Grenzwerte<br />
über die Einleitung in Fließgewässer <strong>und</strong> über die<br />
Versenkung in tiefere Gesteinsschichten.<br />
Im Werk Werra kommt für die gesteuerte Einleitung<br />
der Salzabwässer in die Werra ein Computersystem<br />
zum Einsatz, mit dem es uns gelingt, die behördlich<br />
festgesetzten Grenzwerte sicher einzuhalten. Der<br />
Steuerungsprozess berücksichtigt auch Faktoren wie